Wulfen begeistert mit dem 10. Flachsmarkt

Foto: André Elschenbroich
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Von Jo Gernoth

Der zehnte Flachsmarkt im 90. Jahr des Heimatsvereins war ein voller Erfolg.Tausende von Zuschauern erlebten ein Stück Heimat. Das Team um Heimatvereins-Chef Hannes Krümpel hatte perfekte Arbeit geleistet. Zusammen mit Heimatfreunden, Handwerkern und Gruppen aus der ganzen Region geriet den Flachsmarkt zu einem tollen Fest für die ganze Familie.

Zum Münsterland gehört nun einmal auch der Gottesdienst, den Kaplan Pawel Czarnecki zu diesem kleinen Jubiläum abhielt. Dabei muss der Wettergott extrem gut gestimmt worden sein, denn ein besseres Wetter als das, was am Sonntag herrschte, kann sich für einen Flachsmarkt niemand wünschen.
Und die Wulfener gingen ganz weit zurück an die Wurzeln des Begriffs Heimat: Die Wulfener Gruppe Furor Normannicus, die sich dem sogenannten Re-enactment verschrieben hat, entführte ins Mittelalter. „Geschichte erlebbar machen: Für viele Menschen ist dies ein Traum. Einmal selbst zu fühlen, wie sich Menschen aus anderen Epochen wohl gefühlt haben mögen, Teile des damaligen Lebens nachzuempfinden und damit seine eigenen Erfahrungen zu machen, fasziniert viele Leute jeden Alters und Geschlechtes. Das ist es, was wir hier demonstrieren wollen“, sagte Oliver Borgwardt, der stilecht Gebrauchsgegenstände, Waffen und andere Gerätschaften aus dem Mittelalter mit seinen Gefährten präsentierte. Es gab viel zu bestaunen und manch einem der älteren Besucher wurde es spürbar warm ums Herz, als eine Sammlung entzückender Poesie-Albumbilder aus der Kaiserzeit bestaunt wurde. Kinderkitsch, der auch 100 Jahre später kurz in den Traum der heilen Welt entführte. Gute, alte Zeiten, die aber auch beschwerlich waren: Was dem Markt den Namen gab, war natürlich auch zu bestaunen. Leinen aus Flachs: Was heute für kleines Geld im Billigladen gekauft wird, war in der Welt unserer Großväter ein echter Wertgegenstand, der am Ende einer langen Kette komplexer Handwerkskunst stand.Gleiches gilt für ein Produkt, das über Jahrzehnte das wirtschaftliche Leben der Gemeinde Wulfen prägte: Das Bier. Die Braugruppe innerhalb des Heimatvereins hat mit viel Liebe und Leidenschaft ein ganz leckeres Tröpfchen gebraut, das süffig ist und sich mit jedem Industrieprodukt messen kann. Man bleibt aber in Wulfen bei den Mengen, die den Fiskus nicht Biersteuer erheben lässt.
Umlagert waren alle Stände, an denen Aktion angesagt war. So auch die Sensendengler, die Waschfrauen, und natürlich alles, was für Gaumenfreuden sorgte.„Es war ein friedlicher, beschaulicher Ausflug in andere Epochen. Ob alte Landmaschinen, die Menschen in ihren Trachten oder die Traktoren der Oldtimerfreunde: Alles passte zusammen und hat den Besuchern zu einer erlebnisreichen Landpartie verholfen. Der Flachsmarkt ist ein voller Erfolg und ermuntert alle Beteiligten, sich schon jetzt das Datum für den elften Markt zu notieren“, so Borgwardt.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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