Gingko wurde aus Dortmunder Stadewäldchen gestohlen
Gedenkstätte für Suizid-Tote geschändet
In Dortmund haben Unbekannte die Gedenkstätte für Suizid-Tote im Stadewäldchen geschändet. Sie stahlen einen Gingko, der zusammen mit einer Gedenktafel daran erinnerte, dass in Dortmund jedes Jahr 50 Menschen von eigener Hand sterben. Weltweit ist es alle 40 Sekunden einer.
Den Gingko hatten Angehörige von Suizid-Toten vor zwei Jahren im Stadewäldchen gepflanzt. Der Baum steht für Stärke und Widerstandskraft und ist ein Symbol dafür, dass es Wege aus einer Krise zurück ins Leben gibt. Eine Gedenktafel informiert über die Bedeutung dieses Ortes.
Namensschleifen verschwunden
Im Mittelpunkt stand ein Ginkgobaum, der vor zwei Jahren dort gepflanzt wurde und nun gestohlen wurde. Mit dem Baum sind auch die in die Äste geknüpften Namensschleifen der Verstorbenen verschwunden, die für die Hinterbliebenen eine zentrale Bedeutung bei der Bewältigung ihrer oft existenziellen Krise haben. Besonders für diejenigen Hinterbliebenen, für die dieser Ort der einzige ist den sie haben, weil es zum Beispiel keine Grabstätte gibt, ist der Schock groß.
Lebenskrisen bewältigen
Aber nicht nur für die direkten Hinterbliebenen ist dieser Ort eine wichtige Anlaufstelle. Der Baum ist auch einem Anlaufpunkt für Menschen zur Bewältigung des eigenen Lebenskrise und dient damit der Suizidprävention. Das Krisenzentrum Dortmund, die Hinterbliebenengruppe nach Suizid und der Freundes- und Förderkreis Krisenzentrum verurteilen die Schändung des Gedenkortes auf das Schärfste. "Die Respektlosigkeit vor dem Schicksal der Mitmenschen erschüttert uns zutiefst. Eine Anzeige bei der Polizei wird gestellt. Suizidalität ist ein weit verbreitetes Phänomen, aber immer noch deutlich tabuisiert. Der Gedenkort soll dazu beitragen, dieses Thema angemessen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, um Suizide zu verhindern. "
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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