Was für eine Museumsnacht!
Nächtliche Blicke über das Dortmunder Lichtermeer schweifen lassen, Trompetentönen lauschen, berührende Songs neben dem Chip hören und jede Menge Kunst, das ist die Dortmunder Museumsnacht. Und sie versprach nicht nur ein Erlebnis, sondern Tausende.
Jeder der vielen vielen Besucher erlebte seine eigene Kulturnacht. Ein Anziehungspunkt, der bei den Nachtschwärmern besonders gut ankam war Samstagabend das Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Und dies nicht nur wegen Musik, Kabarett und Impro-Theater in der Rotunde. Porträts vom Leierwerk, überraschende Klangkunst und viele andere hervorragende Werke der Schau zum Dortmunder Kunstpreis kamen bei den Besuchern gut an. Bei den Kindern natürlich auch die Kreativ-Aktionen. Doch ganz lange bannte die Ausstellung zu Rechtsradikalismus die Blicke der Betrachter.
Erst mal auf zum Tower
Aber bevor die Museumsnachtbummler einen Schlachtplan festzurren, heißt es vom RWE-Tower, der im Foyer "Rethinking Ressources von Lucia Dellefant präsentierte, einen Überblick holen. Während tief unten ICEs wie Spielzeugzüge in den Hauptbahnhof rollen, planen Kulturfans hoch oben in der Aussichtsetage ihre Museumsnacht. Gleich ins U, aber erst noch ins domicil und zum Kunstverein und dann noch die DASA.
Am Fuße des RWE-Towers sammelt sich eine Menschentraube um den Chip: Junge Musiker und eine Sängerin mit berührender Stimme bekommen für ihren nächtlichen Gig viel Applaus. Gleich nebenan beim Dortmunder Kunstverein im Löwenhof erklärt eine versierte Führerin, warum sich Künstler Andreas Golinski dier Ruhrtalbrücke, von der sich so viele Menschen stürzen, in seinen Werken erforscht.
Ob zu Fuß oder mit dem Shuttlebus, weiter geht's in die Stadt- und Landesbibliothek, wo Waffelduft die Gäste des großen Ringelnatzabends begrüßt. Auch als Barbara Kleyboldt mit Rüdiger Trappmann"Heine in Paris - Deutschland. Ein Wintermärchen" vergnüglich inszenieren, ist die Rotunde voll besetzt.
Wunderschöne Bilder in der BIG Gallery
Auf zur BIG Gallery: Pferdetorsi, intensive Bilder, wunderschöne Fotos und eine Spurensuche laden am Westentor zum Verweilen ein. Diese Schau mit Werken des Bundesverbandes Bildender Künstler lohnt den Besuch auf nach der Nacht der Nächte. Von hier aus lockt, einen Katzensprung entfernt das U, in dessen Krone Adolf Winklemann mit Dortmundern gerade hungrige Fische füttert.
Voll ist es im Museum vom Ostwall und gerne fühlen Gäste in der Etage für Kulturelle Bildung, wie es sich anhört, über Plastikflaschen zu laufen. Junge Fotografen zeigen hier, was mit Profis vom Künstlerhaus in einem Workshop entstand. Und ein paar Etagen darüber zeigt der Hardware Kunst Medienverein sein "Requiem an eine Bank". Hier sind auch Visionen der Besucher gefragt: "Jürgen Klopp als Bürgermeister", hat einer notiert. Ein anderer schreibt seine Vision an die Wand: "Dass einmal alle Rolltreppen und Toiletten im U funktionieren". Richtig, wer ins View will, muss das Treppenhaus nehmen.
Doch wo immer der Weg den Besucher in der Museumsnacht auch führt, jeder macht hier seine eigenen Entdeckungen.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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