500 Dortmunder demonstrieren gegen Rechte
Über 500 Dortmunder haben Mittwochabend in der Nordstadt gegen rechte Gewalt demonstriert. Anlass der Demonstration war der Angriff auf das Dortmunder Rathaus am Sonntag.
Die Demonstrierenden versammelten sich auf dem Friedensplatz vor dem Rathaus und blickten zurück auf die Ereignisse vom Sonntag. Ein Augenzeuge berichtete vom Angriff am Wahlabend.
Dann setzte sich die bunte Demonstration, an der Menschen aus der autonomen Antifa, verschiedenen Parteien und viele engagierte BürgerInnen teilnahmen, in Bewegung. Stefan Michaelis vom BlockaDO-Bündnis: "Wir freuen uns, dass nach zwei Tagen Mobilisierungszeit so viele Menschen auf die Straße gegangen sind, um den Nazis ihre Wut zu zeigen."
"Menschen mussten sich verteidigen"
"Nach Beginn der Demo gab es einige Irritationen, als die Polizei mit Fotos herum lief und nach Menschen suchte, die beim Angriff auf das Rathaus Straftaten begangen haben sollen", so der Sprecher des Bündnisses weiter, "die Polizei Dortmund sendet hier widersprüchliche Zeichen an die Zivilgesellschaft. Einerseits sagt Polizeipräsident Lange, dass er mit der Zivilgesellschaft zusammen arbeiten möchte, andererseits ermittelt er gegen Menschen, die sich am Sonntag, aufgrund der eklatanten Fehleinschätzung des Polizeipräsidiums zur bestehenden Gefahrensituation, selbst verteidigen mussten."
Schweigeminute am Gedenkestein
Am Gedenkstein des vom NSU ermodeten Dortmunders Mehmet Kubaşık wurde in der Nordstadt eine Schweigeminute eingelegt.
Die Demo endete gegen 20.45 Uhr in der Gneisenaustraße, im direkten Wohnumfeld von Siegfried Borchardt, der für die Partei "Die Rechte" in den Dortmunder Stadtrat eingezogen ist und die angreifenden Neonazis am Sonntag anführte.
"Demo war Erfolg!"
Aus Sicht des BlockaDO-Bündnisses war die Demonstration trotz des miserablen Wetters ein voller Erfolg: "Anhänger der Partei 'Die Rechte' haben sich nicht auf die Straße getraut. Außerdem konnte BlockaDO viele neue Menschen erreichen, die mit Sicherheit auch den nächsten Aufmarsch mit uns blockieren werden.", so Stefan Michaelis vom BlockaDO-Bündnis abschließend.
Zum Hintergrund:
Das BlockaDO-Bündnis engagiert sich gemeinsam seit Beginn des Jahres gegen Nazis. Im Bündnis haben sich Dortmunder verschiedener Parteien, Initiativen, gewerkschafter und Antifa zusammen geschlossen.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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