Motorräder 2014 in Dortmund

Mit allen Neuheiten und einem Jugendprogramm startet am Donnerstag, 6. März, die größte Frühjahrsmesse Europas. Vier Tage lang heißt es in Dortmund wieder „Man sieht sich.“ Über 400 Aussteller in fünf Messehallen zeigen, was die Motorradbranche zur neuen Saison zu bieten hat.

Alle wichtigen Marken sind mit großen Messeständen vertreten, dazu Bekleidung, Zubehör und viele Clubs. Wie der Motorradmarkt liegt auch die Ausstellungsfläche der Dortmunder Messe wieder leicht über dem Vorjahr. Der positive Trend wird durch zahlreiche Neuheiten unterstützt.

48 PS-Klasse wächst

Vor allem die 48 PS-Klasse wächst. 125er gehören erstmals nach Jahren wieder zu den Gewinnern der Zulassungsstatistik. Gleich 30 Prozent gingen die Verkäufe im Vorjahr nach oben. Auf der Dortmunder Messe wird die neue „Jugendbewegung“ ebenfalls zum Thema. Rund um eine Sonderschau zur 125er-Klasse wird Trendsport-Action mit und ohne Motor gezeigt.
Bei den großen Maschinen präsentieren neben den europäischen und amerikanische Herstellern die japanischen Marken wieder mehr Neuheiten. Der Wechselkurs des Yen, der im letzten Jahr zum Euro um 40 Prozent gefallen ist, erleichtert die Kalkulation.
Größere Stände wie von KTM und neue Aussteller wie Bimota geben der Messehalle 4 in Dortmund ein neues Gesicht.

Action-Bühne in Halle 3

In Halle 3 steht die Action-Bühne, wo die Neuheiten im Wechsel mit Modenschauen präsentiert werden. Spektakuläre Akrobatik zeigen die Freestyler der Monster-Trial-Show. Die Neuheitenflut in den Hallen 3 und 4 wird begleitet von Herstellerständen mit Reifen, Fahrwerkskomponenten, Helmen und Bekleidung.
Ein weiterer Technik-Schwerpunkt ist in Halle 6. Rennveranstalter und Sportclubs zeigen Wettbewerbsmaschinen aller Klassen und entsprechendes Zubehör.

Tourenfreunde treffen sich in Halle 6

Für Tourenfreunde ist Halle 5 das Mekka zum Saisonstart. An über 100 Stände können sie hier jedes Fernweh stillen. Die Serviceangebote reichen von gemütlichen Alpenhotels bis zum Motorradtransport in den Kaukasus oder die Anden.
Auf der Reisebühne wird der Film über eine Charity-Reise nach Vietnam gezeigt. 21.000 Euro Spendengelder für World Vision, ein Dutzend Patenschaften und weitere Hilfsmaßnahmen unter anderem für ein Kinder-Blindenheim bei Hanoi konnten mit der Tour mobilisiert werden, die vom Industrie Verband Motorrad, von der Dortmunder Messe und weiteren Zweiradfirmen unterstützt wurde.

Klassiker locken in Halle 7

Ganz klassisch geht es wieder in Messehalle 7 zu. Oldtimerausstellung, Marken- und Veteranenclubs, Gebrauchtmarkt und Zubehörstände bieten ein buntes Bild.
Wer im Trubel der fünf Messehallen frische Luft schnappen möchte findet im Innenhof Gastronomie und Unterhaltung. Im Globe of Speed zeigen die Motorradakrobaten ihr Können im 360 Grad-Radius.

Öffnungszeiten der Messe:

Die Motorräder 2014 ist von Donnerstag, dem 6. März, bis Sonntag, dem 9. März, täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, am Freitag sogar bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet unverändert 14 Euro. Für Jugendliche bis 15 Jahren ist der Eintritt frei. Aktuelle Infos und das komplette Ausstellerverzeichnis gibt es unter Zweiradmessen. Wer mit dem Motorrad oder Roller anreist, kann wieder direkt vor dem Haupteingang kostenlos parken.

Zulassungszahlen steigen kräftig

Motorräder sind derzeit gut gefragt. Im Januar stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent. Das milde Wetter und einfachere Führerscheinbedingungen sorgen für die stärkere Nachfrage. Viele Neuheiten, die vom 6. bis zum 9. März in Dortmund auf der größten Frühjahrsmesse Europas vorgestellt werden, dürften den Aufschwung weiter beflügeln. Über 450 Aussteller zeigen in den Westfalenhallen 3 bis 7 die neuesten Motorräder, Roller, Quads sowie Bekleidung und Zubehör. Neben den großen Maschinen stehen Leichtkrafträder und die 48 PSKlasse im Mittelpunkt der Messe.Vor einem Jahr wurden neue europaweite Führerscheinvorschriften eingeführt. Vor allem Jugendliche nutzen die besseren Möglichkeiten. Der Absatz der von ihnen gefahrenen 125er stieg schon 2013 um fast 31 Prozent. Von den größeren Maschinen wurden 2,6 Prozent mehrverkauft. Insgesamt wurden 2013 einschließlich der Roller 129357 motorisierte Zweiräder zugelassen, wie der Industrieverband Motorrad mitteilt.

Mildes Wetter lässt Zahlen steigen

Die Januarzahlen sind noch bemerkenswerter, wenn auch das milde Wetter für einen Teil der Verkaufssteigerung verantwortlich sein dürfte. Mit 2.728 Motorrädern über 125
Kubikzentimetern Hubraum wurden 41 Prozent mehr als im Januar 2013 verkauft. Große Roller legten 30 Prozent zu und Leichtkraftroller 23 Prozent. Die bereits im Vorjahr stark gefragten 125er Motorräder schafften nochmals 11,6 Prozent Zuwachs.

Trend geht zu guter Ausstattung

Bei den Neuheiten, die Anfang März in Dortmund gezeigt werden, geht der Trend zu guter Ausstattung und Vielseitigkeit. In der 48 PS-Einstiegsklasse bieten Motoren mit 400 bis 800 Kubikzentimeter Hubraum Fahrvergnügen für jeden Geschmack. Vom kleinen Chopper bis zur handlichen Sportmaschine reicht das Spektrum. Bei den großen Modellen ohne PS-Begrenzung sind Reisemaschinen und starke unverkleidete Bikes immer gefragter. Die europäischen Hersteller sind in dieser Klasse besonders erfolgreich. Mit preisgünstigen Modellen setzen 2014 die japanisch Hersteller auf eine erfolgreiche Saison. Der schwache Wechselkurs des Yen hat siewettbewerbsfähiger gemacht. Hersteller wie Honda und Yamaha zeigen in Dortmund über ein
Dutzend Neuheiten. Das starke Motorradinteresse dürfte auch auf der Messe zu spüren sein.Rund 100.000 Besucher werden erwartet.

Neuheiten für Einsteiger und Anspruchsvolle

Mit vielen Neuheiten geht die Motorradindustrie ins Modelljahr 2014. Die mittleren Motorengrößen stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt. Die neu geschaffene 48 PS-Klasse kommt bei den Führerschein-Neulingen gut an. Deshalb präsentieren die Hersteller zahlreiche Modelle in diesem Segment. In der Klasse ab 1000 Kubik werden Lücken im Programm geschlossen.

Marktführer BMW

stattet die R 1200 RT und die üppige Reiseenduro Adventure mit flüssigkeitsgekühlten Boxermotoren aus. Für Fans des luftgekühlten Boxers gibt es ein Modell im Retrolook. Die R nineT ist bereits bis spät in die Saison ausverkauft. Dagegen setzt die S 1000 R als unverkleidete Variante des Supersportlers RR auf kompromisslose Fahrleistung zum moderaten Preis. 160 PS, nur 207 Kilo Leergewicht und 12.800 Euro Einstiegspreis sind ein eindrucksvolles Motorradpaket. Elektroantrieb gibt es bei BMW nicht nur in Autos.

Elektro-Roller

2014 kommt der C-Evolution, die Elektroversion der Rollerfamilie. Für Premiumhersteller wie KTM sind 48 PS-Modelle wichtig, um Appetit auf den nächsten
Führerscheinschritt hin zur einschränkungsfreien Klasse A zu machen. Da liegt der Schwerpunkt der Modellpalette. Mit der RC 390 ist ein hübsches Sportbike entstanden, das in der Rennversion sogar im ADAC Junior-Cup eingesetzt wird. Wer darauf einsteigt, ist irgendwann auch bereit für das neue Top-Modell der Marke, die 1290 Super Duke R mit ihren 180 PS bei 189 Kilo Trockengewicht.
Mit Modelloffensiven setzen japanische Hersteller wieder stärker auf den europäischen Markt. Der Wechselkurs des Yen zum Euro ist seit Dezember 2012 von 100 auf rund 140 Yen je Euro gesunken.

Honda bringt acht Neuheiten mit

Konsequent nutzt Honda mit acht Neuheiten die neue Wettbewerbsfähigkeit. In der Mittelklasse rollen die CB 650 und die CBR 650 F mit sportlicher Verkleidung oder „Naked“ auf die Straßen. Für Ausflüge abseits der Teerstraßen eignet sich die CRF 250 M. Mit Doppelkupplungsgetriebe ohne Schalthebel wird die CTX 700 N mit 48 PS vorgestellt. Für die auf 750 Kubik und 55 PS gewachsene NC 750 S und das Schwestermodell im Endurolook bietet Honda Drosselkits auf 48 PS an.
Leichter und komfortabler wurde zur neuen Saison der Sporttourer VFR 800 F. Technische Feinarbeit sorgt beim Supersportler Fireblade für noch besseren Durchzug und drei PS mehr Leistung bei weniger Gewicht. Bei der neuen CTX 1300 steht das weniger im Vordergrund. Das lang gestreckte Design auf Basis der Pan European erinnert an den Gold Wing-Ableger F6B.

Innovativ zeigt sich Yamaha

Der neue Dreizylindermotor ist in der MT-09 mit 850 Kubik, 115 PS und ABS für knapp unter 8000 Euro zu haben. Die MT-09 wird von der Fachpresse bereits als eines
der Highlights 2014 gefeiert. Weitere Modelle mit dem neuen Motor dürften folgen.
Mit zwei Zylindern und 75 PS ist die MT-07 in der Mittelklasse positioniert, wo sie preislich mit Suzuki Gladius und Kawasaki ER-6 konkurriert. Mit ganz anderen Kalibern nimmt es die neue XVS 1300 Custom auf.

Klassische Optik

Klassische Optik, V 2 und Zahnriemenantrieb sind eine interessante Alternative in den Marktsegmenten, in denen sich amerikanische Hersteller seit Jahren erfolgreich tummeln. Gegen die Konkurrenz jenseits des Pazifiks stellt Yamaha mit der XV 950 und 950 R zwei weitere Cruiser vor, die auf 48 PS gedrosselt werden können.

Alte Freunde wird die SR finden

Mit 400 Kubik-Einzylinder und liebenswerten Details wie dem unter dem Tank angebrachten Reservebenzinhahn, Trommelbremse am Hinterrad und Kickstarter grüßen die späten siebziger Jahre. Da kann man die alte Lederjacke noch mal einfetten und nach kräftigem Antritt stilecht übers Kopfsteinpflaster tuckern. Kawasaki hat in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie neue Modelle mit klarer Positionierung
den Marktanteil fördern. Die neue unverkleidete Z 1000 glänzt mit feinen Details. Vom neuen Motor und Fahrwerksverbesserungen profitiert auch der Sporttourer Z 1000 SX.
Suzuki zeigt in Dortmund die neue Reiseenduro V-Strom mit 100 PS starkem Zweizylindermotor, der sogar 1037 Kubik Hubraum bietet. Ansonsten ist von der neuen Exportstärke Japans weniger zu spüren.

Turboaufladung & Elektroantrieb

Die Ruhe vor dem Sturm? Studien der Marke zeigen Turboaufladung und Elektroantrieb. Italiens Motorradindustrie kämpft mit der Schwäche des Heimatmarktes. Die Wirtschaftskrise lässt die Absatzzahlen sinken. Wichtige Märkte wie Spanien und Griechenland sind ebenso betroffen.
Mit seinen Rollern kann sich Piaggio dank der weltweiten Präsenz davon frei machen. Die Tochtermarke Aprilia braucht neuen Schwung. Die lohnenden Pfründe nördlich der Alpen sollen mit einer mit einem „Travel Pack“ bestückten Capo Nord erreicht werden. Freude macht der Piaggio-Familie die Marke Moto Guzzi. Die 1400er California als bildhübscher Cruiser und die V7-Modelle sichern auch ohne große Änderungen einen kleinen, aber stetig steigenden Marktanteil
des Herstellers vom Comer See.

Erfolgreich hat sich Ducati positioniert

200 PS in der voll getankt nur 177 Kilo leichten Panigale sind ein Highlight. Da zahlen begeisterte Kunden stolze 65.000 Euro für die 1199 Superleggera, Aber auch die 148 PS starke „kleine“ 899 Panigale und die erneuerten 1200er Monster leuchten
heller im Glanz des Topmodells. Sie sind für rund 15.000 Euro zu haben. Das aktuelle
Aushängeschild der italienischen Motorradindustrie hat für die Italiener nur einen kleinen Makel: Sie gehört wie Lamborghini inzwischen zu Audi, also zum VW-Konzern.
Mit deutlich weniger Mitteln kann sich die italienische Edelschmiede MV Agusta behaupten. Drei neue 800er, die unverkleidete Rivale, den Sporttourer Turismo Veloce und dessen Tourenversion Lusso wird die Modellpalette vervollständigt.

Cruiser Baureihe aus England

In England widmeten sich die Triumph-Ingenieure vor allem der Cruiser-Baureihe. Die Neuheiten dürften auf den nordamerikanischen Markt zielen, wo die US-Wirtschaft sich langsam aus dem Krisenmodus verabschiedet. Die 1700er Thunderbird Commander und das chromblitzende Schwestermodell Thunderbird LT bieten mit ihrem Zahnriemenantrieb und den kultivierten flüssigkeitsgekühlten Zweizylindern nicht nur optisch eine Alternative zu den dort überaus erfolgreichen V2-Konkurrenten. Die neue America LT ist mit knapp 900 Kubik und Tourenausstattung in der 48 PS-Klasse fast konkurrenzlos.

Geheinmisumwitterte Weltpremiere

Bei der Traditionsmarke Horex ist mit der VR 6 Classic ist ein elegantes Sechszylinder-Motorrad entstanden, das gemeinsam mit dem Schwestermodell Roadster und einer geheimnisumwitterten Weltpremiere auf der Messe zu sehen ist. Für die Neuheiten der Serienhersteller gibt es in Dortmund ein vielfältiges Zubehörprogramm. Dazu
bieten Spezialisten wie Touratech, wunderlich oder LSL jede Menge Ausstattung bis hin zu kompletten Umbauten.