Rezension " Viel riskiert für einen Traum " Gerd Siemoneit-Barum
Nachdem ich vor einigen Tagen das Buch vom LK zugeschickt bekam folgt hier nun die versprochene Rezension :
Rezension : Viel riskiert für einen Traum
Autobiografie von Gerd Siemoneit-Barum , Wagner Verlag , 445 Seiten 24,80€
Eigentlich ein grosser Fan von Biografien und Autobiografien jeglicher Couleur habe ich dieses Buch aufgrund des Themas Zirkus zunächst mit einigen Vorbehalten gelesen.Zirkusse , speziell Zirkustiervorführungen sind vielfach in der öffentlichen Kritik und werden ( auch von mir ) als nicht mehr zeitgemäss angesehen und häufig mit Tierquälerei in Verbindung gebracht.
Ich war sehr neugierig auf das Buch , auf den Blick hinter die Kulissen und auf die Gedanken dieses bekanntesten deutschen Zirkusdirektors und Dompteurs.
Die Geschichte des Gerd Simoneit beginnt 1931 mit der Beschreibung der Kindheit in Litauen. Sehr früh entdeckt der in armen Verhältnissen lebende Junge seine Liebe zu Tieren , speziell zu Pferden. Diese Liebe , getragen von Respekt und Bewunderung , wird zur Leidenschaft die sich durch das ganze Leben des späteren Zirkusdirektors zieht. In flüssigem , lockerem Stil geschrieben erfährt der Leser vieles über Zirkusse und deren Probleme, über Raubkatzen und ihre Trainer vor allem aber sehr viel über den Menschen Gerd Siemoneit-Barum. Das Privatleben steht dabei eher im Hintergrund und wird in nicht viel mehr als Eckdaten erwähnt.( die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wird z.b. nicht angesprochen ) Im Vordergrund steht die Arbeit mit den Tieren , der grosse Wunsch nach einem eigenen Zirkus und die Beschreibung des nicht leichten Weges dieses Mannes der seinen Traum lebte. Die Fragen die mich besonders interessiert hätten ( wie genau dressiert man wilde Tiere ohne Zwang und Qual ) werden im Buch leider nicht beantwortet sondern allenfalls am Rande , in Stichworten angedeutet........schade .
Ich habe einige Zitate notiert die mir aus verschiedenen Gründen aufgefallen sind:
" Das grösste Raubtier ist das Puplikum "
" Wer führen will muss zunächst gehorchen lernen "
" Zirkusleute gehören zu den einfühlsamsten Tierkennern und ehrlichten Tierfreunden "
" Angst ist niemals Mittel der Dressur "
" ein Löwe oder Tiger wird niemals zahm "
" Gewalt hat in der Arbeit mit Tieren nichts zu suchen "
Das Buch ist auch ohne viele Fragen zu beantworten absolut lesenswert und hat mich positiv überrascht. Die interessante Lebensgeschichte eines Mannes der seinen Traum nie aufgab.
Autor:Manuela Burbach-Lips aus Dortmund-City |
10 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.