Dortmund evakuiert heute die Innenstadt: Verdacht auf Bomben-Blindgänger hat sich bestätigt
Die Stadt rechnet mit vier Stunden

Abgesperrt ist die Dortmunder Innenstadt 500 Meter rund um den Platz von Novi Sad, wo heute der Blindgänger eine britischen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wird. Rund 7.200 Menschen mussten evakuiert werden.  | Foto: Ralf Braun
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  • Abgesperrt ist die Dortmunder Innenstadt 500 Meter rund um den Platz von Novi Sad, wo heute der Blindgänger eine britischen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wird. Rund 7.200 Menschen mussten evakuiert werden.
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Die Großevakuierung in der Dortmunder City läuft. Die Innenstadt ist am heutigen Sonntag, 15. August, in einer Ausnahmesituation: 7.200 Menschen mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen, weil am Schwanenwall / Platz von Novi Sad ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden muss.

Der Bomben-Verdacht hat sich bestätigt: Am Schwanenwall/Platz von Novi Sad muss noch heute ein 250-Kilogramm-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. Es handelt sich um eine Bombe britischer Herkunft.
Bereits am frühen Sonntagmorgen bis 8 Uhr waren Anwohner*innen aufgerufen, ihre Wohnungen  im Evakuierungsradius von 500 Metern rund um den Schwanenwall vorübergehend zu verlassen. Danach starteten die Einsatzkräfte die Evakuierungs- und Sperrmaßnahmen.

Mit vier Stunden wird gerechnet

Betroffen sind insgesamt 7.200 Menschen in 4.590 Haushalten zuzüglich der Hotels.
Die Einsatzkräfte rechneten mit vier Stunden für die Evakuierung, erläuterte Beate Siekmann, Leiterin des Ordnungsamtes, in dieser Woche den Fahrplan. "Zuletzt wird die Citywache am Brüderweg 6-8 evakuiert." 

Evakuierungsstelle in Scharnhorst

Für die Zeit der Sperr- und Evakuierungsmaßnahmen wird für Anwohner*innen, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst eingerichtet.

Kostenloser Besuch im Zoo und Westfalenpark

Wer im Evakuierungsgebiet wohnt, kann ein Angebot der Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund wahrnehmen und heute die Zeit bei freiem Eintritt bis 17 Uhr im Dortmunder Zoo oder im Westfalenpark verbringen. Der Personalausweis reicht hier zur Legitimation vor Ort aus.
Polizeieinsatz will Einbrüche verhindern.

Eintritt frei auch in Museen

Auch die Museen der Stadt bieten allen Dortmunder*innen freien Eintritt in ihre Dauerausstellungen. Das Naturmuseum an der Münsterstr. 271 öffnet von 10 bis 18 Uhr, kostenlose Tickets gibt es unter www.naturmuseum-dortmund.de.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte an der Hansastr. 3 hat von 11 bis 18 Uhr geöffnet; eine Ticketbuchung vorab ist nicht notwendig.
Kostenlos ist auch der Besuch des Museums Ostwall im Dortmunder U bis 18 Uhr sowie des Brauerei-Museums an der Steigerstr. 16 bis 17 Uhr. Das Westfälische Schulmuseum An der Wasserburg 1, in Marten hat bis 17 Uhr geöffnet.

Polizei verhindert Einbrüche

Die Dortmunder Polizei unterstützt den Einsatz zur Evakuierung und Bombenentschärfung der Stadt Dortmund im Rahmen der Amts- und Vollzugshilfe. Hierbei wird die Polizei im evakuierten Bereich insbesondere auch ihr Augenmerk auf die Verhinderung von Einbrüchen bzw. Straftaten legen.

Viele Einsatzkräfte der Stadt unterwegs

Das Ordnungsamt stellt bei der Evakuierung 170 eigene Einsatzkräfte, hinzu kommen 70 Kolleg*innen aus der Stadtverwaltung. Für das Tiefbauamt sind am Sonntag 66 eigene Kräfte und 41 Menschen aus anderen Fachbereichen im Einsatz. Nicht zu vergessen ist das Personal von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen.

Auswirkungen auf die Stadtbahnen

Die Stadtbahnlinien werden zunächst nach Sonntagsfahrplan eingesetzt sein (Ausnahme U44 - fährt von Beginn an nur zwischen der Endhaltstelle "Walbertstr./Schulmuseum" und "Kampstraße"). Mit Beginn der Entschärfung kommt es dann zu deutlichen Einschränkungen im Stadtbahn-Verkehr.
Die U44 pendelt heute nur zwischen der Endhaltstelle »Walbertstr./Schulmuseum« und »Kampstraße«.
An den drei Stadtbahn-Haltestellen im Evakuierungsbereich – Reinoldikirche, Ostentor und Brügmannplatz – ist nur der Einstieg in die Bahnen und der direkte Umstieg in andere Linien, aber kein Ausstieg und Verlassen der Haltestellen mehr möglich. Hier unterstützt DSW21 zusätzliches Servicepersonal  Außerdem werden in Fahrzeugen und Haltestellen Lautsprecherdurchsagen gemacht.

Transport zum Brügmannplatz

Im Auftrag der Stadt wurden die Bürger*innen im Evakuierungsbereich von den drei provisorisch eingerichteten Haltestellen Weißenburger Straße / Rosa-Buchthal-Straße; Ostwall / Arndstraße; Kuckelke mit Pendelbussen etwa im 15-Minuten-Takt zur Stadtbahn-Haltestelle Brügmannplatz gebracht.

Von dort fahren Stadtbahnen der Linie U42 etwa im 15-Minuten-Takt zur Haltestelle »Scharnhorst Zentrum«, die fußläufig zur zentralen Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst liegt. 

Stadtbahnlinien werden unterbrochen

Mit Beginn der Entschärfung kommt es zu Einschränkungen im Stadtbahn-Verkehr:

-Die Stadtbahn-Linie U42 fährt nur noch zwischen der Endstelle in Hombruch und der Haltestelle »Stadtgarten« sowie zwischen der Endstelle in Grevel und der Haltestelle »Brunnenstraße«.
Die U43 fährt nur noch zwischen der Endstelle Wickede und der Haltestelle »Am Zehnthof«.
Die U44 fährt weiterhin nur zwischen der Endstelle in Marten und »Kampstraße«.
Die U46 fährt lediglich zwischen »Stadtgarten» und »Westfalenhallen«.
Die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 fahren regulär.

Schienenersatzverkehr als Verbindung

Um die unterbrochenen Stadtbahnlinien miteinander zu verbinden, richtet DSW21 mit Beginn der Entschärfung einen Schienenersatzverkehr mit Gelenkbussen etwa im Acht-Minuten-Takt ein. Dieser umfährt den Evakuierungsbereich vom Hauptbahnhof über die nördliche und östliche Innenstadt bis zur U43-Haltestelle »Am Zehnthof« und fährt auf gleicher Strecke wieder zurück.

Konkret werden damit folgende Ersatz-Haltestellen bedient: »DO-Hauptbahnhof (Nordausgang/Cinestar)«, »Brunnenstraße«, »Borsigplatz«, »Funkenburg«, »Von-der-Tann-Straße«, »Berliner Straße« und »Am Zehnthof«.
Vom Hauptbahnhof ist über den Einstieg in die regulär fahrenden Stadtbahn-Linien U41, U45, U47 und U49 und den Ausstieg an den Stadtbahn-Knotenpunkten »Kampstraße» bzw. »Stadtgarten« die Anbindung an die unterbrochenen Stadtbahnabschnitte im Süden und Westen gewährleistet. Das Gleiche gilt in entgegengesetzter Richtung.


Auch Buslinie 452 und S30 eingeschränkt

Im Busbereich gelten die Einschränkungen bereits ab Betriebsbeginn und betreffen die Linie 452 sowie die aus Unna kommende S30, die nicht wie regulär am Hauptbahnhof, sondern bereits an der Haltestelle »Schulte-Rödding« endet. Die 452 muss den Evakuierungsbereich weiträumig umfahren, daher entfallen die Haltestellen »Bismarckstr.«, »Moltkestr.«, »Heiliger Weg« und »Olgastr.«. Einschränkungen bei den Nachtexpress-Linien wird es voraussichtlich nicht geben.

Anwohner werden zurück gebracht

Nach Ende der Evakuierung stellt DSW21 für die Rückfahrt der in Scharnhorst betreuten Bürger*innen erneut Pendelbusse an der U42-Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« bereit. Alternativ können diese mit den wieder regulär fahrenden Stadtbahnlinien auch auf direktem Wege ins Evakuierungsgebiet zurückkehren.

Die Stadt informiert fortlaufend auf Twitter

Abgesperrt ist die Dortmunder Innenstadt 500 Meter rund um den Platz von Novi Sad, wo heute der Blindgänger eine britischen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wird. Rund 7.200 Menschen mussten evakuiert werden.  | Foto: Ralf Braun
Dieser Bereich der Dortmunder City ist heute gesperrt und sollte großräumig umfahren werden.  Im Evakuierungsradius mussten rund 7.200 Menschen ihre Wohnungen verlassen.   | Foto: Stadt Dortmund
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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