Lokales aus Dortmund - Dschungelcamp im Jahre 1964 im Sonnenbunker - Bilder Aktuell von 2017
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Dortmund
25. April 2017
Sonnenbunker
Zwickauer Straße
Heute berichte ich wieder aus dem Sonnenbunker in Dortmund!
Alles rund um Küche, Wasch- und Sitzgelegelegenheiten und Toiletten! Dazu erzähle ich euch die Geschichte, die im Jahre 1964 für allerhand Wirbel gesorgt hatte! Es gab damals vor allen Dingen Proteste, weil erst geplant war, auch Kinder in diese Studie miteinzubeziehen! Dagegen hätte ich auch protestiert! Jugendliche ja... aber doch keine Kinder!!!
Dschungelcamp ist heute - damals war es Bunkererlebnis live!
Belegungsversuch vom 08.06.1964 bis 14.06.1964
Dieses Datum wird einigen die sich dafür interessiert hatten noch gut in Erinnerung sein!
144 Personen wurden gesucht, die an diesem Experiment teilnehmen wollen! Es sollte festgestellt werden, wie sich das physische, psychische und soziale Verhalten der Personen im Bunker verändert, wenn diese 144 Personen den ERNSTFALL nachempfinden! Ebenfalls geprüft und getestet werden sollten Luft- und wasserhygienische Dinge und auch die Testung der Ausstattungsgeräte!
Der Versuch sollte im 2. Obergeschoss stattfinden! Das bot sich an, weil sich dort die Küche und der Lebensmittelvorrat befanden!
Gut war auch, dass sich leicht einzurichtende und günstig geeignete Untersuchungs- bzw. Messräume dort befanden!
3 Aufenthaltsräume mit Sitzgelegenheiten und
1 Ruheraum mit insgesamt 154 Pätzen waren für die 144 Personen vorgesehen! Es sollte genau die Situation nachempfunden werden, die im Ernstfall herrschen würde!
Die Belegung fand dann nach folgendem Plan statt:
Ein drittel der Personen sollten für 6 Stunden in den Ruheraum!
Danach dann für 12 Stunden in den Aufenthaltsräumen!
Also wurde es ein 18 Stunden Tag!
Die Schlafzeiten verschoben sich gleitend!
Die 3 Mahlzeiten der Teilnehmer orientierten sich an die Schichtwechsel!
Das war dann um 6:00 Uhr, um 12:00 Uhr und um 18:00 Uhr
Dieser Test - der ohne ernsthaftere Zwischenfälle verlief - war als Basisversuch
in einem Stufenprogramm allmählicher steigender Belastung geplant und durchgeführt!
Natürlich lockte den Teilnehmern auch eine Geldprämie; nicht mit dem Honorar der Teilnehmer
von "Dschungelcamp" vergleichbar, aber zu damaliger Zeit für viele auch schon ein beachtliches Sümmchen! Da kann man doch locker diese 6 Tage aushalten... so dachten sich sicher viele, die sich beworben hatten!
Natürlich mussten alle Teilnehmer sich im Vorfeld und auch während der ganzen Studie ärztlich untersuchen lassen; das war ja Sinn und Zweck der Übung!
Das Honorar betrug pro Teilnehmer und Tag 50 DM und die, die bis zum Ende dabei waren (es waren 142 Personen), bekamen noch eine Durchhalteprämie von 75 DM; also 375 DM für 6 Tage!
Jeder Teilnehmer bekam auch zuvor einen kleinen Koffer in dem er seine persönlichen Dinge mitnehmen konnte. Mehr durfte nicht mit! Dieser Koffer war so klein, dass er auf der Ablage über den Sitzbänken Platz finden musste!
Damit sich meine Leserinnen und Leser ein genaues Bild von Küchenmobiliar, sanitäre Anlagen sowie Sitz- und Liegemöbel machen können, habe ich einige Bilder dazu hier eingestellt! Teilweise auch (was Sitzen und Liegen angeht) den Selbsttest durchgeführt! Also ehrlich; bequem ist anders! Vor allen Dingen die Sitzbänke (ich sass mit Gudrun auf einer 3er Sitzbank - wir hatten zu zweit genug Platz) machten mir ein wenig Angst! Nun ja, ich gehöre nicht zu den schlanken Menschen... aber auch wenn alle schlank sind, ist es nicht so einfach, Stundenlang auf diesen Sitzen oder in diesen Betten (Bett ist anders) zu liegen!
Ich kann nur sagen, dass der liebe Herr Henrichs uns alles sehr anschaulich und toll erklärt hat und wir ihm voller Interesse zugehört hatten! So etwas muss man gesehen haben, um sich das wirklich vorstellen zu können! Damit auch die - die leider nicht dabei waren - sich ein Bild machen können, habe ich hier etwas ausführlich mit Bild und Text gearbeitet; was ich gerne getan habe!
Unter den einzelnen Bildern steht auch noch etwas zur Erklärung und deshalb beende ich meine Ausführung hier und hoffe, dass ich keinen gelangweilt habe!?! Wobei die, die bis hier gelesen haben sicher das Interesse daran haben! Bei diesen Lesern bedanke ich mich genau so herzlich, wie auch bei Herrn Henrichs & Sohn, der Redaktion und Jens Steinmann, die mir diese Erfahrung hier überhaupt erst möglich gemacht haben!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen lieben Gruss von Bruni Rentzing
Autor:Bruni Rentzing aus Düsseldorf |
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