Die Qual der Wahl in der 12. Museumsnacht

Die feurige Geschichte der Pyrotechnik wird Samstagabend ab 22.30 Uhr mit einer Show auf dem Friedensplatz nacherzählt. | Foto: Christian Knopse
2Bilder
  • Die feurige Geschichte der Pyrotechnik wird Samstagabend ab 22.30 Uhr mit einer Show auf dem Friedensplatz nacherzählt.
  • Foto: Christian Knopse
  • hochgeladen von Antje Geiß

Bereits zum 12. Mal findet sie statt, die Dortmunder DEW21-Museumsnacht. Doch noch nie war sie so groß wie diesmal. 59 Veranstaltungsorte laden unter dem Motto „Eine Zeitreise!” ein, Raum und Zeit für eine Nacht lang zu verlassen.
Die Nacht der Superlative bietet am 29. September von 16 bis 2 Uhr mit 600 Veranstaltungen ein Riesenprogramm für Jung und Alt. Ob im Museum oder in der Kirche, im Theater oder auf öffentlichen Plätzen, in Ateliers, Galerien und anderen Kultureinrichtungen – die Museumsnacht führt die Besucher zurück bis in die Eisenzeit, ins Mittelalter, durch Dortmunds spannende Stadtgeschichte und viele andere Epochen.
Mit Musik, Theater, Shows, Lesungen, Führungen und Filmen, Mitmachaktionen und Tanz steht Dortmunds vielseitige Kulturlandschaft zehn Stunden lang – zum Teil auch noch länger – bereit, um von Nachtschwärmern erkundet zu werden.
Die Besucher haben dabei die Qual der Wahl: Segway fahren oder Tango tanzen? Feuer-Show oder Eisskulptur? Beste Unterhaltung mit Comedy und Kabarett oder selber Bier brauen? Italienische Chansons oder Rock und Soul mit Pamela Falcon? Den U-Turm entdecken oder lieber einen Blick auf Dortmund bei Nacht in schwindelerregender Höhe werfen? Kulinarisches aus aller Herren Länder kosten oder in historischen Kostümen fotografiert werden? Durch Ausstellungen schlendern oder Künstlern bei der Arbeit zuschauen? Einen Ausflug ins Mittelalter unternehmen oder in den Wilden Westen reisen? Ob Wissenschaftsshow oder Kalligraphie, Jazz oder Rockabilly, Bullen reiten oder Harfenmusik, zuschauen oder mitmachen – all das gibt’s auf einmal.
Damit auch die Jüngsten mitmachen können, startet die „Nacht“ traditionsgemäß bereits um 16 Uhr. Zahlreiche Programmpunkte wurden für Kinder und Jugendliche entwickelt. Mit diesem Veranstaltungskonzept war Dortmund bundesweit Vorreiter für über 100 Städte in Deutschland.
Eröffnet wird die Museumsnacht in diesem Jahr mit einer Besonderheit: Zu Beginn der Veranstaltung werden die vier großen Innenstadtkirchen St. Reinoldi, St. Marien, St. Petri und die Propsteikriche St. Johannes Baptist die Besucher mit einem siebenminütigen gemeinsamen Glockenläuten begrüßen -zu Ehren von St. Reinoldi, denn Dortmunds größte Stadt-kirche feiert ihr 750 jähriges Jubiläum!
Höhepunkt der Nacht der Nächte bildet wie immer das große Open-Air-Highlight um 22.30 Uhr auf dem Friedensplatz –ein Feuerwerk der Extraklasse. Hier wird in diesem Jahr die Geschichte der Pyrotechnik nacherzählt: Von der Entdeckung des Feuers, über die Entwicklung des Feuerwerks, vom Barockfeuerwerk bis zum hochspezialisierten musiksynchronen Pyro-Spektakel ist alles mit dabei. Dabei werden ländertypische Silvestertraditionen, wie zum Beispiel aus China mit dem chinesischen Drachentanz oder Mexiko mit beeindruckenden Feuerrädern nicht vergessen und für unvergessliche Momente sorgen.
Ein Besuch des Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist wie eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte von der Antike bis zum modernen Design. Spannende Themenführungen beleuchten interessante Ausgrabungen, extravagante Designermöbel, antike Schätze und magische Gemälde. Im Museum wird auch die Sonderausstellung DEW21 Kunstpreis gezeigt, in welcher zehn nominierte Künstler zu sehen sein werden, aus denen zwei Preisträger ermittelt werden. Das Bühnenprogramm verspricht ein Feuerwerk der Emotionen von Gänsehaut bis Lachanfall: Die vier Niederländer von Rock4, die bereits im letzten Jahr für stehende Ovationen sorgten, werden das Publikum mit ihren ungewöhnlichen A-Cappella-Interpretationen bekannter Pop- und Rocksongs verzaubern (16, 20.15, 1 Uhr). Kabarettist Kai Spitzl wird sich mit scharfer Zunge und Musikeinlagen gesellschaftlichen Themen verschiedenster Art widmen (17, 21.15, 0.15 Uhr) und Tenor Johannes Groß, Gründer der German Tenors, wird in der Rotunde des Museums seinen beeindruckenden Tonumfang unter Beweis stellen (19, 23.30 Uhr). An zahlreichen Kreativstationen wird gebastelt und bei einer Museumsrallye wird das Museum erforscht.

Physikanten bei DEW21

Das DEW21 Kundenzentrum präsentiert am Ostwall 51 ein breites Veranstaltungsspektrum für alle Altersklassen. Kleine „Energiedetektive” können im Energiesparhaus lernen, wie man Energie spart, ein Kinderzauberer fordert seine Zuschauer zum Mitzaubern auf. Zwischen 17 und 21 Uhr steht auch Skotty, der Eismann, vor dem DEW21 Kundenzentrum bereit: Aus seinem Nostalgie-Eisfahrrad verteilt er blaues DEW21-Eis. Große können derweil das Segway-Fahren ausprobieren (16–22 Uhr). Spannendes Highlight wird die von den Physikanten vorgeführte Tesla-Spule, die unglaubliche 300.000 Volt erzeugt (16, 17.10, 19.30 Uhr) und die naturwissenschaftlichen Tüfteleien mit den beliebten Physikern (16.30–19.30 Uhr). Außerdem: Westafrikanischer Tanz und Akrobatik mit der Gruppe Otumfuo (18, 21 Uhr), eine total paranormale Trashmagie-Show (19, 20.30 Uhr) und Herwarth Böhmer und Band mit italienischen Chansons für Ohr und Herz (19.40, 21.45 Uhr).

Die Geschichte des U

Im U präsentieren sich gleich mehrere Einrichtungen mit einem Programm. Taube UDO geht mit kleinen Besuchern auf Entdeckungsreise durch das U (16–19 Uhr, stündl.) und die Großen können den Mitarbeitern von DORTMUNDtourismus lauschen, die Einführungen in Geschichte und Architektur des faszinierenden Gebäudes geben (16–22 Uhr, alle 15 Minuten). In der zweiten Etage präsentiert das Kulturbüro die internationale Ausstellung “phono/graph”, die sich künstlerisch mit den Schnittpunkten zwischen Wort, Sound und Design auseinandersetzt.
Das Museum Ostwall widmet sich in diesem Jahr ganz dem Fluxus, einer Kunstrichtung der 60-er und 70-er Jahre, die versucht, Zusammenhänge zwischen Kunst und Alltag aufzudecken. In der sechsten Etage zeigt das Museum in einer Sonderausstellung Werke wichtiger Vertreter dieser Kunstrichtung. Dazu gibt es Führungen durch die Dauerausstellung (4. OG) und Fluxus-Events, Aktionskunst zum Mitmachen (6. OG, 18, 19, 21.30, 23.30 Uhr). Beim Hartware MedienKunstVerein geht es ums Hören: Rund um die Ausstellung “Sounds like silence” anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten John Cage gibt es Führungen für Erwachsene und Kinder sowie eine Kinderrallye.
Am Adlerturm nimmt ein mittelalterliches Heerlager (16–1 Uhr) mit Ritterspielen, Bogenschießen, Schaukämpfen und mittelalterlicher Küche die Besucher mit in vergangene Zeiten und bei Baustellenführungen kann man sich einen ersten Eindruck von der Umgestaltung des alten Wachturms machen (16–23 Uhr, stündl.). Um 24 Uhr lassen die Gaukler der Evil Flames ihren Flammenzauber “Fiurfaro” in einer heißen Feuershow erwachen.
Und im Apotheken-Museum der Adler-Apotheke am Alten Markt können Besucher die Apotheken-Geschichte der vergangenen Jahrhunderte erleben und sehen, wie Pillen gedreht und Zäpfchen gegossen wurden (ab 16 Uhr stündl., letze Führung 23 Uhr, Anmeldung erforderlich).
Der Blinden- und Sehbehindertenverein Dortmund lädt im Theater Fletch Bizzel in ein Dunkelcafé ein. Drei Programme spielen stündlich mit den Sinnen.
„7 aus 55“ ist das Motto im domicil, ausgezeichnet als einer der besten Jazzclubs weltweit. Von 19 bis 23 Uhr spielen sieben der besten Ruhrgebietsbands, ausgewählt aus 55 Bewerbungen des 1. Jazzpreis Ruhr. Vorher werden sie schon ab 12 Uhr in ganz Dortmund zu hören sein. Wo? Überraschung! Ab 23 Uhr steigt dann die große Tanzparty mit Funk, Soul und Dancefloor aus vier Jahrzehnten.
Wer sich einen Überblick verschaffen will, ist im RWE Tower genau richtig: Turmauffahrten bis in die 21. Etage ermöglichen einen Blick über ganz Dortmund. Im Erdgeschoss kann man sich der Kunst widmen. Die Ausstellung „Beuys is here. – Sie auch?“ zeigt Fotografien, Plakate und Objekte von Joseph Beuys.
Die Karten kosten 12,50 € (Erwachsene), 9,50 (ermäßigt) und 3,00 (Kinder von 6-14 Jahren). Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.
Karten gibt es in allen beteiligten Häusern, bei den bekannten VVK-Stellen.

Die feurige Geschichte der Pyrotechnik wird Samstagabend ab 22.30 Uhr mit einer Show auf dem Friedensplatz nacherzählt. | Foto: Christian Knopse
Vom Brauturm bis zum Kunstzentrum, die Geschichte des U wird in der Museumsnacht erzählt. | Foto: Schmitz
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.