Wann kommt der Sommer? - Verregneter Juli nervt Dortmunder und Open-air-Veranstalter

Sonne, Freibad und Sandaletten - so stellt man sich den perfekten Sommer vor. Regen, Couch und dicker Pulli - so sieht derzeit leider die Realität aus. Aber nicht nur wir haben mit dem nasskalten Wetter zu kämpfen. Wie es sich auf Open-air-Veranstaltungen, Freibadbesuche und Buchungen im Reisebüro auswirkt, haben wir in Erfahrung gebracht.
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  • hochgeladen von Ralf K. Braun

VON UWE PETZOLD UND ALEXANDER NÄHLE

Der bislang verregnete und unberechenbare Sommer sorgt nicht nur für kollektive Depressionen, sondern auch für die ersten Absagen von Veranstaltungen.

Diverse Veranstaltungen abgesagt

So wurde das DJ-Picknick am Samstag (14. Juli) im Hoesch-Park aufgrund des schlechten Wetters abgesagt, neuer Termin ist nun der 25. August. Auch die für Samstag geplante Ferienaktion rund um den Kletterturm in Dorstfeld fällt ins Wasser. Und das große Kronen-Picknick im Westfalenpark, geplant für den Sonntag (15. Juli), findet jetzt ebenfalls nicht statt.

Absagen musste Uli Neidl, der die Reihe „It‘s Showtime“ erstmalig am Freischütz Schwerte anbietet, noch kein Konzert, „doch wir Veranstalter haben alle mit dem Wetter zu kämpfen“, so der Chef von un-Promotion. Drei Auftritte mussten vom Biergarten in die Halle im Freischütz verlegt werden, gar nicht im Sinne der Open-air-Freunde.

Ansonsten hat Uli Neidl für die Premiere an der Stadtgrenze zu Dortmund sehr positive Reaktionen erhalten und will „It‘s Showtime“ auch im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder anbieten. „Dann starten wir aber nicht im Mai, sondern erst später“, erinnert sich Neidl nur ungern an den Auftakt. Es war bittere acht Grad Celsius kalt.

Massive Probleme im Biergarten

Massive Probleme mit seinen Open-air-Veranstaltungen im Biergarten „Strobels“ hat Thomas Falke von 3-Dog-Entertainment. „Es bleiben 40 bis 50 Prozent Besucher aus“, klagt Falke. Bestes Beispiel: Am Mittwoch startete die erste Über-30-Party in den Sommerferien, sonst immer ein Garant für mehr als 600 Partyfreunde - es kamen gerade 350. Gespannt sieht er jetzt der kommenden Woche mit den Liveauftritten von „Jazzkantine (19. Juli) und „The Brew“ (21. Juli) entgegen, immer mit einem Blick in Richtung Himmel. Abgesagt wird auf keinen Fall: „Wir ziehen das alles durch.“

Betroffen von der schlechten Witterung sind natürlich auch die Freibäder. „Abgerechnet wird erst am Schluss, aber im Juni hatten wir einen schlechten Besuch“, so Claudia Heckmann, Geschäftsführerin vom Badbetreiber Sportwelt Dortmund. Und die Hoffnung stirbt zuletzt: „Der Sommer verschiebt sich oft, vielleicht kommt ja noch ein toller August“, so Heckmann weiter.

"Schlechtester Sommer seit der Freibad-Übernahme 1990"

Klaus Henter, Ehrenvorsitzender des Schwimmvereins Derne, berichtet: „Hätten wir im Freibad nicht unsere sieben Damen, die jeden Morgen bei Wind und Wetter ihre Bahnen schwimmen, wäre es völlig leer. Aber immerhin auf unsere treuen Sieben ist Verlass. Sie schwammen auch am Freitag bei 13 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur.“

Henter beklagt den schlechtesten Sommer, seitdem der Verein das Freibad 1990 übernommen hatte. Seit dem sehr guten Sommer 2003 gehe es stetig bergab. Und in diesem Jahr sagt der Schwimmerverein sogar das Jugendzeltlager ab. „Wir können ja gar keine Aktionen mehr planen.“

Reise-Experte empfiehlt Griechenland

Wen es aufgrund des verregneten Sommers in die Ferne zieht, der könnte auch kurzfristig in einem Reisebüro fündig werden. „Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein gutes Reisebüro findet immer noch etwas, man muss nur wühlen“, so Lutz Hoffmann, Büroleiter im Reisecenter Hörde. Sein Tipp ist Griechenland. „Trotz der Eurokrise sind deutsche Touristen auf den Inseln jederzeit herzlich willkommen.“ Dort herrscht derzeit allerdings eine Hitzewelle...

Sonne, Freibad und Sandaletten - so stellt man sich den perfekten Sommer vor. Regen, Couch und dicker Pulli - so sieht derzeit leider die Realität aus. Aber nicht nur wir haben mit dem nasskalten Wetter zu kämpfen. Wie es sich auf Open-air-Veranstaltungen, Freibadbesuche und Buchungen im Reisebüro auswirkt, haben wir in Erfahrung gebracht.
Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Das dachten sich auf jeden Fall diese fünf Unentwegten, die bei den Scharnhorster Ferienspielen offensichtlich ihren Spaß hatten. | Foto: Günther Schmitz
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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