PETA übt Kritik an Ausstellung in der Westefalenhalle und fordert Verbot von Zucht und Wettflügen
Protest gegen Brieftaubenschau

Samstag und Sonntag werden vom Verband Brieftauben in vier Westfalenhallen ausgestellt. | Foto: Archiv
  • Samstag und Sonntag werden vom Verband Brieftauben in vier Westfalenhallen ausgestellt.
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Die Deutsche Brieftaubenausstellung lockt am Wochenende Züchter nach Dortmund. In den Westfalenhallen Dortmund beginnt am Samstag, 4. Januar, um 8.30 Uhr die Deutsche Brieftaubenausstellung des Verbands Deutscher Brieftaubenzüchter. Tierschützer von PETA kritisieren die Veranstaltung und rufen dazu auf, die Messe zu meiden.
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass beim Brieftaubensport viele Vögel sterben. Bei den Wettflügen steht die Leistung der Vögel im Vordergrund. PETA fordert ein Verbot der Zucht sowie der Taubenwettflüge in Deutschland. Bei der Ausstellung halten Tierfreunde – darunter auch das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam Dortmund – am 4. Januar von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr eine Mahnwache vor der Westfalenhalle ab.
„Taubenwettflüge sind Tierquälerei – die treuen Vögel mit ihrem bemerkenswerten Orientierungssinn werden für eine ‚Freizeitbeschäftigung‘ rücksichtslos missbraucht. Zahlreiche Tiere sterben bei den Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen“, so Nadja Michler, Fachreferentin bei PETA. Sie fordert: „Die Brieftaubenzucht und die Wettflüge müssen endlich verboten werden.“

Verlustraten bei Wettflügen 

In einer Studie beziffern laut PETA Dr. med. vet. Warzecha et al. bei Taubenwettflügen Verlustraten von durchschnittlich 53 Prozent. "Sogar nach eigenen Angaben der Züchter betragen die 'Verluste' 20 bis 25 Prozent der Tauben pro Saison", so die Tierschützer. Bleiben die Vögel hinter den Erwartungen zurück und sind für die weitere Zucht ungeeignet, werden sie getötet.  „Aus Prestigegründen oder auch für Preisgelder schicken Züchter und Veranstalter bewusst viele Tiere in den Tod – das hat weder etwas mit Tradition noch mit Tierliebe zu tun, sondern ist vorsätzliche Tierquälerei“, kritisiert Michler.

Wettflüge erhöhen Taubenpopulation

In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge noch rund  30.000 Brieftabenzüchter, die Tiere nachzüchten und sie auch auf regionalen, nationalen und internationalen Wettflügen einsetzen. Schätzungsweise leben 2,5 Mio. Vögel in deutschen Taubenschlägen. In Städten haben sie aufgrund ihrer Konditionierung auf Spezialnahrung und ihrer Domestikation schlechte Überlebenschancen. Ihnen wurde eine hohe Fortpflanzungsrate angezüchtet. Die Zahl der Tauben in Städten steigt laut PETA stetig durch gestrandete Tieren aus Wettflügen. PETA fordert, dass das Taubenmanagement der Stadtverwaltungen neben der Errichtung betreuter Taubenschläge unbedingt ein Verbot von Wettflügen beinhaltet.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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