Initiative Aufbruch Fahrrad war erfolgreich
30.000 unterschrieben für besseren Radverkehr in Dortmund

Die Initiative Aufbruch Fahrrad hat in Dortmund nicht nur an der Radstation, im FZW, auf dem Friedensplatz und bei Festen über 30.000 Unterschriften für bessere Bedingungen für den Radverkehr gesammelt.  | Foto: Jan Rocho
  • Die Initiative Aufbruch Fahrrad hat in Dortmund nicht nur an der Radstation, im FZW, auf dem Friedensplatz und bei Festen über 30.000 Unterschriften für bessere Bedingungen für den Radverkehr gesammelt.
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Ein Jahr lang haben Menschen in NRW Unterschriften für ein Fahrradgesetz und bessere Bedingungen für das Radfahren gesammelt. Die Volksinitiative Aufbruch Fahrrad war erfolgreich: Die nötigen 66.000 Unterschriften erreicht, darum muss sich im Herbst der Landtag mit den Forderungen befassen. Dazu zählen sichere Abstellanlagen, tausend Kilometer Radschnellwege in NRW und mehr Verkehrssicherheit.
"Aber auch die Stadt muss viel mehr tun", so Peter Fricke vom Team Aufbruch Fahrrad Dortmund. "Wir haben allein in Dortmund 30.000 Unterschriften gesammelt. Das zeigt, wie viele Menschen das Thema bewegt. Ganz viele Bürger wollen ihre Mobilität verändern, aber die Infrastruktur für das Fahrrad reicht für die heutigen Anforderungen einfach nicht mehr aus."

Förderung ließ zu wünschen übrig

Mit dieser Einschätzung sind die Aktiven vom Team Dortmund nicht allein. Beim ADFC-Fahrradklima-Test belegte Dortmund mit der Schulnote 4,4 den vorletzten Platz. Die schlechteste Note im Vergleich zu anderen Städten gab es mit einer 4,7 in der Kategorie "Radverkehrsförderung in jüngster Zeit".
Die Aktiven sehen aber auch positive Ansätze, wie die derzeit diskutierten acht zusätzlichen Stellen für den Radverkehr. "Bisher ist das größte Hindernis für besseren Radverkehr der Personalmangel in der Radverkehrsplanung", erklärt Jan Rocho vom Team Dortmund.

12 km Radachsen schrumpften zu 2

Am Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt könne man das schön sehen. Geplant war, sechs Straßen zur Innenstadt hin für den Radverkehr besser befahrbar zu machen. Jede dieser "Radachsen" sollte zwei Kilometer lang sein, insgesamt zwölf Kilometer. „Wegen des Personalmangels wurden mehr als 80% gestrichen, übrig bleiben zwei Stummel von weniger als einem Kilometer“, so Rocho. „Der Radverkehr schaut in die Röhre und die Stadt verschenkt mögliche Fördergelder. Wenn nun die acht zusätzlichen Stellen für den Radverkehr kommen, ist das ein großer Schritt nach vorn. Damit werden spürbare Verbesserungen möglich."

Zwei Sofortmaßnahmen gefordert

Um den Investitionsstau der vergangenen Jahre abzubauen, fordert das Team Aufbruch Fahrrad in Dortmund zwei Sofortmaßnahmen: Erstens müsse der Rat im Juli die Einrichtung der acht zusätzlichen Stellen für den Radverkehr tatsächlich beschließen.
Und zweitens fordert das Team, dass für kleinere Instandsetzungen und Verbesserungen eine Pauschale von jährlich 2,1 Mio. € für den Radverkehr bereitgestellt wird.
Größere Projekte würden wie bisher einzeln im Haushalt eingeplant und finanziert. Kleinere Maßnahmen wie die Beseitigung von Wurzelaufbrüchen, Bordsteinabsenkungen und verbesserte Markierungen könnten schnell und unkompliziert über die Pauschale finanziert werden. „Der Betrag entspricht 3,50 € pro Einwohner im Jahr“, so Fricke. „Das ist der Preis von einem Pott Kaffee, aber man hat viel länger etwas davon.“

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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