Kriminalität laut Statistik mit 61.769 Fällen in Dortmund fast konstant
Leichter Anstieg der Straftaten im Coronajahr

Kriminalität: Mehr Sexualdelikte und weniger Wohnungseinbrüche Auch im Corona-Jahr 2020 blieb die Kriminalität laut Statistik mit 61.769 Fällen in Dortmund fast konstant.
 | Foto: Grafik: Polizei Dortmund
  • Kriminalität: Mehr Sexualdelikte und weniger Wohnungseinbrüche Auch im Corona-Jahr 2020 blieb die Kriminalität laut Statistik mit 61.769 Fällen in Dortmund fast konstant.
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Fast gleich viele Straftaten, wie im Jahr zuvor zählte die Polizei 2020. Das Leben in Dortmund sei weiterhin so sicher wie lange nicht mehr, heißt es bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik mit 61.769 Fällen.

Seit 2014 ist das ein Rückgang von fast 30 Prozent (24.780 Fälle). 42 Fälle mehr im Vergleich zu 2019 kommen einem marginalen Anstieg von 0,07 Prozent gleich. Mit fast 57 Prozent habe die Polizei zudem eine hohe Aufklärungsquote halten können. "Wir haben den in den letzten Jahren mit hohem Ressourceneinsatz, mit zentralen Ermittlungskommissionen, Präsenzkonzepten, Videobeobachtung, Zusammenarbeit im Haus des Jugendrechts und intensiver Präventionsarbeit den erreichten guten Fortschritt bei der Kriminalitätsbekämpfung halten können - auch in diesem Jahr der Jahrhundertkatastrophe durch Corona. Dortmund ist weiter so sicher wie seit über 15 Jahren nicht mehr", betont Polizeipräsident Gregor Lange.

Mehr Raubüberfälle

Die Gewaltstraftaten sind erneut um etwas mehr als 8 Prozent zurückgegangen: von 2.611 Fällen in 2019 auf 2.395 Fälle in 2020. Seit dem Jahr 2011 mit den meisten Fällen, beträgt der Rückgang mehr als 27 Prozent. Die Anzahl der Raubüberfälle stieg um 17 auf 368 Fälle. Allein 19 davon wurden von Jugendlichen in Aplerbeck begangen. "Wir haben unser damaliges Versprechen gehalten und sind schnell und erfolgreich gegen die Täter vorgegangen. Wir konnten die Tatserien zügig aufklären und stoppen", so Gregor Lange. Um 15 Prozent gesunken ist erneut die Zahl der Wohnungseinbrüche auf 1.000. Seit 2015 ist dies ein Rückgang von über 70 Prozent. Und Corona hat dabei, da mehr Frei- und Arbeitszeit zuhause verbracht wurde, Einbrechern das Handwerk erschwert. Dazu tragen auch die zentrale Bearbeitung der Polizei, die Ermittlungskommissionen, die Einführung des Tatortdienstes und die Präventionsarbeit der Polizei bei. Denn die Versuchsquote stieg auf 47,90 Prozent.

Taten "vermutlich aus Frust"

Bei der Straßenkriminalität, 14.681 Taten, gab es ein Plus von 7,4 Prozent. Eine Ursache für den Anstieg ist bei den Sachbeschädigung an Fahrzeugen zu finden: Pandemiebedingter Frust schätzen die Ermittler bei über 200 Fällen mehr. Dafür führte die Corona-Krise auch zu weniger Angriffen und Widerständen gegen Polizisten: 617 (-19 Prozent).  "Auch für die Polizei war 2020 ein Jahr, in dem es die eigene Arbeit immer wieder zu überdenken galt", sagt der Polizeipräsident. Für Kriminelle sind Tatgelegenheiten weggebrochen, gleichzeitig sind Frustration und Perspektivlosigkeit gestiegen.

Mehr Fälle: 965 Sexualdelikte

Einen signifikanten Anstieg zeigt die Kriminalstatistik im Bereich der Sexualdelikte: um 27,48 Prozent von 757 Fällen auf 965.

  •  Entscheidend ist hier ein Feld, das die Polizei seit zwei Jahren sehr stark in den Fokus genommen hat: 226 Fälle von "Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften" im Jahr 2020 stehen 53 Fällen in 2019 gegenüber. Das kommt einer Vervierfachung gleich. Und ist in diesem Bereich genau das, was die Polizei in ganz NRW will und anstrebt: maximale Aufdeckung.
  • Konsequent wurde die Schwerpunktsetzung des NRW-Innenministers im Bereich Kinderpornographie umgesetzt und das Kommissariat erheblich verstärkt.
  • Die Aufdeckung vieler Fälle und die Steigerung der Aufklärungsquote auf mittlerweile erneut knapp 95 Prozent sind Folgen davon.

"Dass Kinder Opfer sexualisierter Gewalt werden können, ist mir unbegreiflich und natürlich setzen wir weiterhin alles daran, gegen diese Straftäter vorzugehen", betont Gregor Lange, "ich habe größten Respekt vor den Mitarbeitern, die dieses auch psychisch belastende Themenfeld bearbeiten. Kaum jemand kann nachempfinden, was diese Arbeit für sie bedeutet."

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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