Preis für tolle Projekte zur Integration
Zum zweiten Malhat die Stadt den Integrationspreis für besondere Maßnahmen und Projekte, die sich zum Thema Integration verdient gemacht haben und das Zusammenleben zwischen den vielfältigen Kulturen fördern, vergeben. Der Preis wurde von der Sparkasse Dortmund gespendet.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Uwe Samulewicz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund, Adem Sönmez, Vorsitzender des Integrationsrates, Emre Gülec, 1. stellv. Vorsitzender des Integrationsrates, Gunther Niermann, Kreisgruppen-Geschäftsführer „Der Paritätische“, Michael Taranczewski, 2. stellv. Vorsitzender des Integrationsrates und die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderer Familien in Dortmund (RAA), vertreten durch Leiterin Ulrike Klingsporn, haben die Preise am 8. Dezember 2011 in der Bürgerhalle des Rathaus übergeben.
Zuvor hatte eine Fachjury aus der Vielzahl von Bewerbungen die Sieger ausgewählt.
Folgende Projekte sind die Gewinner des Integrationspreises:
Verein für interkulturelle Freundschaften e.V. (ViF e. V.) mit einem Preisgeld von 5000 Euro:Das Projekt „Internationale Altenbegegnungsstätte“ des ViF e.V. in der Nordstadt hat zum Ziel, eine Einrichtung der Altenhilfe zu schaffen, die vor allem den Erwartungen, Wünschen und Bedürfnissen älterer Migranten/innen entspricht.
Die Einrichtung wird inzwischen von älteren Menschen aus zwölf Ländern besucht, die sich über Vorträge und Begehungen informieren, sich gegenseitig und anderen helfen.
Zu den Schwerpunkten der Arbeit, die ausschließlich von Freiwilligen durchgeführt wird, gehören:Informationsabend,Hilfen bei Behördenbesuchen, Amtsschreiben, Haushalt, Kochen, Textilarbeiten, Sprachförderkurs für alleinstehende ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, altengerechte Gymnastik, gemeinsame Wanderungen,
Chormusik, Tanzkurse sowie Exkursion ins benachbarte Ausland zu Wohnprojekten. Das Multikulturelle Forum e. V. wurde mit mit einem Preisgeld von 3000 € ausgezeichnet: "Hallo! Schalom! Selam! Privjet! Gemeinsam gegen Vorurteile" ist das Motto des Projektes, welches Vorurteile zwischen Jugendlichen verschiedener Herkunft und Religion abbauen will. Auch setzt es sich schwerpunktmäßig für den Abbau von antisemitischen Vorurteilen bei muslimischen Jugendlichen und Jugendlichen aus dem ehemaligen Ostblock ein. In Maßnahmen und Freizeitaktivitäten werden Jugendliche in Kreativ-Workshops, beim Sport,in Schulungen und auf Exkursionen zusammengeführt. Durch die Begegnung und die Erarbeitung von Theaterstücken, Radiobeiträgen, Filmen, Ausstellungen und mehr lernen sich sunnitische, alevitische, jüdische sowie christliche Jugendliche kennen und sammeln gemeinsame Erfahrungen. Mit diesem Austausch möchte man nachhaltig ein Zusammenleben fördern, das von Begegnung, Aufklärung, Akzeptanz und Toleranz sowie von Demokratie geprägt ist. Die erarbeiteten päd. Konzepte sowie Ausstellungen und Filme können von Schulen und Jugendfreizeitstätten übernommen werden. Durch gezielte praxisorientierte Schulungen für Multiplikatoren wird dauerhaft eine pädagogische Arbeit im Sinne des Projektvorhabens sichergestellt, die langfristig Bestand hat.
Den Zusammenschluss eines unabhängigen Trägers mit einer regional bedeutsamen jüdischen Gemeine sowie einer sunnitischen Moschee und eines alevitischen Vereins hat es bisher bei der Bekämpfung von Antisemitismus noch nicht gegeben. Das modellhaft angelegte Projekt wagt sich damit auf ein noch unbekanntes Terrain und erkundet in seiner Vorreiterrolle neue Wege einer beispielhaften und vernetzenden Zusammenarbeit.
Der Türkisch-Deutsche Frauengesprächskreis bekam ein Preisgeld von 2000 Euro:
Der Kreis besteht aus zehn türkischen und zehn deutschen Frauen. Diese treffen sich einmal im Monat in verschiedenen Einrichtungen. Sie möchten Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdecken und zum Thema machen. Der Leitgedanke lautet: ,,Der Lebenskreis - Was haben wir gemeinsam, was unterscheidet uns?“
Bei den Treffen ist immer viel Zeit für das Gespräch in Kleingruppen; für das Gespräch von Frau zu Frau. Die Themen des Alltags bieten allen Frauen Gelegenheit, sich zu beteiligen. Das Prinzip über Themen aus dem Alltag der Teilnehmerinnen zu sprechen, ist auf andere Bereiche gut übertragbar. Vorraussetzung ist die konkrete Zielsetzung sich mit einem Thema aus dem Alltagsleben zu befassen. Die Gruppe muss bereit sein, über einen längeren Zeitraum an einem Thema zu arbeiten.
Der Türkische Elternverein e. V.erheilt ein Preisgeld von 500€:
Ziel des Projektes "Lesebrücke - Okuma Köprüsü", das seit knapp drei Jahren in Kindergärtern läuft wird, ist es, einen Beitrag für die Förderung der Sprachentwicklung zu leisten, um somit bis zum Eintritt in die Schule sprachlich möglichst viel aufzuholen.
Ausgehend von der Tatsache, dass eine frühe Sprachförderung vorteilhaft für eine bessere Bildung ist, hat DOTEV zunächst einmal mit sechs ausgebildeten Lesepatinnen in drei Kita-Einrichtungen mit dem Projekt "Lesebrücke - Okuma Köprüsü" angefangen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass zwei Lesepatinnen als Tandems in den Einrichtungen den Kindergartenkindern mit und ohne Migrationshintergrund jede Woche für etwa 1,5 Std. eine altersgemäße Kinder-Geschichte vorlesen. Dabei liest die eine Lesepatin die Geschichte in deutscher und die andere Lesepatinnen in türkischer Sprache vor. Beim Vorlesen wechseln sie sich immer wieder ab. Aufgrund positiver Resonanzen sind zu den anfänglichen drei Kitas zwei weitere hinzugekommen, so dass die Lesepatinnen in fünf Kitas vorlesen.
Das Kindermuseum mondo mio! bekam 500 Euro, da es im Westfalenpark Kinder und Familien zu einer spannenden interkulturellen Entdeckungsreise einlädt. Hier können Kinder von drei bis 12 Jahren das Leben von Kindern in anderen Kulturen spielerisch erforschen und mit ihrem eigenen Alltag vergleichen. Herzstück des Kindermuseums ist die Sammlung „basic needs“, die der indische Künstler Raajev Sethi zusammengestellt hat.
Der Ehrenpreis für besonderes Engagement für Integration geht an Barbara Heinz. Sie engagierte sich zehn Jahre lang im Ausländerbeirat. Hier hat sie eine besondere Rolle gehabt, hat viele Themen vorangebracht und auf die Agenda gesetzt. Sie war eine Art "Antreiberin" für viele Ideen und Projekte. Als pensionierte Lehrerin lagen ihre Schwerpunkte in der Bildungsarbeit und frühkindlichen Förderung. Auch die Themen Frauen und Gleichberechtigung, Kommunales Wahlrecht und politische Partizipation von Migranten hatte sie stets auf der Agenda.
Auch nach ihrer Zeit im Ausländerbeirat dauert ihr intensives Engagement in Integrationsfragen an. Hier gibt es eine intensive Verknüpfung mit der Auslandsgesellschaft, aber auch an den Integrationsratssitzungen nimmt sie immer noch regelmäßig teil und gilt immer noch als eine wichtige Ansprechpartnerin und Impulsgeberin.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.