Vertrag unterzeichnet
Zechenfläche Wulfen wird zum Industriepark Große Heide
Wulfen. Auf rund 30 Hektar Fläche sollen bis zu 300 neue Arbeitsplätze entstehenIn Dorsten-Wulfen soll auf der ehemaligen Zechenfläche Schacht Wulfen 1 / 2 in den kommenden Jahren der „Industriepark Große Heide Wulfen“ mit bis zu 300 Arbeitsplätzen entstehen. Einen entsprechenden städtebaulichen Vertrag über die Planung, Erschließung und Vermarktung des Areals unterzeichneten Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff und Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH, heute (Donnerstag, 13. Dezember 2018) im Alten Rathaus am Dorstener Marktplatz.
Nach Veräußerung der letzten Fläche im Interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl an den Bertelsmann-Logistiker arvato kann die Stadt Dorsten derzeit keine Industrieflächen für Unternehmen anbieten, die sich hier ansiedeln wollen. Das soll sich nach Unterzeichnung des Vertrages bald ändern.
Auf der ehemaligen Zechenfläche in Wulfen werden drei Kooperationspartner – die RAG Montan Immobilien GmbH, die Stadt Dorsten und die Wirtschaftsförderung WINDOR – den neuen Industriepark Große Heide Wulfen planen und erschließen. Die Vermarktung der Flächen soll bereits im kommenden Jahr beginnen.
Bürgermeister Tobias Stockhoff: „Die dort entstehenden Grundstücke sind hervorragend geeignet für die Ansiedlung von Industriebetrieben. Wir wollen hier den schon lange anhaltenden Aufwärtstrend bei der Schaffung von Arbeitsplätzen in unserer Stadt weiter vorantreiben.“ Bis zu 300 neue Arbeitsplätze unterschiedlicher Qualifikation können in der „Großen Heide“ entstehen.
Vorgesehen sind auf 300.000 Quadratmetern Bruttofläche Ansiedlungen von Unternehmen, die ausdrücklich ein Grundstück mit der planerischen Ausweisung für industrielle Nutzung benötigen. Das schließt u.a. einen 24-stündigen Lieferverkehr ein. Bei der Vergabe von Flächen soll keine Branche ausgeschlossen, produzierendes Gewerbe aber bevorzugt berücksichtigt werden.
Die RAG Montan Immobilien ist überzeugt von der Zugkraft dieser Fläche, die verkehrsgünstig an der Bundestraße 58 nur einige Kilometer entfernt zu den Auffahrten zu den Bundesautobahnen 31 und 43 liegt, betonte RAG Montan Immobilien-Geschäftsführer Masuth bei der heutigen Vertrags-unterzeichnung. „Wir sind hocherfreut, dass wir nach der erfolgreichen Entwicklung auf dem Areal der Zeche Fürst Leopold im Stadtteil Hervest jetzt ein zweites Zechenaral auf Dorstener Stadtgebiet revitalisieren und im Stadtteil Wulfen eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung initiieren.“
Das durchaus sportliche Ziel der drei eng zusammen arbeitenden Partner lautet, die Fläche bis Ende 2020 zur Hochbaureife zu entwickeln. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan soll noch im Dezember im Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt Dorsten gefasst werden. Erste Entwürfe für den Bebauungsplan liegen bereits vor. Gutachten zu Schallschutz, Artenschutz, Umwelt und Verkehr sind in Arbeit.
Die Fläche hat große Bedeutung für die jüngere Geschichte der Stadt Dorsten. Hier wurde in den Jahren 1958 und 1959 ein neues Bergwerk abgeteuft. Der damalige Wirtschaftsminister und Vizekanzler Ludwig Erhard war in den Gründungstagen zu einer Feierstunde zu Gast und bleibt bis heute der hochrangigste Politiker, der jemals die Stadt Dorsten besucht hat. Für die erwarteten bis zu 5000 Kumpel wurde Barkenberg, die „Neue Stadt Wulfen“ geplant. Sie war für bis zu 50 000 Einwohner vorgesehen und ab 1967 auch gebaut.
Das Bergwerk und die „neue“ Stadt wurden allerdings nicht groß. Der Schacht Wulfen wurde 1970 mit der Schachtanlage Fürst Leopold in Hervest zusammengelegt. Barkenberg hatte in der Spitze rund 13 000 Einwohner, die Planung wurde in den 1970er und 1980er Jahren dieser Entwicklung angepasst.
Nach dem Ende der Steinkohle-Förderung auf Fürst Leopold im Jahre 2001 wurde der Schacht Wulfen 2002 / 2003 zurückgebaut. Die Entwicklung des ehemaligen Bergwerksareals zum Industriepark bringt der Stadt Dorsten nun wieder neue Wirtschaftskraft und neue Arbeitsplätze.
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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