Kapelle Wischlingen ist Denkmal des Monats in Dortmund
"Sie hat etwas Magisches"

Die Kapelle im Revierpark Wischlingen ist einzige Fachwerkkapelle in Westfalen und bei Hochzeitspaaren wegen ihres besonderen Flairs beliebt. | Foto:  Archivfoto: Meier
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  • Die Kapelle im Revierpark Wischlingen ist einzige Fachwerkkapelle in Westfalen und bei Hochzeitspaaren wegen ihres besonderen Flairs beliebt.
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Fachwerkkapelle im Revierpark verzaubert nicht nur Hochzeitspaare Die kleine Fachwerkkapelle im Revierpark Wischlingen ist einer der beliebtesten Orte für stilvolle kirchliche und standesamtliche Trauungen in Dortmund. Zuletzt aber nagte der Zahn der Zeit an dem Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert.

 Im November 2019 standen die Hochzeitspaare vor verschlossenen Türen. Der Holzwurm hatte kräftig an einem Tragbalken der Empore genagt und ließ ein Betreten der Kapelle zum Sicherheitsrisiko werden. Inzwischen ist die aufwendig und fachlich komplexe Sanierung abgeschlossen. Dies ist ein guter Grund für die Denkmalbehörde Dortmund, die Kapelle Wischlingen als Denkmal des Monats Februar zu machen.

Bereits 1783 erbaut

Weit vor dem Revierpark Wischlingen, der in den 1970er Jahren zur Erholung der arbeitenden Bevölkerung in Dortmund entstand, wurde die Kapelle Wischlingen errichtet. Das prachtvolle Wappenschild über den Eingang nennt nicht nur das Baudatum 1783, sondern auch die Erbauer Johann Friedrich Wilhelm von Syberg und seine Ehefrau Anna Maria Christina von Romberg. Sie waren die Nachfolger der Familie Wischlingen, die seit dem 13. Jahrhundert hier residierte. Von dem ursprünglichen Herrensitz, das von einer Gräfte umgebende Haus Wischlingen, ist heute jedoch nichts mehr zu sehen. Bergsenkungen, die vom Bergbau verursacht worden waren, führten zur Baufälligkeit und letztlich 1903 zum Abriss. Weil die Kapelle jenseits der Schlossinsel stand, blieb ihr dieses Schicksal erspart.

Logen und Kanzelaltar

Im Inneren der Kapelle empfängt den Besucher ein heller Saal, beleuchtet durch große Fenster und in hellen Farben gefasst. Im Chor finden sich Ausstattungsstücke aus der Zeit um 1800. Neben den beiden Herrschaftslogen an den Seitenwänden fällt besonders der Hochaltar auf. Den Platz über dem Altartisch, den bei anderen Altären sonst Gemälde oder Skulpturen schmücken, nimmt hier eine Kanzel ein.

Abdichtungen führten zu Verfall

Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es Schäden an der Kapelle, worauf insbesondere der Ersatz der ursprünglich ebenfalls in Fachwerk errichteten Westwand durch massiven Stein hinweist. Und auch in der Folgezeit mussten wiederholt Restaurierungen und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden - nicht immer mit durchschlagendem Erfolg. Manche Maßnahmen, die man früher für besonders geeignet hielt, erweisen sich aus heutiger Sicht als problematisch. So ließen diffusionsdichte Anstriche oder das „Verfugen“ des Fachwerkes mit Silikon den Baukörper nicht mehr atmen, eingedrungene Feuchtigkeit konnte nicht ausreichend abtrocknen. Fäulnis war die Folge, aber auch ein optimaler Lebensraum für den gemeinen Nagekäfer, umgangssprachlich auch als Holzwurm bekannt. Gegen die Nagekäfer ging man bei der nun abgeschlossenen Sanierung mit Hitze vor. Die befallenen Bauteile wurden ausgebaut und in einer Trockenkammer mehrere Tage auf 60 Grad Celsius erhitzt, was Holzwürmer überhaupt nicht vertragen.

Bald wieder Trauungen

Bald soll die Kapelle wieder für kirchliche und standesamtliche Trauungen, Gottesdienste und Konzerte geöffnet werden. Die Kapelle mit ihrem weißem Mauerwerk und den wunderschönen Fenster verströmt einen einzigartigen romantischen Charme und bietet zusammen mit der ruhigen und grünen Umgebung des Revierparks ein außergewöhnliches Ambiente, um den schönsten Tag im Leben in ein wundervolles und unvergessliches Ereignis zu verwandeln. „Wir würden in dieser wunderbaren Kapelle jedes Mal wieder heiraten. Sie hat so etwas Magisches“, schreibt eine Userin auf der Facebookseite der Kapelle und vergibt fünf Sterne.

Die Kapelle im Revierpark Wischlingen ist einzige Fachwerkkapelle in Westfalen und bei Hochzeitspaaren wegen ihres besonderen Flairs beliebt. | Foto:  Archivfoto: Meier
Der Holzwurm hatte kräftig an einem Tragbalken der Empore genagt. Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren erforderlich.  | Foto: Denkmalbehörde/Holtkötter
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Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West

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