Ganz kleine Welten
Holger Späing aus Dortmund hat das wohl kleinste Exponat der Messe gebaut: den kleinsten Weihnachtsbaum der Welt.
Europas größte Messe für Modellbau und Modellsport läuft vom 10. bis zum 14. April in der Westfalenhalle. Mehr als 500 Aussteller werden erwartet. Vertreten sind alle Sparten des Modellbaus, von Flugzeugen und Schiffen über Modelleisenbahnen und Fahrzeuge bis hin zu Dampfmaschinen und Figuren. Mehr als 20 000 Einzelmodelle sind zu sehen.
Mit seinem Mini-Weihnachtsbaum ist Holger Späing dabei.Im vergangenen Jahr hat ihm das "Buch der alternativen Rekorde" diese Bestleistung sogar offiziell bestätigt. Späing und sein "Kreativ-Weltrekordteam" werden den 15 Millimeter hohen Baum auf der Intermodellbau an den ersten drei Messetagen mit neuem Christbaumschmuck versehen. Und das im Mini-Maßstab der Spurweite Z.
Der Schmuck ist selbstgemacht und in Ätztechnik produziert. Das größte Teil hat einen Durchmesser von einem Millimeter. Auch winziges Lametta für den Baum wird eigens auf der Messe hergestellt.
Schon ein ganz klein wenig großformatiger geht Rolf Böhm aus Recklinghausen zu Werke. Er hat im Maßstab 1:87 eine Westernstadt erbaut, in der der Beobachter schnell das eigentliche Vorbild erkennt: die Karl-May-Festspiele in Elspe. "Was ich baue, spiegelt mein Leben wieder", sagt er.
Die Anregung für das neue Diorama gab ihm tatsächlich ein privater Besuch der Freilichtbühne im Sauerland. 600 Figuren hat er platziert und maßstabsgetreue Indianerzelte aus stabilem Draht, Haushaltsdichtungen und Pflaster selbst gebaut. Auch die Häuser sind handgefertigte Unikate, da es im herkömmlichen Handel aus seiner Sicht nichts Brauchbares gab. Vorlagen lieferte Böhm eine Internet-Recherche über heutige "Geisterstädte" im amerikanischen Westen.
Manfred Piasecki schließlich ist ganz nah an der Realität: Im Maßstab 1:1 stellt er am Stand des PMC Dortmund e.V. einen Astronauten in Originalgröße aus. Die Figur ist Alan Shepard, dem Kommandant von Apollo 14, nachempfunden. Sechs Jahre hat Piasecki daran gearbeitet. Den Ausgangspunkt bildete eine Schaufensterpuppe.
Es galt unter anderem, den Anzug aus Kunstleder nähen und das im Original vergoldete Sonnenschutzvisier in Chromlackierung nachbauen zu lassen. Die nostalgische Kamera der damaligen Astronauten gab es nicht mehr zu kaufen, daher hat Piasecki das Gehäuse kurzerhand ebenfalls handgefertigt. Die Schuhe sind aus Holz gefräst, und die Bodenplatte aus Gips zeigt sogar die typischen Fußabdrücke auf dem Mond.
Die NASA war erst skeptisch und lieferte Piasecki als Vorlage dann doch wertvolle Angaben zu der Ausrüstung der echten Astronauten. Am Ende gab es sogar ein dickes Lob aus den USA, unter anderem für die originalgetreuen, selbst gedrehten Metallanschlüsse am Raumfahrtanzug der Figur. Mehr als 100 Kilogramm wiegt der Riese heute und wird am PMC-Stand als Blickfang dienen.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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