Polizei zieht positive Halbjahresbilanz
Wieder weniger Verbrechen angezeigt
Mit einer Halbjahresbilanz stellt das Polizeipräsidium Fakten zu einer Debatte, die derzeit unter dem Tenor "Alles wird immer schlimmer" läuft. Denn bezogen auf die Kriminalitätsentwicklung in Dortmund weisen die Statistiken einen positiven Trend auf. Signifikant gesunken ist die Zahl der Straftaten in der ersten Jahreshälfte 2019.
Dortmund. Damit setze sich ein seit Jahren anhaltender Trend fort, der für das Sicherheitsgefühl relevant ist: Wurden in der ersten Jahreshälfte 2016 noch über 43.000 Straftaten im Präsidium angezeigt, so liegt diese Zahl jetzt bei über 32.000 Delikten. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange erklärt dazu: "Dortmund und Lünen sind spürbar sicherer geworden. Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich gesunken. Ich warne deshalb davor, denjenigen auf den Leim zu gehen, die aus politischem Kalkül mit gezielter Desinformation Angst schüren."
Im Kampf gegen kriminelle Strukturen und Banden setze die Dortmunder Polizei seit Jahren auf Schwerpunkt- und Präsenzeinsätze.
Effektiv arbeiteten die Ermittlungskommissionen der Kriminalpolizei. Alles zusammen erhöhe den Druck auf Straftäter. Auch die enge Verzahnung mit der Justiz setze Zeichen gegen kriminelle Strukturen und Banden. Die Entwicklung zeige, dass die Arbeit der Polizei mit den Partnern die Sicherheitslage verbessert habe.
Zu der positiven Entwicklung trage auch die Nordstadt bei. Die Zahl der Straftaten im Bereich der Wache Nord ist im Vergleich aller Straftaten von der ersten Jahreshälfte 2016 auf 2019 um 25 Prozent gesunken. Bei den Raubüberfällen liegt der Rückgang bei 39 Prozent.
Die Aufklärungsquote für Dortmund und Lünen lag im Juni bei 58 Prozent, der höchste Wert seit Jahrzehnten und in der Wache Nord bei 65 Prozent. Seit 2014 sind die Fallzahlen insgesamt von 93.855 auf 71.818 im Jahr 2018 gesunken. Doch es gibt auch Steigerungen: Bei den Sexualstraftaten sind die Zahlen von der ersten Jahreshälfte 2016 an mit 254 auf 409 Fälle (Januar bis Juni 2019) gestiegen, was auch an einer Änderung im Strafgesetzbuch liege. Die "#metoo"-Debatte und Initiativen wie die "Nein heißt Nein"-Kampagne der Frauenberatungsstelle hätten Opfer ermutigt, Täter anzuzeigen. Einen Trend will Polizeipräsident Gregor Lange nicht hinnehmen: "Ausgerechnet diejenigen, die mit ihrem Einsatz zur Sicherheit beitragen, werden häufig mit Respektlosigkeiten, Beleidigungen und sogar Angriffen attackiert. Dagegen gehen wir in Dortmund mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen vor." Daher hat die Polizei das Thema zum zentralen Führungsthema gemacht. Ein Beauftragter kümmert sich um die Belange der Polizisten und ein Qualitätszirkel analysiert regelmäßig die Einsatzsituationen. Und eine Kooperation mit der Staatsanwaltschaft sorgt mit speziellen Ermittlern für Strafverfolgungsdruck.
- Gesamtkriminalität:
- 2016: 43.587
- 2019: 32.464
- Gewaltkriminalität
- 2016: 1711
- 2019: 1278
- Straßenkriminalität:
- 2016: 11.114
- 2019: 6742
- Wohnungseinbrüche:
- 2016: 2074
- 2019: 818
- Raub auf öffentlichen Wegen und Plätzen:
- 2016: 250
- 2019: 152
- Taschendiebstahl:
- 2016: 3378
- 2019: 1374
Autor:M Hengesbach aus Dortmund-City |
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