Raser, Poser und Dating in Dortmund: Großkontrolle der Polizei am "Car-Freitag" am See und Wall
Auftakt der Tuningsaison
Am "Car-Freitag", dem traditionellen Auftakt der Tuningsaison hat die Dortmunder Polizei mit Mitarbeitern des kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt eine großangelegte Kontrollmaßnahme gegen die Raser-, Poser-, Dater- und illegale Tuningszene durchgeführt.
Denn trotz der fortwährenden und alljährlichen Kontrollankündigungen sowie den Beschränkungen zum Pandemie-Schutz lockte es schon in der Nacht von Donnerstag (1. April) auf Freitag hunderte Angehörige der Szene nach Dortmund. So zählte die Polizei in der Spitze bis zu 400 Fahrzeuge auf dem Wall. Auch im Bereich der Phoenixseestraße stellten die Beamten ein erhöhtes Aufkommen fest. Insgesamt kontrollierten sie 194 Personen, 150 Autos und sprachen etwa 135 Platzverweise aus.
Machete und Elektroschocker
Drei Fahrzeuge wurden unter anderem zur Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt. Einem Autofahrer musste eine Blutprobe entnommen werden, da er offenbar unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gefahren war. In seinem Wagen fanden die Einsatzkräfte zudem einen Elektroschocker sowie eine Machete und stellten diese sicher. Entspreche Strafverfahren wurden eingeleitet. Neben weiteren 25 festgestellten Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr ahndeten die Beamten und Beamtinnen 16 Verstöße gegen die CoronaSchutzVo.
Auto als Pfand
Bereits am frühen Nachmittag des "Car-Freitag" stellten die Einsatzkräfte ein erhöhtes Aufkommen szenetypischer Personen im Bereich Phoenix-West fest. Bei einer gemeinsam eingerichteten Kontrollstelle von Polizei, Mitarbeitern des kommunalen Ordnungsdienstes und der Stadtkasse forderte letztere einen mittleren vierstelligen Geldbetrag von zehn Verkehrsteilnehmern. Zudem pfändeten sie ein Auto.
Bis zum frühen Abend kontrollierten Polizei und Stadt rund 96 Fahrzeuge, 143 Personen und erteilten elf von ihnen einen Platzverweis. Ein im Stadtgebiet eingesetzter Radarwagen erfasste 88 Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Fahrer erhalten nun in Form eines Bußgeldbescheids schriftlich Kenntnis.
Fahrverbote für Raser
Vier von Ihnen überschritten die Geschwindigkeit derart, dass sie sogar mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Drei weitere Autofahrer mussten darüber hinaus auf ihren fahrbaren Untersatz verzichten. Ihre Pkw wurden zur Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt. Über die Heimreise liegen keine Kenntnisse vor.
Zum Abend hin wurde es dann noch einmal voller auf den Straßen rund um den Wall. So kontrollierten Polizei und Stadt gemeinsam bis tief in die Nacht hinein weitere 244 Fahrzeuge und 337 Personen. Auch dieses Mal sprachen die Beamten rund 206 Platzverweise aus. Ihren Fokus richteten sie hierbei neben den Geschwindigkeitsüberschreitungen, auch auf technische Veränderungen und Manipulationen an den Fahrzeugen. Wie bereits am frühen Abend stellte die Polizei im Einsatzverlauf weitere drei Fahrzeuge sicher.
Einschreiten gegen Hupkonzerte
Während der Einrichtung der Sperrstellen staute sich der Verkehr und es kam in den Bereichen Ruhrallee, Neutor und der Rheinischen Straße zu kurzzeitigen Hupkonzerten, die jedoch durch das polizeiliche Einschreiten unterbunden werden konnten.
Während sich nach 3 Uhr nur noch wenige Fahrzeuge im Bereich des Walls aufhielten, kontrollierten Einsatzkräfte einen Pkw an der Güntherstraße. Neben einer größeren Menge an Betäubungsmitteln stellten die Polizisten sowohl das Fahrzeug, den Führerschein als auch das Mobiltelfon des Mannes sicher. Den Fahrer nahmen sie in Gewahrsam. Die weitergehenden Ermittlungen dauern an.
Auch im Bereich der Phoenixseestraße kontrollierten Polizei und Stadt. In Summe fertigten die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes während des gesamten Einsatzverlaufs 147 Ordnungswidrigkeiten und erhoben 70 Verwarngelder.
"Unzumutbare Belästigung der Anwohner"
Der Direktionsleiter Verkehr Ralf Ziegler lobte die Zusammenarbeit der Polizei und der Stadt und bedankt sich insbesondere bei den Kräften für die Unterstützung und ihr konsequentes Vorgehen gegen die Raser-, Poser-, Dater- und illegale Tuningszene: "Wenn wir langfristig etwas erreichen wollen, wird das auch künftig nur gemeinsam mit der Stadt Dortmund funktionieren." Um das gemeinsame Ziel zu erreichen - die Gesundheit Unbeteiligter zu schützen und unzumutbare Belästigungen für Anwohner zu minimieren - werde es weiterhin Kontrollen geben.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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