1. Mai: Traditioneller Gottesdienst zum Tag der Arbeit in Dortmund findet nicht statt
DGB: Absage historisch

Weder ein Familienfest wie hier im Westfalenpark, noch einen Gottesdienst wird es am 1. Mai in Dortmund geben. DGB und Kirchen sprechen in Corona-Zeiten von einer historischen Absage.       | Foto: Archiv
  • Weder ein Familienfest wie hier im Westfalenpark, noch einen Gottesdienst wird es am 1. Mai in Dortmund geben. DGB und Kirchen sprechen in Corona-Zeiten von einer historischen Absage.
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Es wäre der 30. Ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit gewesen. Er war vor dem Arbeitnehmerempfang des Oberbürgermeisters am 28. April geplant. Gewerkschaften und Kirchen verkünden nun die historisch einmaligen Absage „(...)ausgerechnet jetzt hatten wir das Thema Herausforderung menschliche Pflege vorgesehen, und zwar schon Monate, bevor das Virus alles lahmlegte“, so Pfarrer Friedrich Stiller vom Ev. Kirchenkreis.
 Das Bündnis für „Mehr Personal im Gesundheitswesen“, war bereits in die Vorbereitung eingebunden. „Außerdem“, ergänzt der stellvertretende katholische Stadtdechant Michael Vogt, „wollten wir in diesem Jahr auch das besondere Jubiläum feiern. Seit 1989 findet der Gottesdienst zur Arbeitswelt statt, das dürfte bundesweit sehr selten sein.“

Durch Pandemie sensibilisiert

Aber auch wenn sie ebenfalls die Absage bedauert, ist sich die Dortmunder DGB –Vorsitzende Jutta Reiter sicher: „Das Thema fällt jetzt sicher nicht hinten runter. Im Gegenteil: Bevölkerung und Politik sind durch die Pandemie viel mehr für die Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich sensibilisiert.“ Die Veranstalter wollen sich darum auch in der Zukunft dafür einsetzen, dass sich für die Beschäftigten in Krankenhaus und Pflege wirklich etwas ändert. Nochmals die Gewerkschaftsvorsitzende: „Als Anerkennung und Wertschätzung für die aufopfernde Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ist auf Dauer mehr notwendig als ein Applaus vom Balkon. Eine Prämie, wie sie jetzt zugesagt wurde, ist ein erster Schritt, aber auf Dauer brauchen die Beschäftigten gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen.“

Gottesdienst gehört seit 1989 dazu

Den Gottesdienst zum Tag der Arbeit gibt es in Dortmund seit 1989. Einer der Mitbegründer war der kürzlich verstorbene Gewerkschafter Guntram Schneider. Im Trägerkreis waren von Anfang an der Evangelische Kirchenkreis, die katholische Stadtkirche und der örtliche DGB beteiligt. Im Jahr 2000 wurde ein bundesweiter Liederwettbewerb „Ein Lied für Arbeit und Arbeitswelt“ organisiert, aus dem ein eigenes Liederheft für die Gottesdienste hervorging. Die Themen orientieren sich jedes Jahr am DGB-Motto zum Tag der Arbeit.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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