PollerWiesen Festival Review: Wenn Träume wahr werden...

Sven Väth
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Ich habe Sven Väth das erste mal 1992 im Chrom Club auf der Brückstraße in Dortmund erlebt und bin ihm dann jahrelang hinterhergereist. Gestern kam Sven zum ersten mal zu einem Open Air Event nach Dortmund. Damit schloß sich nach 23 Jahren der Kreis für mich.

Schon bei der Anreise sah ich überall nur vorfreudig, glückliche Menschen. Ich beobachtet in der S-Bahn einen Senior, der sich sehr angeregt mit den Partygängern unterhielt, um sich zu informieren, was denn da los sei. Die junge Dame schien dabei sehr erfreut zu sein, ihm von ihrer Party-Leidenschaft zu berichten. Ich erinnerte mich dabei zwangsläufig an die ersten Loveparaden auf dem Berliner Kudamm, wo solche Bilder ganz normal waren.

Die erste Musik, die ich bewusst erlebte, kam von Roman Flügel und hat mir sehr gut gefallen: er hat einfach immer noch eine sensationelle Trackauswahl! Inzwischen spielt auch er mit Musik vom USB-Stick.

Da ich Sven Väth jetzt schon länger nicht mehr live erlebt hatte, war ich sehr positiv überrascht, dass seine Aura immer noch sehr gut funktioniert. Alle Blicke waren auf Väth gerichtet als er die große Bühne betrat. Das war tatsächlich noch immer so wie damals im Neusser Tribehouse vor 15 Jahren. Die Musik von Sven war auch sehr gut, er legte natürlich mit Vinyl auf: zum Start mit einem Intro, danach ein relativ ruhiger Anfang, damit er sich dann so langsam steigern konnte. Zwischendurch immer mal eine kleine Verschnaufpause, dann mal wieder groovig oder pushend nach vorne. Also ein klassischer Aufbau wie man es von einem Urgestein erwarten darf. Im Vergleich zu anderen Künstlern fand ich ihn relativ trancig. Und öfters hörte ich wieder etwas Acid-Gezwitscher als scheint das wieder hip zu sein? Was mir besonders aufgefallen ist: Sven gibt jedem Track sehr viel Zeit, was den jeweiligen Spannungsaufbau angeht. Das ist heutzutage sehr, sehr selten geworden! Kurzum: es ist schon lange her, dass ich soviel getanzt habe.

Ein Hit für mich in Svens Set war Terranovas „Labrador“, den ich im Moment auch selber auflege. Die Nummer „Ritual of Life“ vom 92er Album „Accident In Paradise" auf Eye Q Records spielte Sven im aktuellen Adam Port Remix. Diesen Track nutzte PollerWiesen-Gründer Peiki, um seinem Ritual entsprechend mal kurz in der Monitorbox des DJs abzutauchen und damit seine Ekstase zum Ausdruck zu bringen.

Für das finale furioso sorgte Marek Hemmann von Freude am Tanzen mit einem Liveact auf der Hauptbühne. Dortmund war durch Juliet Sikora und Ante Perry auf dem Kittball Floor vertreten. Die Strand Bühne am See war fest in niederländischer Hand, wobei ich allerdings seit ich am Tag vor dem Festival den Film „New Kids Turbo“ gesehen habe, etwas am Humor der Niederländer zweifele.

Insgesamt war das PollerWiesen Festival 2015 eine sehr professionell organisierte und durchgeführte Veranstaltung. Zwar schade, dass keine Dortmunder dieses Event aus der Taufe gehoben haben, aber bei soviel Erfahrung überlassen wir den Kölner Veranstaltern rund um Patrick Peiki, Oliver Hoffmann und ihrem Team gerne unseren schönen Revierpark. The Klev

Autor:

Markus van Klev aus Dortmund-City

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