Dortmunder Professor lehrt mit Eule auf der Schulter
Studierende erleben unglaubliche Freundschaft

Mit seiner Eule auf der Schulter hält Prof. Dr. Zimmermann Seminare an der Internationalen Hochschule in Dortmund.  | Foto: IUBH
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  • Mit seiner Eule auf der Schulter hält Prof. Dr. Zimmermann Seminare an der Internationalen Hochschule in Dortmund.
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Wer in Dortmund dual studiert, bekommt an der IUBH internationalen Hochschule in der Fachrichtung Soziale Arbeit etwas geboten. Prof. Dr. Ingo Zimmermann lehrt am Campus zusammen mit Hugo, einer amerikanischen Westkreischeule.

Wie es zu der außergewöhnlichen Freundschaft kam? Nachdem Hugo ausgebrütet wurde, kümmerten sich seine Eulen-Eltern nicht um ihren kleinen Schützling, so dass die Eule nicht ausgewildert werden konnte, weil sie nicht gelernt hat, eigenständig zu jagen. Die Züchterin und Prof. Dr. Zimmermann retteten die vernachlässigte Eule und Prof. Dr. Zimmermann zog den kleinen Piepmatz seit seinem 10. Lebenstag mit Hand auf. So konnte der Professor eine einzigartige Bindung zu der eigentlich scheuen Eule entwickeln – sodass Hugo den Professor sogar bei seinen Vorlesungen begleitet und dabei ruhig auf seiner Schulter verweilt.

Hugo im Hörsaal 

Die Begleitung von Hugo im Hörsaal scheint eine magische Wirkung auf die Studierenden zu haben, die während der Vorlesung wohl viel aufnahmebereiter und konzentrierter sind: „Eine Eule ist kein normales Haustier, das einfach so gestreichelt werden möchte wie eine Katze. Es ist wesentlich distanzierter, somit wird eine andere Form der Kontaktaufnahme zum Tier notwendig. Es ist und bleibt ein Wildtier. Als Professor stelle ich nach Möglichkeit eine Verbindung zwischen den Themen und der Eule her damit sich die Studierende auf beides stärker fokussieren. Und das funktioniert sehr gut.“, so Prof. Dr. Zimmermann.

Lebendiges Seminar

Die Seminargestaltung wird lebendiger, die Studierenden sind konzentrierter und wertschätzender im gegenseitigen Umgang und entwickeln ein Interesse der Verbindung von sozialen und ökologischen Themen.
Der Professor ist ein universitär ausgebildeter Waldachtsamkeitstrainer und Waldtherapeut und leitet zusätzlich zu den Vorlesungen regelmäßig Exkursionen und therapeutische Veranstaltungen im Kontext Wald mit den Schwerpunkten ökologischer Entwicklung des Waldes, Tierschutz und Persönlichkeitsentwicklung. Seine Partnerin ist Jägerin und Falknerin und besitzt ebenfalls eine Eule, einen sibirischen Uhu, die sowie Hugo mit Liebe und großer Zuwendung aufgezogen wird.

Tiergestützte Interventionen

Auch Prof. Dr. Andrea Beetz, Psychologin mit Schwerpunkt Mensch-Tier-Beziehung und Tiergestützte Interventionen an der IUBH Internationalen Hochschule vertritt diesen Ansatz: „Tiergestützte Interventionen sind Interventionen, bei denen ein Tier aktiv mit einer bestimmten therapeutischen oder pädagogischen Zielsetzung involviert wird. Zu den Interventionen zählen alle Arten von Therapie wie Psychotherapie und Pädagogische Fachrichtungen wie die Schulpädagogik oder Soziale Arbeit.“

Auch Tierschutz ist Thema

Auch Tierschutz und Ethik werden in diesem Zusammenhang thematisiert: „Ein Hund der zu pädagogischen Zwecken mit in eine Klasse genommen wird ist vertretbar und hat sehr positive Effekte auf die Schüler, allerdings wird die sogenannte „Delfintherapie“ von den namhaften Dachverbänden nicht zu tiergestützten Interventionen gezählt.“ Als Wildtiere sind Eulen eigentlich keine Tiere, die für tiergestützte Interventionen verwendet werden sollten. Eine Handaufzucht, wie Hugo, bildet da sicherlich eine große Ausnahme.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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