Dortmunder räumen auf
In die zweite Runde geht jetzt die erfolgreiche Aktion „Sauberes Dortmund“, bei der Dortmunder ihre Stadt auf Vordermann bringen. Und wer mitmacht, kann auch gewinnen.
Wieder planen Stadt und EDG eine stadtweite Sauberkeitsaktionen sowie einen zentralen Aktionstag. Dabei setzten sie auf viele freiwillige Helfer. Rund 5700 waren es 2014. Angesprochen sind nicht nur bereits bestehende Patenschaften und die Teilnehmer der Aktion „Sauberes Dortmund 2014“, auch Vereine und Verbände, Politik und Verwaltung, Schulen, Kindergärten, Umweltschutzgruppen, Klassen, Initiativen, Familien Nachbarn und Einzelne können sich beteiligen.
Mitmachen kann jeder und die Gruppen und Helfer bestimmen Ort, Umfang und Zeitpunkt ihrer Säuberungsaktion selbst. Wichtig ist eine verbindliche Anmeldung. Ein Formular ist auf der Internetseite der EDG hinterlegt und kann dort ausgefüllt werden.
Zum Hintergrund:
Trotz des immensen Aufwands, den die EDG bei der Straßenreinigung betreibt, entsteht der falsche Eindruck, dass EDG und die Stadt nicht handeln.
Gleichzeitig zeigen repräsentative Umfragen: Für eine Mehrzahl der Befragten sind die Themen Sauberkeit und Sicherheit von großer Bedeutung. Die Begriffe werden oft gemeinsam genannt. Ein ungepflegter Bereich wird offensichtlich als eine ten-denziell gefährlichere Umgebung wahrgenommen, im Umkehrschluss gilt ein sauberer Bereich auch als sicher.
Soziales Gewissen
Vor dem Hintergrund dieser Diskrepanz zwischen Verhalten und dessen Folgen und Wünschen bzw. Erwartungen gewinnen weitere Aktionen zur Stadtsauberkeit wie auch Effizienz und Qualität bei der Straßenreinigung durch die EDG an Bedeutung. Stadt wie EDG ist dabei bewusst, dass Stadtleben nur mit einem gemeinsamen sozialen Gewissen von Unternehmen und Bürgern funktioniert. Beim Thema Stadtsauberkeit geht es um das Gemeinwohl, das durch gesellschaftliches Engagement getragen wird.
Ehrenamtliches Engagement
Das Thema des ehrenamtlichen Engagements gewinnt in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens immer mehr an Bedeutung; so auch beim Thema Stadtsauberkeit. Den Veränderungen im Umgang mit öffentlichem Raum begegnen die Partner EDG und Umweltamt mit einer breit angelegten Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Umweltbewusstseins.
100 Gruppen engagieren sich
Seit Jahren engagieren sich in Dortmund mehr als 100 Interessengemeinschaften, Vereine, Unternehmen und andere mit Abfallpatenschaften. Ein oder mehrmals im Jahr organisieren die Paten mit Unterstützung von EDG und Umweltamt Müllsammlungen in ihrem Umfeld. Klassen säubern den Schulhof, Sportvereine übernehmen die Säuberung eines Naturschutzgebietes, Heimatvereine reinigen die Straßenseitengräben oder Biotope im Stadtteil und vieles mehr.
Viele Teilnehmer der Aktion „Sauberes Dortmund 2014“ kündigten an, ihre Aktivitäten fortsetzen und ihr Wohnumfeld regelmäßig säubern zu wollen. Dies gilt auch für viele pädagogische Einrichtungen, die sich zudem verstärkt mit den Themen Umwelt und Abfall beschäftigen möchten.
221 Mitarbeiter reinigen die Straßen
Die Stadtreinigung in Zahlen: 68 Mitarbeiter der Sonderdienste, 80 Kehrmaschinen, 12 Waschwagen, 50 Pritschenwagen) und vier Elektrokasten-Wagen zur Leerung der Papierkörbe in der Fußgängerzone sind im Einsatz. Wöchentlich werden rund 2100 km Straße gereinigt plus 4000 km Gehwege. Auch über 21 000 Papierkörbe werden geleert. Außerdem werden pro Jahr rund 2000 wilde Müllkippen beseitigt.
Und 580 Depotcontainer-Standorte werden sauber gehalten.
Hinzu kommt die Beseitigung von Sperrmüll, Haus- und Gewerbemüll an rund 50 „kritischen“ Depotcontainer-Standorten. Dazu sind noch die Sonderdienste zu bis zu 45 illegalen Abfallablagerungen unterwegs.
Wilde Müllkippen
Die Anzahl der wilden Kippen ist vom höchsten Stand in 2002 (2768 Aufträge, 844 Tonnen/Jahr) zurückgegangen und seit einigen Jahren stabil bei rund 2000 Aufträgen im Jahr mit einer Sammelmenge von rund 300 t/Jahr. Dennoch bleiben illegale Müllkippen ein teures Problem. Die Kosten werden von allen Gebührenzahlern bezahlt. Und das sind über 500 000 Euro pro Jahr. Grundsätzlich betroffen sind Straßen, Straßenecken, Randgebiete oder Ausfallstraßen mit geringer sozialer Kontrolle - und zwar über alle Stadtgebiete verteilt.
Bis zu 1000 Euro Bußgeld
Wer seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt, schadet nicht nur der Umwelt, sondern letztendlich auch sich selbst. Abfälle dürfen nur in zugelassenen Abfallbeseitigungsanlagen gelagert werden. Wer dem zuwider handelt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert ein Bußgeld. 2014 sind in rund 300 Fällen Bußgelder verhängt worden, je nach Schwere der Tat zwischen 50 und 1000 Euro. Meldungen von wilden Müllkippen nimmt das Umweltamt unter Tel.-Nr. 50-24106 und 50-25562 entgegen.
Befinden sich unter den Abfällen auch gefährliche Abfälle wie asbesthaltige Materialien oder Altöl, können Nacht- und Nebelkipper auch von der Polizei verfolgt werden. Nach dem Strafgesetzbuch (StGB) wird das Behandeln, Lagern, Ablagern, Ablassen oder Beseitigen von gefährlichen Abfällen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet.
Modellversuch
Von großer Bedeutung sind Anstrengungen von Stadt und EDG, der Agentur für Arbeit und dem Job-Center sowie Bildungsträgern, die Projekte für mehr Sauberkeit und Sicherheit vorantreiben. Hierzu zählen eine Qualifizierungsmaßnahme für zugewanderte Bulgaren, Kroaten und Rumänen, ein achtwöchiger Modellversuch zur Intensivreinigung von ausgewählten Straßen in der Nordstadt sowie eine Kapazitätserweiterung bei Teilnehmern der Arbeitsgelegenheiten mit Mehrauf-wandsentschädigung (AGH) bei Hartz IV, so dass über die Reinigung durch die EDG hinausgehenden Zusatzleistungen auch in den Nebenzentren der Stadtbezirke angeboten werden können.
Ausgezeichnet
2014 wurde die Kampagne „Sauberes Dortmund 2014“ in der Kategorie PR-Aktivität mit dem Econ Award in Bronze ausgezeichnet. Besonders freuten sich die Macher der Kampagne über die Begründung der Jury: „Kleines Budget – große Wirkung. So lässt sich das effektive Aktivitätenpaket für ein sauberes Dortmund umschreiben. Ein eindringlicher Appell an den Stolz der Bewohner auf ihre Stadt hat dazu geführt, dass zahlreiche Dortmunder beim Saubermachen ihrer Heimatstadt beherzt anpackten... “
Am 29. Oktober 2014 nahm EDG Geschäftsführer Wolfgang Birk in Mailand an der Verleihung des CEEP-CSR-Labels teil und erhielt die Auszeichnung der EDG als besonders vorbildliches Un-ternehmen mit sozialer Verantwortung. Besonders beachtenswert ist, dass von 74 eingereichten Bewerbungen nur 24 mit dem Gütesiegel prämiert wurden. Zwei EDG-Projekte wurden als „Vorzeigeprojekte“ ausgewählt; neben dem konzerninternen Entwicklungskonzept „EDG 2022 – Wandel gemeinsam gestalten“ wurde „Sauberes Dortmund 2014“ ausgezeichnet. CEEP ist der Europäische Verband öffentlicher Unternehmen und Arbeitgeber.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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