"Laut, schrill und pompös" - Hundert Jahre Dadaismus

Foto 1

links:   Gabriella Wollenhaupt (Künstlerin, Autorin und Dada-Königin)

rechts:  Friedrich Fuß, Bezirksbürgermeister Innenstadt-West, Präsentator und Kunstkenner  - Foto: Bettina Brökelschen
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    links: Gabriella Wollenhaupt (Künstlerin, Autorin und Dada-Königin)

    rechts: Friedrich Fuß, Bezirksbürgermeister Innenstadt-West, Präsentator und Kunstkenner - Foto: Bettina Brökelschen
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Dadaismus ist eine internationale Kunst- und Literaturrichtung, die gegen künstlerische Ideale und für die Freiheit der Kunst eintrat und in der Kunst das Irrationale betonte und sich durch Ablehnung „konventioneller“ Kunst bzw. Kunstformen – die oft parodiert wurden – und bürgerlicher Ideale auszeichnete. Vom Dada gingen erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis hin zur heutigen Zeitgenössischen Kunst aus. Im Wesentlichen war es eine Revolte gegen die Kunst von Seiten der Künstler selbst, die die Gesellschaft ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten. Traditionelle Kunstformen wurden deshalb satirisch und übertrieben verwendet. (Wikipedia)

Dadado 100 - Memento-Aktionen 2016

Ausstellungen in Dortmund zu Ehren Richard Huelsebecks, der 1916 in Zürich mit Gleichgesinnten im berüchtigten Cabaret Voltaire die Kunstrichtung Dadaismus begründet hat. Seine Jugend verbrachte der 1892 geborene deutsche Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Dramatiker in Dortmund. Sein Grab befindet sich auf dem Südwestfriedhof.

Weniger bekannt ist, dass Huelsebeck auch Arzt und Psychoanalytiker war. Sein stärkstes Echo erregte er als Mitbegründer und Chronist des Dadaismus. Anfang der 1920er Jahre löste sich Huelsenbeck weitgehend aus der Kunstbewegung. Es folgten Reisen als Schiffsarzt und als Auslandskorrespondent großer Zeitungen. 1936 emigrierte er in die USA wo er in New York unter dem Namen Charles R. Hulbeck als Psychiater und Psychoanalytiker arbeitete. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Interesse an der Dada-Bewegung wieder und Richard Huelsebeck veröffentlichte weitere Schriften über den Dadaismus und setzte Dada zum Existentialismus in Beziehung. Ab 1970 kehrte er aus den USA zurück und lebte bis zu zuletzt im Tessin.

"Das Memento – Open-Air-Projekt von Gabriella Wollenhaupt (Autorin und Künstlerin, bekannt durch ihre Krimiheldin Grappa und ihren eigenen Stil in der Malerei) und ihrem Ehemann Friedemann Grenz (Autor und Lektor) ist ein Readymade zur kostenlosen Entleerung … und erinnert gleichzeitig daran, dass regelmäßige Entleerung die Seele befreien kann."
Im Rahmen der DADADO100-Open-Air-Aktion am Sonntag, den 22.05.2016 wurden in Dortmund-Berghofen vor dem Erdhügelhaus von Gabriella Wollenhaupt und Friedemann Grenz Hundert Jahre Dadaismus würdig mit der Enthüllung eines Kunstwerkes - einer leeren Kloschüssel - gefeiert.

Friedrich Fuß, bekannt eloquenter Redner und erwiesener Kunstkenner, hielt die Eröffnungsrede in gewohnt amüsanter Weise. Er geißelte die "gigantische Arroganz der Nicht-Dadaisten" und pries das ausgestellte Kunstwerk und die Ermöglichung der Entleerung und der auch geistigen Befreiung mit mächtigen Worten. Es gelang ihm, den wohlwollenden Blick des reichlich erschienen Publikums auf das - in seiner Kargheit reine - Kunstwerk zu richten.
Anschließend überreichte er der Gastgeberin, der Künstlerin und Autorin, Gabriella Wollenhaupt den Don-Quijote-Orden.
Dietrich Deilmann, Ritter Epimetheus von den Schlaraffen, machte prächtig gewandet die Honneurs.
Thomas Melcher (Musikpädagoge: Gesang, Klavier, Musiktheorie) rezitierte vor dem zunächst verblüfften, aber dann beeindruckten Publikum Cathy Berberians "Stripsody", eine Komposition, die nur aus Zeichnungen und Sprechblasen von Comics besteht.
Echt Dada.
Gitarrist Klaus Fischer, erfreute mit dadaistischer und anderer Musik und Dieter Gawol - auch bekannt als Künstler, Maler und Designer A. Diéga - war dada-dressed und ließ sich mit bunten Markern Gedichte, Unterschriften und Sprüche auf seinen weißen Dada-Anzug schreiben.

Die Veranstaltung kostete keinen Eintritt, aber Gabriella Wollenhaupt und Friedemann Grenz baten um Spenden für die Dortmunder Mitternachtsmission, mit der sie seit Jahren verbunden sind. Sie luden zum gemütlichen Abschluss zu köstlichem Wein ein und servierten auch leckere Kleinigkeiten, die die Gäste mitgebracht haben: Quiches, Salate,
Gebäck, Fleischbällchen, Torten, um nur einige zu nennen,- und eine riesige Schachtel voll
grandioser Mandelhörnchen, dem Lieblingsgebäck von Maria Grappa, der Krimiheldin.

Gabriella Wollenhaupt stellt ihren neusten Krimi vor: "Grappa greift durch"
Premierenlesung am Dienstag, 31.Mai 19.30 Uhr in Dortmund im Studio B der Bibliothek.

Eintritt: 3,00 Euro
Eine Veranstaltung des Kulturbüros, der Volkshochschule und der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund (0231) 50-2 32 37. Kartenvorbestellung empfohlen.
Das Studio B der Stadt- und Landesbibliothek ist ebenerdig zu erreichen.

Autor:

Jutta Geißler-Hehlke aus Dortmund-City

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