Klasse, wir singen! 1000 kleine Superstars

In vielen Schulen, wie hier in der Lessing-Schule, proben die Kinder für „Klasse wir singen!“ Das Projekt ermöglicht ihnen am 16. März einen großen Auftritt in der Westfalenhalle. Dafür singt sich der Chor mit Barabra Konetzni jetzt schon ein mit „Bruder Jakob“, „Morning has broken“ und „Meine Tante aus Marokko“. Und das klingt schon richtig gut. | Foto: Schmitz
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  • In vielen Schulen, wie hier in der Lessing-Schule, proben die Kinder für „Klasse wir singen!“ Das Projekt ermöglicht ihnen am 16. März einen großen Auftritt in der Westfalenhalle. Dafür singt sich der Chor mit Barabra Konetzni jetzt schon ein mit „Bruder Jakob“, „Morning has broken“ und „Meine Tante aus Marokko“. Und das klingt schon richtig gut.
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In gleich fünf Konzerten in der Westfalenhalle zeigen Dortmunder Schulkinder, was sie können. Ganze Klassen, aber auch komplette Schulen machen mit bei „Klasse! wir singen“
In der Lessingschule in der Gneisenaustraße fiebern die kleinen Sängerinnen und Sänger dem großen Tag entgegen. Wobei,, Auftritte sind hier gar nichts besonderes: Die Schule war schon vor Jahren Muse-Schule, macht mit beim Jeki-Projekt und hat seit drei Jahren einen eigenen Schulchor, wie Konrektor und Musiklehrer Paul Roos betont. „Der Chor tritt öfter mal auf, zuletzt haben wir sogar eine eigene CD mit Liedern für Eltern und Geschwisterkinder aufgenommen.“ Rund 29 Kinder, mehr Mädchen als Jungen, sind im Schnitt bei den Chorproben des Schulchores dabei. Allerdings tritt die Lessingschule bei Klasse! wir singen nicht etwa klassenweise an – die ganze Schule macht mit, rund 200 Schüler. „Das ist schon etwas Besonderes“, erklärt Barbara Konetzny, Lehrerin und Chorleitererin. Sie hat über Werbung an der Schule zu dem Projekt gefunden. Geübt wird jeden Tag ein bisschen, auch die Klassenlehrer helfen da mit. Am Samstag, 16. April um 11 Uhr sind die kleinen Superstars dann auf der Bühne der Westfalenhalle zu sehen.
Auch Jana ist ganz eindeutig auf dem Weg zum Superstar. Die Zehnjährige ist mit ihrer Klasse beim musikalischen Großprojekt dabei. Schon seit Monaten üben die Viertklässler der Eichwald-Grundschule in Husen für ihren Auftritt, und so langsam geht es in die heiße Phase. Es wird nicht mehr nur im Unterricht gesungen, sondern vor allem auch zuhause. Eine CD haben alle Kinder bekommen, die mitmachen, und ein bedrucktes T-Shirt, und anhand der CD kann Jana auch prima alleine üben: „Meine Tante aus Marokko“ ist eines ihrer Lieblingslieder, aber auch „I like the Flowers“, ein englisches Volkslied, hat es ihr angetan. Auch die deutsche Version ist im Angebot, dort heißt das Lied „Zwei kleine Wölfe“. Daneben gibt es aber bekanntes klassisches Liedgut wie „Der Mond ist aufgegangen“, den Evergreen der Schulmusik, „Bruder Jakob“ sowie das in Dortmund allseits bekannte Pippi-Langstrumpf-Thema. Schon allein der Gedanke, in der Riesenhalle, die Jana von Großveranstaltungen kennt, auf der Bühne zu stehen und zu singen sorgt schon Wochen vorher für Aufregung: „Wie toll ist das denn?“
Das musikalische Großprojekt wurde in der Region Braunschweig im März 2007 als Schulprojekt vom Braunschweiger Domkantor Gerd-Peter Münden initiiert. Nach dem großen Erfolg in Braunschweig mit 28.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde das Projekt 2011 in ganz Niedersachsen an neun Veranstaltungsorten mit rund 135.000 Teilnehmern in über 80 Liederfesten fortgeführt.

Der Hirnforscher und Musiker Eckart Altenmüller aus Hannover erläutert die heilende Wirkung des Singens so: Beim Musizieren werden die Zentren für Hören, Sehen, Bewegen und Fühlen stark miteinander vernetzt. Das geht erstaunlich schnell und bereits nach wenigen Stunden Üben ist der Informationsfluss zwischen den Hirnregionen schneller, leichter und vernetzter. Das verbessert das Wortgedächtnis und auch die Aufmerksamkeit. Sebastian Kirschner, ein Wissenschaftler aus Leipzig, hat außerdem in einer Studie nachgewiesen, dass Musik das kooperative Verhalten von Kindergartenkindern fördert. Sie können sich besser in die Gemeinschaft einfügen. Singen mit Kindern ist durch eine einfache Tonhöhenstruktur gekennzeichnet, die der Auffassungsgabe des Kindes gerecht wird. In den Kinderliedern gibt es einfache Tonschritte und Wiederholungen, die sich gut für die kindliche Wahrnehmung und die motorische Kontrolle des Stimmapparates eignen. Nach heutigen Untersuchungen unterstützt regelmäßiges Singen den Spracherwerb der Kinder, verfeinert das Sprachgefühl und erhöht die Sprachkompetenz.
Ein solch einfaches und wirkungsvolles Konzept ist ein Selbstläufer – und wird deshalb jetzt bundesweit umgesetzt. Der „Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS)“ mit Sitz in Dortmund hat als Kooperationspartner die Aktion jetzt nach Westfalen geholt. Die Konzerte laufen am 16. um 11, 14.30 und 18 Uhr und am 17. März um 14.30 und 17.30 Uhr in der Westfalenhalle. Karten zum Preis von 8,90 (Erwachsene) gibt es unter: http://www.klasse-wir-singen.de in und im Ticketshop an der Hansastraße. Eltern nehmen sich an diesen Tagen besser nichts vor!

In vielen Schulen, wie hier in der Lessing-Schule, proben die Kinder für „Klasse wir singen!“ Das Projekt ermöglicht ihnen am 16. März einen großen Auftritt in der Westfalenhalle. Dafür singt sich der Chor mit Barabra Konetzni jetzt schon ein mit „Bruder Jakob“, „Morning has broken“ und „Meine Tante aus Marokko“. Und das klingt schon richtig gut. | Foto: Schmitz
Für ihren großen Auftritt proben die Lessing-Grundschüler mit ihrer Lehrerin. | Foto: Schmitz
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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