Ehekrieg live
"Einen Schlummertrunk?", fragt er sie , als sie nach der Party am frühen Morgen heimkehren. "Machst du Witze, wir erwarten Gäste!", überascht sie ihn. Und als die jungen Gäste endlich eintreffen, haben die erfahrenen Ehekrieger in "Wer hat Angts vor Virginia Woolf" ihre Waffen bereits geschliffen.
Rund um die offene Bühne erlebt das Publikum mit dem jungen Paar ungewollt nah, wie Martha und George sich streiten und das bis aufs Messer. Wenn sie "George!" ruft, bekommt er sofort eine Gänsehaut, und macht den jungen Gästen schnell klar, dass "hier die Bettenpolonaise doch zum Fakultätssport gehört." Vorwürfe vermengen sich mit Illusionen, der Ehekrieg wird als Spiel zelebriert. Nach der ersten Runde "Mach den Hausherren fertig" kommt "Gib's dem Gast". Erst ist's unangenehm, schnell verletzend und dann geht's unter die Gürtellinie. Abgründe tun sich auf.
Bis aufs Mark
Es wird gesoffen, gebrochen, gestritten und geschrieen, gerungen, gekämpft und geschossen. Gemein und grausam. "War's nicht nett?", fragt George, als die Gäste gehen wollen, "wir haben uns hingesetzt, kennen gelernt, haben die Etiketten abgepult bis auf die Knochen, bis aufs Mark."
Aus Angst vor Einsamkeit ist in Liesbeth Coltofs Version des Filmklassikers mit Liz Taylor und Richard Burton jeder Streit und jede Demütigung besser, als wenn man dem anderen egal ist.
Die dreistündige nächtliche Schlacht bietet Spannung und Emotionen pur und ist stark gespielt. Karten gibt es erst wieder für die Aufführung am 18. Januar um 20 Uhr im Studio sowie Restkarten für den 26. Januar unter Tel: 50-27222.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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