600 Veranstaltungen vom 19. bis 23. Juni in Dortmund
Kirchentag lockt mit Kultur

Bot einen Vorgeschmack auf das volle Kulturprogramm mit 27 Kunstausstellungen und noch mehr Theaterstücken: Das Transorient Orchestra in der BIG-gallery am U, die beim Kirchentag zum Parkett für Tänzer wird.
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Damit der Kirchentag zum Mitmachfestival wird, planen die Organisatoren so viele interaktive und partizipative Aktionen wie noch nie. Über 5.500 Mitwirkende, davon alleine 400 Chöre und dazu ein Musical, bei dem die Sänger der Star sind. "Am liebsten würde ich mich zehn mal klonen, um zu vielen Veranstaltungen zu gehen", macht Dr. Julia Helmke als Kirchtags-Vorstand Lust auf das Vielfältige Kulturprogramm.
Culcha Candela, Adel Tawil und Anna Loos treten beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund auf. Ebenso wie Samuel Rösch, der "Voice of Germany"-Gewinner. Ihre Konzerte gehören zu den insgesamt mehr als 600 kulturellen Veranstaltungen, die vom 19. bis 23. Juni geplant sind.
So macht das Kulturprogramm rund ein Drittel der geplanten 2000 Veranstaltungen in den fünf Tagen in Dortmund aus. Besondere Beispiele für Kulturaktivitäten sind die Malaktion des italienischen Graffiti-Künstlers Vesod an der Justizvollzugsanstalt zusammen mit Workshops für Jugendliche und Insassen des Gefängnisses, die Uraufführung der eigens komponierten elektronischen Kammeroper "Nova - Imperfection Perfection" und das Literaturfest zum Thema "Vertrauen", bei dem auch Sarah Meyer-Dietrich und Ralf Thenior lesen. Die Museen bieten Kirchentagsbesuchern freien Eintritt.

Hansaplatz wird openair-Bühne

Adel Tawil, Culcha Candela und Anna Loos werden unter freiem Himmel alle auf derselben Bühne des Deutschen Evangelischen Kirchentages auf dem Hansaplatz stehen. Und für Julia Helmke macht es gerade das Miteinander des Bläserchors und der ganz großen Namen aus. "Kultur und Kirche küssen sich", sagt sie. Und bei über 600 kulturellen Veranstaltungen an fünf Tagen in Dortmund werden so manche Orte überraschen.

Altes Depot wird zur Kulturkirche

So wird das alte Straßenbahndepot vom Kirchentag zu einer Kulturkirche ernannt, wo aktuelle Fragen zur Heimat und Kunstfreiheit diskutiert werden.
"Ein entscheidendes Merkmal des Kulturprogramms in Dortmund ist, die Symbiose von herausragenden Veranstaltungen und großartigen Veranstaltungsorten", stellt Helmke heraus. Besucher tauchen bei Dokumentarfilmen in die Schatten der Netzwelt ab, beleuchten das Vertrauen in Bilder und Jugendkultur.

"Kultur regt auf und an"

"Kultur", meint Dr. Julia Hemlke, "Kultur" macht erkennbar was brennt, regt auf und an." So ist das Lieblingsprojekt des Kirchentags-Kulturdezernenten Vicco von Bülow ein langlebiges Projekt an der Gefängniswand. So wird auch nach dem Kirchentag, wenn Workshops in der JVA und auch außerhalb schon längst Geschichte sind, ein ungläubiger Thomas als Graffiti an der Knastwand der Hamburger Straße zurück bleiben. Ein Beirat hat 77 Veranstaltungen für ein regionales Programm an fast 50 Orten Biografie-Gesprächen zwischen Einheimischen und Zugewanderten in der Auslandsgesellschaft bis zu den beliebten Bibeltier-Führungen im Zoo zusammen gestellt.

Goosen bringt "Kein Wunder" mit 

"Wir zeigen auch vieles was hier passiert", erklärt der Kulturdezernent, so bringt Frank Goosen "Kein Wunder" mit ins Literaturhaus am neuen Graben. Ihre Welturaufführung wird eine elektronische Kammeroper zur Künstlichen Intelligenz im Opernhaus feiern. "Klein aber fein", nennt von Bülow das Projekt 4.0, ein dreimaliges Rundumerlebnis mit vier Orgeln in der Immanuel-Kirche. "Wünsch dir was!" heißt es aus einer Sprachkabine, in die der Kirchentag vor der Reinoldikirche einlädt. Eine Klanginstalltion erwartet Besucher im Union-Gewerbehof.

Zollern erinnert an Opfer der Kriege 

"Es wird vieles sein, was Dortmund noch nicht gesehen hat", verspricht der Kultur-Dezernent. Etwa ein friedenstiftendes Kunstprojekt über 250.000 koreanische Mädchen und Frauen, die in Bordellen zwangsprostituiert wurden. Die Zeche Zollern soll zum Ort werden, wo an Frauen und Kinder erinnert wird, die in Krisen und Kriegen Opfer von Gewalt wurden.

Brückenbauen bei thyssenkrupp 

Und bei thyssenkrupp an der Oesterholzstraße geht es in einer Vernissage und einer Diskussion um das Stabilisierende und das Brückenbauen zur Migration. "In welcher Stadt wollen wir leben!" fragt das Kinder- und Jugendtheater 200 Jugendliche in Workshops, die später gemeinsam in einer großen Prozession durch die Innenstadt ziehen. Mitten durch die City pilgert die Improvisions-Theatertruppe Emscherblut an der U-Bahnstation Reinoldikirche. Doch eines von Vicco von Bülows Herzensprojekten erleben nur Besucher des Museums Ostwall im U: Hier führt ein 12-jähriger kurdischer Förderschüler Kinder zur Kunst.

Ein Dorf tritt auf dem Eis auf

Und was Julia Helmke inmitten dieses Füllhorns von Kunst, Konzerten, Filmen, Theater auf keinen Fall verpassen möchte ist eine Aktion am Kirchentagssamstag im Eissportzentrum, wo 7 bis 84-jährige aus dem NRW-Aplen-Dorf aus 14 Nationen von 20 bis 22 Uhr gemeinsam Musik machen.
Das komplette  Programm.

Bot einen Vorgeschmack auf das volle Kulturprogramm mit 27 Kunstausstellungen und noch mehr Theaterstücken: Das Transorient Orchestra in der BIG-gallery am U, die beim Kirchentag zum Parkett für Tänzer wird.
Das 600 Veranstaltungen umfassende Kulturporgramm des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund stellten Andres Kuhn (l.), der das regionale Programm plant, Kirchentags-Vorstand Dr. Julia Helmke, Kulturdezernent der Ev. Kirche Vicco von Bülow und Kirchentags-Sprecher Stephan von Kolson vor.  | Foto: Schmitz
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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