Offenen Ateliers
Mitmachaktion am Tag der offenen Ateliers
Am 12. Oktober von 15 bis 20 Uhr und am 13. Oktober von 11 bis 18 Uhr wird im architekturatelier Vera Nienkemper an der Chemnitzer Straße 31 nicht nur Kunst gezeigt, sondern auch live vor Zuschauern gemalt und Kunst gemacht.
Zwei junge Talente malen live
Soumaya Bendaoud, Gewinnerin des Mal-Wettbewerb der Kunstpostkarten für den Westfalenpark Dortmund und Osama Alhouweish, sein Talent wurde durch Bettina Brökelschen entdeckt und gefördert, gestalten an diesem Wochenende vor Publikum Leinwände im XXL-Format. Bei schönem Wetter findet das Malen vor dem Atelier statt.
Im Atelier gibt es eine Mitmachaktion für Interessierte,
die an einem „schnellen“ Bild Spaß haben. Mit einem selbst gekneteten Stempel aus Alufolie, flüssiger Aquarellfarbe und einer Sprühflache entstehen in wenigen Minuten florale Motive auf Büttenpapier. Die Künstler*innen können dann ihre Bilder direkt mit nach Hause nehmen, da der Trocknungsvorgang mit einem Föhn beschleunigt wird. Das Angebot ist kostenlos. Die Plätze sind auf 4 Personen begrenzt, gerne einfach vorbeischauen oder vorab einen Platz reservieren unter: vnh-architekten@web.de
Bildinterpretation von Friedrich Fuß
Die Verschmelzung zweier Welten
(Gemeinschaftswerk von Osama Alhouweish und Bettina Brökelschen)
Dieses Bild stellt die chaotische und überwältigende Komplexität der modernen Welt dar. In einem dichten Geflecht aus Farben, Formen und Symbolen scheint alles mit allem verwoben zu sein – eine visuelle Darstellung der Gleichzeitigkeit von Ereignissen, Gedanken und Informationen, die den Betrachter auf den ersten Blick überfordern.
Die Linien und Symbole wirken, als wären sie Teil eines größeren Ganzen, in dem sie sich gegenseitig beeinflussen und formen. Vielleicht könnte das Auge im Zentrum darauf hinweisen, dass alles, was wir wahrnehmen, irgendwie miteinander verflochten ist, auch wenn es auf den ersten Blick chaotisch und getrennt erscheint.
Im Zentrum steht ein „allsehendes Auge“, das sowohl Beobachter als auch Orientierungspunkt ist. Es symbolisiert das menschliche Bedürfnis nach Klarheit und Ordnung in einer unübersichtlichen Welt. Gleichzeitig repräsentiert es Isolation: Der Mensch ist zwar in das Weltengeflecht eingebunden, steht aber oft allein inmitten des scheinbar Unverbundenen.
Die Vorstellung, dass alles mit allem verwoben ist, findet sich in vielen philosophischen und spirituellen Traditionen. In der Naturphilosophie oder im Buddhismus wird oft davon ausgegangen, dass alles in der Welt miteinander verbunden ist – sei es durch Ursache und Wirkung, durch gemeinsame Ursprünge oder durch das gegenseitige Abhängigsein der Dinge. In der Naturwissenschaft, etwa in der Quantenphysik, gibt es ähnliche Konzepte: die Idee, dass Teilchen auf rätselhafte Weise miteinander verbunden sind, selbst wenn sie räumlich getrennt sind.
Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen: Wir sind gleichzeitig verbunden und getrennt. Auf einer Ebene existieren wir unabhängig voneinander, jeder mit seiner eigenen Erfahrung und Perspektive. Auf einer tieferen Ebene sind wir jedoch Teil eines größeren Ganzen – eines komplexen Netzes aus Beziehungen, das wir oft nicht direkt sehen, aber spüren können. Das Bild könnte beides ausdrücken: Das Auge, das alles sieht, was verbunden ist, und gleichzeitig den Einzelnen, der sich inmitten dieser Verflechtungen manchmal einsam oder isoliert fühlt.
Einzelne Momente von Zweisamkeit treten selten auf und verstärken so das Gefühl von Einsamkeit. Das Bild lädt dazu ein, über die Frage nachzudenken: Wie ordne ich die Welt, wenn sie so vielschichtig ist, und welchen Platz nehme ich darin ein?
Autor:Bettina Brökelschen aus Dortmund-City |
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