Erstaunliches über die winterlichen Flocken
Was Sie schon immer über Schnee wissen wollten

Filigranes Wunderwerk: Praktisch keine Schneeflocke gleicht exakt einer anderen.
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Stimmt es, dass keine zwei Schneeflocken genau gleich aussehen? Im Prinzip – ja. Denn jede Schneeflocke besteht aus einer Trillion Wassermolekülen, das ist eine 1 mit 18 Nullen. Extrem unwahrscheinlich also, dass sich zwei Schneeflocken exakt gleichen. Allerdings ist die Antwort wie so oft ein wenig komplizierter.

Denn eine Schneeflocke entsteht in einer Wolke weit über dem Erdboden und ist zunächst winzig klein, ehe sie auf dem Weg zum Boden durch Anlagerung von Wasserteilchen langsam wächst. Der US-Physiker Kenneth G. Libbrecht sagt: In einem sehr frühen Stadium könnten sehr kleine Flocken durchaus gleich sein.

38 Zentimeter Durchmesser

Wie groß ist eine Schneeflocke? Im Schnitt hat sie einen Durchmesser von fünf Millimetern. Sie kann aber mit steigender Temperatur wachsen, weil die Kristalle antauen und zu größeren Flocken verklumpen. Laut Guinness World Records hatte die größte gemessene Schneeflocke 1887 in Montana / USA einen Durchmesser von 38 Zentimetern.

Welche Grundform haben Schneeflocken?

Sie sind immer sechseckig. Das liegt am Aufbau des Wasser-Moleküls – also der Position des Sauerstoffatoms und der beiden Wasserstoffatome. Warum Ist Schnee weiß? Eigentlich seltsam, weil Wasser ja durchsichtig ist. Schnee besteht aber aus vielen kleinen Wasserkristallen, die alle Farben des Lichts wie Spiegel reflektieren. Und alle Farben zusammen ergeben Weiß, wie auch beim Sonnenlicht. Kann Schnee auch rot sein? Das kommt tatsächlich vor. Der sogenannte Blutschnee, der im Sommer manchmal in den Polargebieten und im Hochgebirge beobachtet wird, ist rot: Das liegt an einzelligen Algen, die ihm die seltsame Farbe verpassen. Andere Quellen sprechen auch von Wüstensand, der in die Atmosphäre gewirbelt wird und Schnee verfärben kann.

Kann Schnee aus heiterem Himmel fallen?

Tatsächlich, nämlich als sogenannter Industrieschnee. Dieser ist extrem feinkörnig, örtlich eng begrenzt und tritt meistens in der Nähe von Kraftwerken auf. Außerdem braucht es bestimmte Wetterlagen: Feuchte, kalte Luft am Boden und darüber warme Luft, die wie ein Deckel den Austausch verhindert. Dies bietet ideale Voraussetzungen dafür, dass sich Wasserdampf bildet und dass Mini-Tröpfchen sich an Staubpartikel heften und als Schnee zu Boden fallen – das Prinzip ähnelt dem einer Schneekanone. Im Dezember 2007 wurde Industrieschnee unter anderem in Bochum, Hamm und Recklinghausen beobachtet.

Wie alt können Schnee und Eis werden?

Die Dichte von Schnee wird mit der Zeit immer größer. Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist, nennt man Firnschnee. Er hat eine Dichte von rund 600 Kilogramm pro Kubikmeter, mehr als zehnmal so viel wie Pulverschnee. Unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel hohem Druck, können daraus Gletscher entstehen. Die meisten Gletscher sind vor 15.000 Jahren während der letzten Eiszeit entstanden. 2017 haben Forscher in der Antarktis das wohl älteste Eis der Erde entdeckt, es ist 2,7 Millionen Jahre alt.

Filigranes Wunderwerk: Praktisch keine Schneeflocke gleicht exakt einer anderen.
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Winterfreuden: Schnee kann Spaß machen. Vor allem aber ist er eine äußerst erstaunliche Substanz.  | Foto: Maxim Kostenko / Getty Images
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