Auch in Dortmund wird ein dramatischer Rückgang von Vogel- und Insektenarten beobachtet
Volksinitiative Artenvielfalt NRW: Schon mehr als 70.000 Unterschriften gesammelt

Blühende Wiese als Insekten-Tankstelle. | Foto: Lokalkompass Dortmund-City
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Die Dortmunder Untergliederungen des NABU (Naturschutzbund Deutschland) und des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) ziehen eine positive Halbzeitbilanz der am 23. Juli 2020 gestarteten Volksinitiative Artenvielfalt NRW.

Trotz großer Beschränkungen der Aktivitäten durch die Corona-Pandemie wurde die formale Hürde von mindestens 66.000 Unterschriften schon jetzt genommen. Die Verbände kündigten an, bis Juni 2021 weiter zu sammeln und ihr Anliegen im Sommer förmlich in den NRW-Landtag einzubringen. Ziel ist es, die anhaltende Untätigkeit der Landesregierung in Handlungsfeldern wie dem Insektenschutz zu beenden und mehr Artenvielfalt zu ermöglichen.

Landtag muss reagieren

Mit ihrer Volksinitiative unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ legen die Verbände in acht zentralen Handlungsfeldern konkrete Handlungsvorschläge zum Stopp des Artenschwunds und zur Förderung der biologischen Vielfalt in NRW vor. Ist die notwendige Anzahl an Unterschriften erreicht, muss sich der Landtag hiermit befassen.

Auch in Dortmund Vogel- und Insekteschwund

„Inzwischen sind 45 Prozent der Arten in NRW bedroht. Auch in Dortmund stellt der NABU einen dramatischen Rückgang vieler Vogel- und Insektenarten fest.“, sagte der Dortmunder Koordinator der Volksinitiative Klaus-Dieter Lemm (NABU). „Zwar gibt es einige gute Ansätze der Stadt, zum Beispiel das Verbot von Schottergärten in neuen Bebauungsplänen und die Teilnahme der Stadt am Label „Stadtgrün naturnah“. Trotzdem wird immer noch viel zu viel versiegelt, u.a. in neuen Gewerbegebieten.“ Ein großes Problem stelle auch die Lichtverschmutzung für die Insekten dar. Hier erhoffen sich die Verbände verbindliche Rahmenbedingungen des Landes.

Flächenverbrauch begrenzen

Zur Forderung der Volksinitiative nach Herausnahme von 20 Prozent der Waldfläche aus der Nutzung erklärt Philipp Kotthoff vom BUND Dortmund: „Hier hat die Stadt Nachholbedarf. Die im neuen Landschaftsplan festgesetzten 10 Prozent Wildnisgebiete sind zu wenig.“ Bei der Forderung der Volksinitiative nach Begrenzung des Flächenverbrauchs nimmt er insbesondere die Dortmunder SPD in die Pflicht. „Auf Landesebene unterstützt die SPD die Volksinitiative, vor Ort forciert sie den Weiterbau der L 663n / OWIIIa nördlich von Asseln und Wickede. Das passt nicht zusammen.“

Unterschriften sammeln

Die Naturschutzverbände sammeln bis Juni weiter Unterschriften, sobald es die Corona-Pandemie zulässt, auch wieder an Infoständen, zu denen rechtzeitig eingeladen wird. Privat gesammelte Unterschriften: Unterschriftsbögen können auf der Internetseite www.artenvielfalt-nrw.de heruntergeladen und doppelseitig (!) ausgedruckt, ausgefüllt und per Post an das Kampagnenbüro (Postfach 19 00 04, 40110 Düsseldorf) geschickt werden.

Hintergrundinformationen
www.nabu-dortmund.de
 www.bund-dortmund.de

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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