Konzert erinnert an Pogrome
Das Landesjugendorchester NRW wird am Samstag, 9. November zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht um 19 Uhr im Orchesterzentrum Gustav Mahlers 1. Sinfonie aufführen.
Zwischen den Sätzen der Sinfonie werden Ausschnitte aus „Rutkas Tagebuch – Aufzeichnungen eines polnischen Mädchens aus dem Ghetto“ von Musikerinnen des Landesjugendorchesters gelesen.
Rutka Laskier erinnert sich in ihrem Tagebuch an einen Tag auf dem Fußballplatz im Stadion des jüdischen Sportvereins Hakoah, wo die Deutschen am 6. August 1942 eine Selektion vornahmen. Sie konnte entkommen. Die Familie wurde in ein geschlossenes Ghetto umgesiedelt. Dies ist der letzte bekannte Einschnitt in ihrem Leben.
Gustav Mahler stammte selbst aus einer jüdischen Familie. Im Laufe seines Lebens konvertierte er aber zum Katholizismus, da er antisemitische Hindernisse für seine Laufbahn fürchtete.
In einem Brief an Friedrich Löhr schrieb er Ende 1894: „Mein Judentum verwehrt mir, wie die Sachen jetzt in der Welt stehen, den Eintritt in jedes Hoftheater. Überall bläst der gleiche Wind.“ In seiner ersten Sinfonie verwendet Mahler im dritten Satz Klezmer-Motive aus der jüdischen Musikwelt und führt so plötzlich einen Stimmungswechsel hervor.
Karten unter Tel: 0211 989 428 110 und info@fvl-nrw.de.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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