Ich erinnnere mich gerne ...
Dortmund, 05.03.2006
(Ursprungstext 01.08.2004 "P.R."!)
Geht (ging) ein Mensch "nach Hause" ...
Der Mensch lebt nicht für den Glauben allein, aber durch den Glauben. Geboren aus dem Glauben.
Die Ehe sorgt für ein Miteinander von Lebensjahren, die mit vielen guten, aber auch weniger guten, Erinnerungen waren: sie bleiben - ein Leben lang "in uns haften".
Wenn dann ein Mensch geht ...: dies heißt, läßt die Kraft eines anderen nach, so gibt dieser "seine Kraft" an den anderen weiter. Doch so lange ein Mensch noch lebt, egal in welchem Stadium er ist, lebt die Hoffnung. Diese Hoffnung lebt (auch wenn man vielleicht "kein Gläubiger" ist, egal aus welchen Gründen auch immer?), denn was wäre das Leben ohne diese (oft eine - und letzte!) Hoffnung: was bliebe uns dann?
Diese Hoffnung - läßt uns aus einer Kraft schöpfen, die von enormer Stärke ist, auch wenn wir es nicht -immer!- bewußt wahrnehmen (können?), doch
d a d u r c h wird eine (die!) Kraft geboren: gerade dann, wenn ein Mensch, besonders ein geliebter Mensch, "in Not" geraten ist. Wir brauchen "diese Kraft", um d a zu sein - auch wenn es schwerfallen mag ...
Viele Menschen können mit "solchen Worten" nichts anfangen, doch aus meinen Erfahrungen - weiß ich einfach, daß noch eine höhere Kraft vorhanden ist: diese Kraft ist die Liebe Gottes zu uns Menschen.
Geht also ein Mensch von dieser Welt, und hat man noch "die Chance" Abschied zu nehmen, so stärkt es umsomehr - diese Liebe.
Irgendwann läßt das Leid läßt nach, auch wenn der Schmerz noch da ist. Doch dies ist ein Zeichen einer inneren starken Verbundenheit, die nur diese zwei Menschen erfühlen können,
da sie ja viele Jahre miteinander verbringen duften. Dies war
ja auch ein Geschenk Gottes - an diese beiden!
Die "Ahnung dieses Verlustes", daß Allein-Sein, raubt einem den Atem: man möchte "mitgehen". Doch - das Leben geht weiter ...
Der Mensch aber - darf -danach!- nicht verhärten: nicht nach innen, nicht nach außen. Die Gefahr ist groß, weil alles (vielleicht!?) "so ungerecht" erscheinen mag. Warum er oder sie, warum nicht ein anderer - und vieles mehr ...
Wenn also ein Mensch gegangen bzw. "auf den Weg" ist (vielleicht ist das auch "selbst so gewollt", weil einfach die eigene Kraft fehlt?!), mag der andere dann vielleicht auch wütend sein (ohne es zu merken ...): warum werde ich allein gelassen? Doch zur Liebe gehört -auch!- den anderen "gehen zu lassen", egal wie schwer es einem fällt, besonders - wenn viele Jahre von Gemeinsamkeiten geprägt sind/waren. Der Verlust ist enorm (vielleicht auch erscheinend "ungerecht"
- für die noch Lebenden?!), doch die "Erinnerungen" bleiben: besonders dann, wenn es "gute Erinnerungen" sind!
WUNDEN BLEIBEN IMMER . . . (1)
Es gibt k e i n e Wunde die (ganz!) verheilt:
es bleiben sichtbare und unsichtbare Narben
- und d i e Erinnerungen!
Was ist schlimmer:
die Narben oder die Erinnerungen ... ?!
Dann "zählt" umsomehr - ein Mensch "an deiner Seite":
er könnte d a s "Pflaster" sein, was dir/uns helfen könnte ...
Aber auch ein Allein-Sein-Wollen "sollte möglich sein",
doch mit d e r Gewißheit,
daß immer ein Mensch d a ist - egal wann!
Was darf ich sonst noch dazu sagen dürfen bzw. anbieten?
Außer, daß andere Menschen zeigen, falls es angenommen werden kann, daß ein "anderes Da-Sein", ein neues, anderes "Potential der Kraft", auch durch Gottes Kraft und Gnade
- und seiner unendlichen Liebe zu uns Menschen, vorhanden ist: wenn der Schmerz "etwas erträglicher" wurde/wird ...?!
Dann kann man vielleicht auch (wieder!?) sagen:
Dortmund, 05.03.2006
ICH ERINNERE MICH GERNE:
An jeden Menschen,
an den ich denke,
-ist für mich!-
keine Zeitverschwendung!
Im Gegenteil:
ich erinnere mich gerne,
wenn ich mich erinnere ...
Dies gilt auch,
wenn ich einen (meinen!)
geliebten Menschen verlor!
Ich gebe gerne meine bescheidene Kraft weiter, gebe gerne meine Zeit - jederzeit, wenn es "erwünscht" wird.
Menschen sollten d a sein, auch wenn sie noch Fremde sind. Auch wenn es "nur in diesen Gedanken" möglich ist, es soll aber zeigen, daß auch eine Trauer nicht "übersehen" wird.
Wenn Kinder aus einer Beziehung hervorgeganen sind (auch dies ist ein großes Geschenk Gottes - und seine Gnade zu uns!), dann zeigen sie, daß der Partner oder die Partnerin, immer in diesem Menschen weiter lebt. So kann eine Erinnerung immer positiv möglich sein: eine gute Erinnerung!
Und ein gutes Gefühl, trotz großem Schmerz.
Dortmund, 05.03.06
Wer das große Glück hatte
- lieben zu dürfen,
und geliebt zu werden,
der hatte auch die Chance
-und das große Glück-
einen Menschen kennengelernt
zu haben, der das Leben, also ein
Miteinander, mit-geprägt hatte.
Ist das nicht eine gute Erinnerung?!
Leider kann ich nicht "mehr anbieten":
außer ein "Da-Sein",
wenn auch "nur" mit diesen Worten.
Copyright © by Absalom H. Schnippering
Autor:Axel-Helmut Schnippering aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.