Mehr als ein Museum
Das Dortmunder U wird fünf Jahre alt
"Wir sind eigentlich mehr das Centre Pompidou als der Louvre", so erklärt Kurt Eichler, der Geschäftsführer der Kulturbetriebe Dortmund das Konzept des kreativen Zentrums Dortmunder U.
Der U-Turm beherbergt mit dem Museum Ostwall und dem Hartware Medienkunstverein zwei auf Ausstellungen konzentrierte Institutionen, doch er bietet sehr viel mehr an als Kunstausstellungen.: "Das Dortmunder U ist ein Kunstzentrum eigener Art. Es passt in keine Schablone, und es gibt keine Blaupause für seine Mischnutzung", so Eichler.
Baulich bleibt U Herausforderung
"Baulich bleibt das Haus auch weiter eine Herausforderung", so Eichler. "Seit November gibt es Probleme mit der Parksituation." Besucher können nun nicht mehr kostenfrei auf dem Gelände parken, das neu gebaute Parkhaus ist noch nicht ausreichend beschildert. "Auch die Nutzung des Kellers wird uns weiterhin beschäftigen", so Kurt Eichler.
So wird aus der Zusammenarbeit der einzelnen, im U untergebrachten Institutionen und Angeboten ein ganz besonderer Mehrwert, und dass, obwohl es auch nach viereinhalb Jahren noch immer keinen übergeordneten Leiter des Hauses gibt:
"Wir haben noch keine neue Leitung für das Haus", erklärt Kurt Eichler. "Wir haben das bis jetzt ganz gut gewuppt, und das wird auch noch eine Zeitlang so weitergehen." Auch im Museum Ostwall, das seit der Pensionierung von Dr. Kurt Wettengl kommissarisch von Regina Selter geleitet wird, bleibt es vorerst bei dieser Lösung, das die beiden Leitungsposten miteinander verknüpft sind. "Für den Sektor kulturelle Bildung ist die Etage UZwei ein bundesweites Refenzprojekt", sagt Kurt Eichler.
Künstlerische Formate entwickeln
In den fünf Jahren seit seiner Eröffnung haben sich aber zwei Hauptstränge herauskristallisiert: Zum einen der Schwerpunkt auf der Entwicklung künstlerischer Formate mit einem starken Bezug zur digitalen Welt und zum anderen das interaktive und kreative Angebot für die Nutzer.
Auf der Etage UZwei beispielsweise können sich schon Besucher ab dem Kindergartenalter kreativ erproben. Sie können Trickfilme erstellen, im Museum Ostwall die Sammlung erkunden und Bilder malen oder in der Umgegend auf Fotosafari gehen.
Hier können die Kinderreportern "steinreich" in der Logo-Trickfilmwerkstatt arbeiten. Ab März gibt es einen internationalen Animationsfilm-Austausch mit belgischen Schülern. Auch die Arbeit mit jungen Flüchtlingen und Jugendlichen aus Auffangklassen sollen zum Sommer hin verstärkt werden.
Neue Leitung für Kino im U
Unter neuer Leitung steht das KIno im U. Judith Funke freut sich über stetig steigende Besucherzahlen und möchte den Schwerpunkt des Kinos wie bisher auf Filme mit regionalem Bezug legen. Daneben sollen verstärkt Dokumentationen mit aktuellen politischen Bezug zu sehen sein. "Ich möchte gerne besondere Filme in unser Kino holen, wie zum Beispiel das Werk von Kidlat Tahimik, einem phillipinischen Regisseur." Das Kino um U wird in diesem Jahr Festspielort für das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln sein, begleitend zur Ausstellung des Museums Ostwall "Ich bin eine Kämpferin" mit Werken von Niki de St. Phalle wird es eine Filmreihe über die französische Künstlerin geben.
Hochschuletage
TU und FH werden auf der von ihnen genutzen Etage zum Teil ganz neue Wege gehen. Während für die TU die Begleitung des Emscherkunst-Festivals und die Arbeit mit Geflüchteten im Vordergrund steht, arbeitet die FH an einem neuen dauerhaften Konzept unter der Leitung von Harald Opel. "Es soll eine Art offenen Labor werden, das sich interdisziplinär mit Film, Fotografie und Design beschäftigt. Wir wollen und mit alternativen Storytelling befassen und die Ergenisse direkt im U öffentlich machen", erklärt der designierte Leiter.
Dr. Inke Arns vom Medienkustverein Hartware hat für 2016 sechs Ausstellungen geplant: Unter anderen beschäftigt sich "Whistleblower & Vigilanten" mit den Rebellen des Internets, "Factory of the Sun" ist eine Videoinstallation, Im Spätsommer folgt die "Autocenter Summer Academy. "Wir sind mit unseren Ausstellunge sehr präsent in der internationalen Presse." Inke ArnsDen Abschluss des Jahres bildet die Ausstellung "Die Welt ohne uns."
Das Museum Ostwall
Das Museum Ostwall hat zwei große Ausstellungen in Petto: "Dieter Roth: Schöne Scheiße; Diettantische Meisterwerke" hat deutliche Bezüge zur Fluxus-Sammlung des Hauses, während die Frauenbilder die Niki de Saint Phalle in Zusammenarbeit mit dem Sprengen-Museum in Hannover entsteht. Rund 220 Werke von Dieter Roth, die als Leihgabeaus der Sammlung Spankus in die Ausstellung kommen, werden im Anschluss als Dauerleihgabe an das Museum Ostwall übergeben.
Auch die Gastronomie im U entwickelt sich weiter: Das Goldene U wird zum Pop-Up-Restaurant für verschiedene Events und besondere Anlässe. In der gesamten Vorweihnachtszeit wird es geöffnet sein, außerdem für Gruppen ab 40 Personen.
Informationen:
Die beiden Ausstellungen Arche Noah und Meisterwerke zogen jeweils rund 15000 Besucher an
In die Dauerausstellung des Museums Ostwall kamen rund 17000 Besucher
2015 gab es insgesamt 26 Ausstellungen
138000 Besuche wurden 2016 gezählt
60 Prozent der Besucher des U sind jünger als 40 Jahre, über 70 Prozent sind jünger als 50 Jahre
Großveranstaltungen im U 2016:
Festival der Dortmunder Bierkultur 22.-24. April
Dortbund 7.+ 8. Mai
Internationaler Museumstag 22. Mai
Sommer am U Juni/August
Emscherkunst Vermittlungscamp, 5. Juni bis 30. September
Extraschicht 25. Juni
DEW21 Kunstpreis 16. September bis 16. Oktober
Theaterfestival Favoriten 23.September. bis 2. Oktober
DEW21 Museumsnacht 17. September
Wissensnacht Ruhr 30. September
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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