Buchrezension : Ralf Bönt - Das entehrte Geschlecht
Hier die versprochene Rezension zum Buch dass ich vom LK Essen bekam.
Rezension : Ralf Bönt - Das entehrte Geschlecht . T.B. Pantheon Verlag
Titel , Untertitel ( ein notwendiges Manifest für den Mann ) und Autor ( freier Autor , veröffentlichte Hörspiele,Romane ,Essays,Erzählungen und Anthologien ) hatten bei mir eine gewisse Erwartung und Vorfreude auf das Buch geweckt. Der Klappentext versprach " ein Manifest für echte Gleichberechtigung jenseits von Diffamierungen , Klischees und Schuldzuweisungen "
Schon nach den ersten gelesenen Kapiteln ahnte ich dass meine Erwartungen zu hoch waren. Noch war ich aber neugierig und hoffte auf mehr.Die zweite Buchhälfte habe ich dann schon nur zum Zweck dieser Rezension gelesen. Hauptgrund meiner Enttäuschung : Der Autor jammert !
Er jammert sich von Kapitel zu Kapitel , die nicht thematisch unterteilt sind. Er jammert viel .
Er jammert über " den Mann " ( eine ausgesetzte ,heimatlose Figur )
Er jammert über die geringere Lebenserwartung von Männern
Er jammert über Alice Schwarzer ( sie ist der Franz Josef Strauß des Feminismus )
Er jammert über zu wenig Aufmerksamkeit , Respekt und Anerkennung
Er jammert übers Fußballspielen ( ohne dass endlich eine Helmpflicht eingeführt wird ist das zu gefährlich )
Zwischen diesen und anderen von ihm bedauerten Gegebenheiten beschäftigt sich der Autor ausgiebig und auf zahlreichen Seiten mit der Anatomie der Schwellkörper und Geschlechtsorganen von Mann und Frau.Der Leser erhält mehr detaillierte Informationen über Farbe , Gewebekonsistenz und Geruch der selbigen als er womöglich wissen wollte ! Auch auf die ausführlichen Anmerkungen zu asiatischen Genitalmassagen hätte ich in diesem Buch gerne verzichten können. Sicher kann das ein spannendes Thema sein aber in diesem Buch erscheint es unpassend. Ich persönlich bevorzuge bei diesen und anderen Themen ohnehin eine etwas sensiblere , eloquentere Art des Schreibens.
Der Autor hofft auf eine veränderte Rolle des Mannes in der Gesellschaft und sieht auf dem Weg dahin noch zahlreiche Forderungen zu erfüllen. Er hat mal mit folgenden angefangen :
Wir brauchen :
Das Recht auf ein karrierefreies Leben !
Das Recht auf Krankheit jenseits der Vorwürfe von Hypochondrie !
Respekt vor dem Mann jenseits seiner beruflichen Stellung !
Das Recht auf eine geehrte Sexualität !
Ich persönlich lese da schon einiges zwischen den Zeilen dieser Forderungen und habe mich ehrlich gesagt schon zwischendurch gefragt " meint er das ernst ? "
Wie bei meinen Rezensionen gewohnt nun einige wörtliche Zitate die ich einfach nur wertfrei weitergebe :
" Als Versäumnis historischen Ausmaßes gibt es einen sicheren Ort für den Mannn noch immer nicht in der Familie "
" Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Mann unmöglich "
" Mutterkult gehört zu den unguten Ergebnissen des Feminismus "
" Wir haben uns daran gewöhnt in jedwedem Zusammenhang die Frau als Opfer zu sehen und den Mann als Täter "
Mein Fazit zum Buch : ein leider nicht gut gelungener Versuch einem interessantem Thema zu größerer Popularität zu verhelfen. Zu wenig geordnete Fakten die zur Diskussion anregen würden , zu langweiliger Schreibstil , zuviel Unzulänglichkeit um ernst genommen zu werden . Bedauerlich ,denn das Thema hätte durchaus mehr verdient.
Autor:Manuela Burbach-Lips aus Dortmund-City |
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