Türkische Filme in Dortmunder Kinos

Mit zwanzig Filmen geht das zweite Türkische Filmfest Ruhr an den Start. Bis zum 22. September werden künstlerisch und inhaltlich hochwertige türkische Filme sowie Filme des türkischen Kulturkreises der Öffentlichkeit vorgestellt.
Schwerpunkt des Festivals ist Dortmund mit 30 Filmaufführungen in den Alternativkinos. Darüber hinaus werden in den Städten Duisburg, Essen und Gelsenkirchen Filme gezeigt.
Start ist am 14. September im Rahmen des Kulturfestivals „Merhaba Heimat“ mit einem Konzert des Sängers Zülfü Livaneli im Konzerthaus. Livaneli komponierte 1978 die Musik für den Film „Sürü“ (Die Herde), der im Anschluss an das Konzert vorgeführt wird.
Das Programm des Filmfestes ist abwechslungsreich. Gezeigt werden türkische Klassiker wie „Susuz Yaz“ (Trockener Sommer) des im August verstorbenen Regisseurs Metin Erksan, der zu den Mitbegründern und Vorreitern des türkischen Kinos und der Filmindustrie gilt. „Susuz Yaz“ erhielt 1964 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin den Goldenen Bären und wurde 2008 in einer restaurierten Fassung von Martin Scorsese auf internationalen Festivals gezeigt.
Der Film erzählt die Geschichte eines Dorfes, das vom Tabakanbau lebt. Das Leben ist geprägt von patriarchalischen Strukturen und dem Streben der Männer nach Wasser und Frauen. Metin Erksans Filme griffen oftmals die soziale Realität auf, setzten sich mit Themen auseinander, die in der türkischen Gesellschaft nicht offen diskutiert wurden.
Weitere aktuelle Filme im Programm sind „Bizim Büyük Çaresizliimiz“ (Unsere große Verzweiflung), ein stiller Film mit leisem Humor und eine Ode auf das romantische Freundschaftsideal, das keine noch so schöne Frau zerstören kann.
Die Dokumentation „Ekümenopolis“ (Ecumenopolis) wirft einen kritischen Blick auf die derzeitigen Megaprojekte in Istanbul, die die Gentrifizierung beschleunigen. Gezeigt wird auch der kommerziell erfolgreiche Film „Kurtulu_ Son Durak“ (Endstation Rettung), der die Geschichte mordender Frauen erzählt.