Einsames Ende
Die 66-jährige Frau lebte völlig zurückgezogen in einem Haus in der südlichen Innenstadt. Sie hatte keinen Kontakt zu den Nachbarn und verließ ihre Wohnung offenbar nur in der Dunkelheit. Die Frau starb wohl schon vor einigen Wochen, ihre Tiere verhungerten in der Messiewohnung.
Einer Nachbarin war der überfüllte Briefkasten am Haus aufgefallen, auch der Schornsteinfeger war offenbar schon mehrfach vergeblich am Haus gewesen. Die alarmierte Polzie fand schließlich die Leiche der Frau, die vermutlich vor mehr als vier Wochen gestorben war.
schreckliche Zustände
Die von der Polizei hinzugezogenen Tierschützer fanden schreckliche Zustände vor: Zunächst hatte es geheißen, dass sich noch zwei Hunde sowie eine nicht näher genannte Anzahl an Katzen in dem Haus befänden, so die Mitglieder der Arche 90. Vor Ort wurde ein im Müll liegender schwarzen Labrador vorgefunden. Das Tier war bis aufs Skelett abgemagert, hatte ein zugeeitertes Auge, eine völlig verkrustete Nase und konnte nicht mehr stehen.
In einem abgeschlossenen Zimmer konnte nur noch eine tote Katze aufgefunden werden. In einem zweiten abgeschlossenen Zimmer hörte man etwas an der Tür kratzen.
Heike Beckmann von der Arche 90 berichtet: „Da die Tür nur einen Spalt weit geöffnet werden konnte, mussten die beiden im Zimmer befindlichen Katzen vor der Tür durch diesen Spalt gezogen werden. Mit einem Besenstiel wurde eine bereits hart gewordene, etwa 15 Zentimeter tiefe Kot- und Schmutzschicht so weit aufgehackt, dass ich in den Raum gelangen konnte. Auch dort befand sich eine tote Katze. Eine weitere, noch lebende Katze fand ich in einer der Ecken liegen. Auch dieses Tier war so geschwächt, dass es nicht mehr stehen konnte.“
Beim Tierarzt mussten sowohl der Hund, eine sechsjährige Labradorhündin, sowie eine der Katzen eingeschläfert werden. Eine weitere Katze befindet sich noch in einem kritischen Zustand.
In den weiteren drei Etagen waren die Räume derart hoch zugemüllt, dass keine weiteren Tiere gefunden werden konnten. Im Erdgeschoss befanden sich noch einige Käfige mit toten Vögeln.
Sowohl für die Polizei als auch für die Tierschützer ist der Fall leider kein Einzelfall: Die Polizei findet häufiger vereinsamte Tote, die niemand vermisst hat, ebenso wie die Tierschützer auf verwahrloste Tiere in vermüllten Wohnungen stoßen.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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