Der "Sinn" von Weihnachten ...

Weihnachten in jedem Jahr!
(geschrieben im Dezember 1984)

Der "Sinn" von Weihnachten ...

Weihnachten ist -leider!- im allgemeinen Sinn "eine Zeit der Geschenke".
Warum ist das so - so geworden?!

Der Sinn von Weihnachten scheint allgemein mißverstanden. Es wird vergessen, daß es um Zusammengehörigkeit (zu wem gehöre ich eigentlich!?) geht.
Die Geschichte Jesu wurde/wird uns allen so erzählt, daß Jesus in einer Krippe geboren wurde.
Ich will daran nichts leugnen. Auch bezweifle ich nichts, wenn es darum geht, daß Menschen glauben.
Aber wie wird Glauben eigentlich definiert?
Denn: schon in der zweiten Generation der Menschheits-Geschichte, geschah der erste Mord. Kain erschlug seinen Bruder Abel. Für diese schreckliche Tat, bekam Kain das sog. "Kains-Mal" auferlegt, so daß zwar jeder "ihn erkennen" konnte, doch keiner durfte ihm Schaden zufügen, da auch er "unter Gottes Schutz" stand.
Wären die Menschen doch endlich auch mal soweit, denn wer hat wirklich das Recht, einem andern Menschen das Leben zu nehmen: auch wenn sie sich Richter nennen?!

Glaube hat für mein Verstehen, nichts mit der Kirche zu tun (die Kirche hat sich das "angeeignet" - sie tut es ja noch heute! Als Kind wurde dies auch einem kräftig eingebleut: wir glaubten, weil es "so sein mußte"!).
Glaube ist eine Frage von "Situationen": von Gegebenheiten, die wichtig für den einzelnen Menschen sind.
Glaube ist Leben. Der Glaube lebt nach wie vor, doch er ist im "Wandel des Verstehens".
Wir wären nichts - ohne den Glauben. Aber ich z. B. muß nicht in die Kirche rennen. Ich gehe in die Kirche, wenn "mir danach ist", wenn ich einen Ort der Ruhe suche. Viele Menschen gehen beispielsweise anstelle auf den Friedhof: weil auch dieser Ort - ein "Ort der Ruhe" ist.

Wie wird Glauben verstanden?
Viele junge Menschen fragen mich, wenn sie mein Kreuz an der Wand sehen: "Bist du gläubig"? Ich sage dann immer (wenn auch mit bedacht!) ja.

Ich versuche "mit-den-Menschen-zu-leben", das ist "meine Art des Glaubens".
Ich versuche keinen Menschen "vom Glauben zu überzeugen", denn das muß "jeder Mensch für sich selbst erfahren".
Ich kann nur aus meinem Leben und meinen Erfahrungen sprechen: deswegen glaube ich.
Viele Menschen mögen die Bezeichnung GOTT nicht, doch alles sollte ja einen Namen tragen. Denn es kann ja nicht sein, daß es "namenlose Menschen" gibt. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn (in anderen Ländern ist die Bezeichnung ja auch anders ...) wir Menschen GOTT als "Vorbild für unseren Glauben" nehmen.
Wie sich Menschen GOTT vorstellen, dies ist immer eine "persönliche Sache". Ich stelle mir gar nichts vor. Ich weiß nur, es gibt mehr zwischen unserem Leben, als wir Menschen erahnen können.

Was macht GOTT aus?
Diese "Geschichte" hält sich nun seit über 2000 Jahren. Und wie an jeder Geschichte, ist immer ein "Kern von Wahrheit". Inwieweit Menschen dazudichten, dies ist "Angelegenheit eines eigenen Verstehens".
Ich persönlich brauche mir nichts auszudenken, denn ich weiß aus eigenem Leben, daß was ich "erleben durfte", daß das -für mich!- "vorgesehen" war.
Ich bin der festen Überzeugung, daß alle Menschen "einen Plan" auf dieser Erde mitbekommen haben. Alle haben "ihre Fähigkeiten" (also ein Rüstzeug für's Leben!) mitbekommen, um alles erleben zu können: auch, um zu überleben!

Die Frage ist, wie können wir Menschen damit umgehen?
Durch den Konsum, durch das Fernseh'n, die Medien überhaupt, ist vieles "auf der Strecke" geblieben. Wir sollten uns wieder besinnen lernen.

Besinnen auf Zugehörigkeiten.
Denn der größte Wunsch -aller Menschen- ist, daß sie nicht "so ganz alleine auf dieser Welt sind".
Dies wird durch Weihnachten (oder auch durch die kalte Jahreszeit?!) wieder "in den Menschen wachgerufen".

Aber die Weihnachts-Zeit sollte nicht "ausgenutzt" werden. Denn der Kern der ganzen Geschichte ist, ein Obdachloser wurde geboren, er suchte Schutz.

Aber heute noch, gibt es zuviele Obdachlose (also Schutz-Suchende!): wer gibt ihnen den "nötigen Respekt"?!
Hohe Arbeitslosenzahlen, wenig Geld, kein Dach über dem Kopf: wohin soll ein Mensch gehen, wenn er dieses "negative Los" gezogen hat?

Umso größer ist der Wunsch (unabhängig von Weihnacht!): zu wem gehöre ich eigentlich?!
Dieser Wunsch ist ein "Lang-Zeit-Wunsch" - von vielen Menschen, doch wer erhört diesen Wunsch?!

Es gibt wenige Ausnahmen ...
... aber die reichen mir schon, um nicht an der ganzen Menschheit zu verzweifeln. Denn es steckt immer noch sehr viel Gutes in den Menschen: wir müssen es nur sehen wollen.

Leider sehen es manche "Betroffene" auch etwas anders. Viele wollen ja auch keine "direkte Hilfe". Hilfe schon, doch ...
... hier wird der Gedanke -für mich!- "negativ".

Aber ich weiß um viele "Ansichten von Betroffenen", und ich weiß auch, daß es Menschen gibt, die jede Hilfe annehmen würden, wenn sie diese Chance bekommen würden. Wenn ...
Aber es sollte nicht "um jeden Preis" geschehen.

Wir sollten lernen, auch die "Wünsche der Betroffenen zu sehen": diese zu respektieren. Denn immer noch -sollte der Mensch!- und nicht das Umfeld zählen.

Hier ist der "Hauch von Weihnachten drin":
die Achtung vor dem Menschen!

Jeder Mensch "gehört zu uns": ob wir wollen oder nicht.
Jeder Mensch hat Menschlichkeit verdient.
Jeder Mensch hat seine Würde.
Jeder Mensch hat seine eigenen Gefühle.
Jeder Mensch - ist ein Suchender (auch du und ich!).
Jeder Mensch braucht menschliche Nähe.
Jeder Mensch - sollte nicht allein sein.

Jeder Mensch - sollte "seine Zugehörigkeit" finden
(also "seine Familie")!

Dies ist mehr als "nur ein Hauch von Weihnachten"!
Auch sagt mir mein "intuitives Gefühl", daß Karfreitag und Weihnachten "zusammengehören"!

Weihnachten verstehe ich also unter anderem auch so, daß es ein "weihnachts-lebenslänglich" gibt.

Und dies - in jedem Atemzug.
In jeder Sekunde.
In jeder Minute.
In jeder Stunde
Täglich! Also "immerwährend" ...

Copyright © by Absalom H. Schnippering

P. S. Dies ist der Text, der veröffentlicht wird und im Büchereien zu erwerben ist. Vom Goethe Verlag aus Frankfurt. Demnächst soll "Die Umgestaltung der Erde" veröffentlicht werden. Wenn es -für mich- (oder es findet sich ein Sponsor?!) finanzierbar ist.

Autor:

Axel-Helmut Schnippering aus Dortmund-City

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