Musiker gehen in die Kirche

Das Teamforest Drone Quartet beim Festival im letzten Jahr | Foto: Dietmar Wäsche
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Popmusik ist in der Pauluskirche an der Schützenstraße nichts Besonderes – das Kulturprogramm in der Kirche gehört zum kirchlichen Auftrag der Gemeinde. Seit drei Jahren wird die Kirche aber einmal jährlich besonders gerockt – mit Dortmunder Bands aller Spielarten beim „Halleluyeah“-Festival.

In diesem Jahr sind am 14. September folgende Bands zu hören: Um 15 Uhr starten „Zirkus“ mit Balkan-Pop, um 16 Uhr gibt es Indie-Folk mit „Helmolt“, danach sind The Feathered Tigers mit Neo-Folk und Psych-Pop zu hören. Weiter geht es um 18 Uhr mit The Restless Fields und um 19 Uhr mit Popgun (Rock'n'Soul). Punkig wird es ab 20 Uhr mit den Assmatix, um 21 Uhr gibt es Grunge-Blues mit Daily Thompson und den Abschluss machen die Chainsaw Hollies um 22 Uhr mit Power-Pop. Im Rahmenprogramm gibt es Grillen & Chillen, eine Zaubermoderation von und mit Pilloso, Elvis Pummel und Martini sind an den Plattentellern tätig.

Der Fotodesigner und Musiker Kay Berthold organisiert das Festival von Anfang an. „Ich bin da so reingerutscht“, erzählt er. Angefangen hat alles mit einem Konzert der Band „Nafa Surf“, dort hat er die Fotos gemacht, und mit seiner Idee eines Festivals beim Pfarrerehepaar Sandra und Friedrich Laker offene Türen eingerannt. Im ersten Jahr waren noch neun lokale Bands am Start, seit dem letzten Jahr sind es noch acht Gruppen, die spielen: „das war einfach zu hektisch.“

Die Idee hinter dem Festival war es, Dortmunder Bands für kleines Geld zu holen, und eine Non-Profit-Veranstaltung ist es noch immer, der Eintritt ist kostenlos. Alle Überschüsse, die aus dem Verkauf von Getränken und Speisen bleiben, kommen 'Pauluskirche + Kultur' zugute, viele Helfer sind ehrenamtlich im Einsatz. Die Bands und Künstler treten umsonst auf – an einem Ort, der für Kay Berthold die schönste Live-Location Dortmunds, vielleicht sogar des ganzen Ruhrgebiets ist - eine Kirche.

Seit dem letzten Jahr läuft „Halleluyeah“ im Rahmen des Hafenspaziergangs, das hat gleich mehrere Vorteile, denn gibt es nicht nur ein bisschen Geld aus Fördertöpfen, es sind auch viele Menschen im Hafenviertel unterwegs und für die Bands bietet das Hafenfest eine schöne Bühne. Rund 2000 Besucher kamen im letzten Jahr, die Tendenz ist weiter steigend. Auch im nächsten Jahr wird das Festival parallel zum Hafenspaziergang laufen, die ersten Bands haben schon angefragt, ob sie spielen können. „Das Konzept funktioniert gut, außerdem gibt es in Dortmund ja nicht mehr so viele Auftrittsmöglichkeiten für lokale Bands.“

„Ein bisschen Underground“ ist zu hören, keine Mainstream und auch keine Coverbands, nichts zu Kommerzielles, das ist die Maxime für die Bandauswahl: „Es muss mir selbst auch ein bisschen gefallen“, erklärt Kay Berthold, der in der Zwei-Mann-Band „Los Dos Cerrados“ Instrumental-Surf spielt und auch als DJ unterwegs ist.

Mit den Nachbarn der Kirche gab es bislang keine Probleme, „Es ist halt eine Kirche, kein Club“. Voll aufgedreht wird da nicht, und die Anwohner kommen auch zum Halleluyeah-Festival: „Im letzten Jahr waren viele ältere Leute da, die wollten um 14 Uhr was hören, da waren die Konzerte noch gar nicht richtig angefangen“ erinnert sich Kay Berthold. In diesem Jahr gibt es neben dem kostenlosen Shuttle-Bus, der alle Stationen des Hafenspaziergangs anfährt, auch noch die „Parkbahn“, die an der Schützenstraße fährt: „Das wird richtig schön werden!“

Die Kerndaten: Halleluyeah-Festival (3), Pauluskirche, Schützenstraße 35, am Samstag, 14. September von 14 bis etwa 24 Uhr. Das Festival läuft im Rahmen des Hafenspaziergangs, die Haltestelle des kostenlosen Shuttle-Busses (fährt etwa alle 20 Minuten) ist direkt gegenüber der Pauluskirche. Der Eintritt zum Halleluyeah-Festival ist frei.

Alle Infos finden sich im Internet unter: www.halleluyeah.de, mehr zum Programm der Pauluskirche gibt es bei: www.pauluskircheundkultur.net. Bandbewerbungen gehen an: halleluyeah@kayberthold.com.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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