Industrie und Handel
„Corona-Folgen noch überschaubar“

Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen | Foto: IHK
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„In einer Blitzumfrage haben wir ermitteln können, dass etwa die Hälfte der sich beteiligenden Unternehmen Auswirkungen spüren.“ So fasste Präsident Dr. Benedikt Hüffer die Beratungen in den Gremien der IHK Nord Westfalen vom heutigen Tage zusammen. Präsidium und Vollversammlung der IHK Nord Westfalen tagten am 5. März in Münster. Nach wie vor gelte aber: Besonnenheit und organisatorische und betriebliche Vorkehrungen gegen Infektionen sind ein probates Mittel, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen und Zeit zu gewinnen.

„Die Verunsicherung in den Unternehmen nimmt zu“, so der Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel. Täglich gingen Anrufe besorgter Unternehmer ein, die nach Verhaltensregeln oder rechtlichen Bewertungen für schon getroffene oder geplante Maßnahmen fragten. „Wie muss mit Auszubildenden umgegangen werden, wenn zum Beispiel die Berufsschule geschlossen wird?“, nannte Jaeckel ein Beispiel. Basisinformationen darüber, wie sich Unternehmen verhalten können und wo sie detaillierte Informationsquellen finden, hat die IHK auf ihrer Internetseite veröffentlicht. „Wir stehen unseren Unternehmen darüber hinaus als Ansprechpartner in dieser Krisensituation zur Verfügung“, versicherte Jaeckel und rief die Unternehmen auf, sich weiterhin besonnen und der Situation angemessen zu verhalten. Auch die IHK habe bereits reagiert und zum Beispiel die 6. Zentralamerika-Konferenz, die am 18. März in Münster stattfinden sollte, verschoben.

Anfang der Woche hat die IHK zudem eine Onlineumfrage gestartet, um die geschäftlichen Auswirkungen des Corona-Ausbruchs für die regionale Wirtschaft besser einschätzen zu können. 500 Unternehmen im Münsterland (350) und der Emscher-Lippe-Region (150) werden darin zum Beispiel nach Lieferproblemen, Auftragsstornierungen, möglichen Liquiditätsengpässen gefragt, aber auch nach Schutzmaßnahmen, die im eigenen Unternehmen ergriffen wurden. Zudem wird abgefragt, was die Unternehmen von Behörden und von der Bundesregierung in der aktuellen Situation erwarten. „Die vollständigen Ergebnisse liegen in der kommenden Woche vor“, teilte der IHK-Hauptgeschäftsführer mit.

Noch seien die Corona-Folgen für die Leistungskraft der Wirtschaft im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region überschaubar, so Jaeckels Einschätzung. Das liege auch daran, dass hier das Geschäft mit chinesischen Partnern im Vergleich zu NRW eine nicht so große Bedeutung hat. Es gebe aber Branchen, die bereits die Folgen spürten. Reiseveranstalter zum Beispiel litten unter Stornierungen, Caterer müssten damit zurechtkommen, dass gebuchte Veranstaltungen abgesagt wurden.

Jaeckel ließ keinen Zweifel an seiner Auffassung, dass Kommunalverwaltungen, insbesondere Gesundheitsämter, bisher angemessen und sehr verantwortungsbewusst auf die Situation reagiert haben. Es komme jetzt darauf an, möglichst schnell einen Impfstoff zu entwickeln.

Quelle: IHK

Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen | Foto: IHK
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen | Foto: IHK
Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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