Die Reinoldikirche entdecken

Am Sonntag öffnen zum Tag des Denkmals 36 Gebäude im ganzen Stadtgebiet. Natürlich ist auch die Reinoldikirche dabei.

Die dreischiffige Pfeilerbasilika im Zentrum der Innenstadt wurde von 1231 bis 1260 errichtet. Etwa von1420 bis 1450 folgte der Bau des spätgotischen Chorhauses. Der barocke Kirchturm wurde bis 1702 anstelle des 1661 eingestürzten „Wunders von Westfalen“ erbaut.

Das Licht, der Raum und die Stille machen St. Reinoldi zu einem ganz besonderen Ort. Im Einklang mit der mittelalterlichen Architektur und der kostbaren Ausstattung des Chorraumes steht die bis 1968 gefertigte Farbverglasung.

Unter höchstem künstlerischem Anspruch und handwerklicher Präzision gelang es Hans Gottfried von Stockhausen, den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Farbraum behutsam neu zu interpretieren.

Die Ausstellung „Lichtvision Farbraum“ zeigt seltene Archivaufnahmen, die St. Reinoldis Farbverglasung vom Mittelalter über Kriegszerstörung und Wiederaufbau bis hin zu den aktuellen Sicherungsmaßnahmen dokumentieren. Zu den Raritäten gehören eine der wenigen Farbfotografien der zerstörten Reinoldikirche und Abbildungen der Entwürfe aus dem Wettbewerb zur Neuverglasung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zwei Führungen um 14 und 16 Uhr bieten eine kurze Erläuterung der Ausstellung, bevor in einem Rundgang ein näherer Blick auf die kunstvoll gestaltete Farbverglasung gerichtet wird. Die Besucher können dabei Besonderheiten der Farbpracht des einzig noch erhaltenen mittelalterlichen Fensterfragmentes oder die Signatur entdecken, die Stockhausen für den Theologen Karl Barth hinterließ.

Zur Unterstützung der Initiative „rettetreinoldi“ wird auch dieses Jahr wieder der Turmaufgang ermöglicht.