Mayday 2015 Review

Roland Casper
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Vorne weg: ich war bestimmt zehn Jahre nicht auf der Mayday, aber ich bin dafür diesmal wirklich ohne negative Vorurteile hin. Und ich konnte den vorhergehenden Shitstorm über das Line up auch nicht wirklich nachvollziehen.

Es gab nun also fünf Floors: den Main Floor für die große Masse, den Techno Floor, den Hardcore/Gabba Floor, sowie einen House- und einen Classic Floor. Außerdem einen Marktplatz mit Angeboten zum Einkaufen. Früher gab es anstelle dessen einen Chill-Out-Bereich. So ändern sich die Zeiten. Ich sah und vor allem hörte im „Twenty Dome“ noch echtes Handwerk: Roland Casper aus Köln machte um 21:30 Uhr schon ganz schön Alarm. Ich erkannte Jeff Mills „The Bells“ auf Purpose Maker bei rund 130 Beats pro Minute. Später spielte Dr. Motte natürlich und passender Weise seinen „Klang der Familie“ und die hier durchschnittlich älteren Raver zollten durch ihr Tanzen den angemessenen Respekt. Oliver Schories, den ich oft in meinen eigenen Sets habe, spielte im „Mixery-Casino“ live vor einem meist stylisheren, jüngeren und damit wohl clubaffinem Publikum. Die große Halle war wirklich schon sehr beeindruckend! Ich hatte nur positive Flashbacks an meine erste Mayday in Dortmund im Jahre 1993. Der Renner des Abends waren aber die sogenannten LED Brillen, die im Takt der Musik flackerten, und ordentlich über die Ladentheke gingen. Auch der Verein „Eve & Rave“ war wieder zur Drogenberatung vor Ort. Aber es war auch einiges anders als früher: in den Umläufen in der oberen Etage erinnere ich mich gern an die ganzen Lounges, wo früher fast mehr los war als in der Halle selbst. Hier traf man damals das „Who is who“ der regionalen Aktivisten. Leider war kein lokaler oder eindeutig regionaler Künstler ins Line up gebucht worden. Aber bei den Besuchern gibt es anscheinend und zum Glück kein Nachwuchsproblem. Im „Empire“ habe ich dann noch Adam Beyer gehört, die Soundkulisse war hier wirklich sehr mächtig. Der Hardcore und Gabba Floor war definitiv nicht zu überhören, ist aber seit über 20 Jahren nicht mehr mein Ding. Die alten Schubläden erkannte ich im Publikum aber trotzdem wieder: es mischten sich junge und alte Raver mit Clubbern – vom Outfit und Styling deutlich zu unterscheiden. Insgesamt war die Lichttechnik auf allen Floors sehr hochwertig. Mein Fazit: ich kann tatsächlich nichts negatives oder ein „Haar in der Suppe“ finden. Die Mayday 2015 war eine gut organisierte Veranstaltung, wo wirklich jeder auf seine Kosten gekommen sein sollte. The Klev

Autor:

Markus van Klev aus Dortmund-City

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