Ein Stück vom Scheitern: Tod eines Handlungsreisenden
Was ist ein Mensch wert? Zählen nur Status und Stellung? Das sind Fragen die Regisseurin Liesbeth Colthof in „Der Tod eines Handlungsreisenden“ in Dortmund von der Bühne regnen lässt.
Zeitlos inszeniert sie Arthur Millers mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnetes Drama im Dortmunder Schauspielhaus. Und das Publikum ist begeistert.
Alt, ausgelaugt und müde erlebt es den überforderten Protagonisten Willy Lohmann, der an der Verwirklichung des amerikanischen Traumes scheitert. Abgerockte Häuser im Hintergrund, vorm Video zäh dahinfließdenen B1-Verkehrs kehrt er von seinen immer erfolgloseren Vertreter-Touren zurück.
Strahlende Zukunftsträume zerbröckeln
Verschuldet bis über die Ohren verkörpert Andreas Beck einen berührenden Willy Lohmann, des unaufhaltsamen Niedergang die Zuschauer verfolgen. Zwischen Waschmaschinen und Kühlschränken hadert der Enttäuschte auf der Bühne mit seinem Schicksal. Erinnerungen begleiten den unaufhaltsamen Niedergang.
Dabei wollte er sich und seinen beiden Söhnen doch nur was aufbauen. In riesigen schwarzweißen Minikickerszenen zerplatzen seine Träume, seinen Sohn als Profifußballer treffen zu sehen. Und während er Sohn Biff mit Erwartungen überhäuft, ignoriert er dessen Bruder.
Dabei will er doch nur raus aus der Stadt, zufrieden und glücklich sein. Im öden Hinterhof sät er Möhren und fragt sich: „Was ist, wenn man tot mehr wert ist, als lebendig?“
Weitere Termine im Theater : 23. und 24. Oktober sowie 8. und 23. November.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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