Kunst aus dem Rahmen

Verspielt dagegen die Arbeit von Marc Taschkowsky: "Hula Hoop" | Foto: art-isotope
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2007 war es ein Schuhspanner, den der Galeristen Axel Schöbel zur künstlerischen Verarbeitung inspirierte - jetzt ist es ein Stickrahmen.

Der Kunstwettbewerb basiert auf den vielen positiven Erfahrungen, die Schöber mit dem vorhergehenden Wettbewerb machte. Die Besucher der damaligen Ausstellung schätzten neben der großen Vielfalt besonders die Vergleichbarkeit der Werke.

In diesem Jahr ist nun ein Stickrahmen der Ausgangspunkt der künstlerischen gestaltung. Die Herstellung und Gestaltung von Stoffen bzw. Mustern sind seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt kultureller Ausdruck.

Auf der documenta 12 stand diese Thematik im konzeptionellen Mittelpunkt. Bekannte Künstler wie Cosima von Bonin, Louise Bourgeois, Tracy Emin, A. R. Penck, Laura Splan, Rosemarie Trockel und die ‚Städtische Galerie Karlsruhe‘ haben sich diesem Thema mit jeder bekannten Kunstform gewidmet.

Von der Bildenden Kunst weniger berücksichtigt wurden bisher Forschungsergebnisse, Produktionsumgebungen und Arbeitsgeräte zur Herstellung von Stoffen und entsprechenden Produkten.
In diesem Gesamtzusammenhang steht der Stickrahmen, zur künstlerischen Neuinterpretation im Mittelpunkt des jurierten und mit einem Preisgeld ausgestattetem Kunstwettbewerbes.

Die Aufgabenstellung, sich sowohl mit traditionellen Arbeitsweisen und -geräten als auch mit marktwirtschaftlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen, war für viele Künstler eine besondere Herausforderung. So verließen viele ihre gewohnten Stile und Techniken, fügten ihren Werken aussagekräftige Texte zur Situation zum Beispiel der Ausbeutung von Arbeiterinnen in Bangladesh hinzu und fordern zu einem bewussteren Umgang unseres Konsumverhaltens auf.

„Meine Arbeit ist all den namenlosen Frauen und Mädchen gewidmet, die ohne Rechte und ohne Stimme in den Fabriken der dritten Welt nähen, färben und sticken. Ihr Mund ist mit der Metallschließe des Stickrahmens zugeschraubt, der Rahmen, im Gesicht plaziert wie ein Mundschutz, steht für ihren stummen Schrei. Ihre Arbeit ist uns nicht einmal 50 Cent wert", sagt die Künstlerin Sibylle Will über ihre Arbeit "2 Blusen 99 cent".

Gezeigt werden die Arbeitsergebnisse von rund 90 Künstlerinnen und Künstlern aus sechs verschiedenen Ländern mit einer Preisstaffelung von 240 bzw. 360 und 480 Euro.

Ausgelobt wurden ein Preisgeld von 500 Euro sowie eine Einzelausstellung für den 1. Platz und für den 2. Platz die Teilnahme an einer Ausstellung in der Galerie im Jnächsten Jahr.

Mitglieder der Jury sind:
Prof. Ursula Bertram-Möbius, TU Dortmund, FB Kunst, Dr. Gerhard Kilger ehemals DASA, , Axel Schöber ART-isotope, Silvia Sonnenschmidt (Kunstmesse C.A.R. Essen, Britta Steilmann, Design Britta Steilmann und Christian Weyers, Wirtschaftsförderung.

Die Ausstellung wird am 15. November um 18.30 Uhr bei ART-isotope , Galerie Schöber, in der Wilhelmstr. 38 eröffnet. Dort ist auch die Preisverleihung am 13. Dezember um 18.30 Uhr.

Verspielt dagegen die Arbeit von Marc Taschkowsky: "Hula Hoop" | Foto: art-isotope
Das Werk von Sibylle Will  "2 Blusen 99cent" prangert die Wegwerfmenatlität der Verbraucher und die schlechten Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen in Bangladesh an | Foto: art-isotope
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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