Uwe Halm: Neuer Chorleiter beim Ökumenischen Frauenchor Rhade

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Rhade. Notenblätter rascheln. Ein Lied wird angestimmt: „Mit Musik beginnt der Tag“. Der Ökumenische Frauenchor Rhade, kurz ÖFR, probt fleißig für den großen und ersten Auftritt. Es ist ein "neuer" Chor. Wenn auch unter altem Namen. Mit weniger Sängerinnen – und einem neuen Chorleiter: Uwe Halm.

Im vergangenen Jahr stand der Chor fast vor dem Aus. Er löste sich auf. Der Grund: Nach 30-jährigem Bestehen gab Franz Bieling, ehemaliger Chorleiter, seinen Rücktritt bekannt. Das war zunächst ein Schock, erinnern sich einige Sängerinnen. Viele haben mit ihm aufgehört. Aus Alters- oder Gesundheitsgründen. Einige wenige wollten aber weitersingen – und ihren Chor nicht aufgeben. Über 30 Jahre hat er das Ortsbild des Dorfes mitgeprägt und mitgestaltet. Einst waren über 60 Sängerinnen im Chor. Sie unternahmen Fahrten von Koblenz bis Rom. Sie sangen vor Papst Johannes Paul II. Heute sind das verblassende Erinnerungen, die nur im Kopf lebendig bleiben – und auf alten Dias.

Dringend wurde ein Nachfolger gesucht – und glücklicherweise schnell mit Uwe Halm, Leiter des Akkordeon-Spielringes aus Rhade, gefunden. Er hörte von dem Dilemma: „Ich fand die Nachricht sehr schade – und wollte nicht, dass der Chor nach 30 Jahren aufgeben muss“. Er kannte den Chor von zahlreichen Konzerten und Gottesdiensten. Hatte ihn singen hören. Meist dann, wenn auch der Akkorden-Spielring auftrat. „Nach reiflicher Überlegung dachte ich, ich könnte behilflich sein“, sagt der 46-Jährige. Kurzerhand entschied er sich, die Leitung des Chores zu übernehmen. Hauptberuflich betreibt er einen eigenen Musikverlag, ist ursprünglich studierter Chemiker. Doch die Stimme der Musik war stärker.

Er spielt Akkordeon. Beherrscht das vom Chor gewohnte Klavier als Begleitinstrument nicht sehr gut, wie er sagt. „Wir mussten uns erst aufeinander einstellen“, meint er. „Ich möchte den Chor nicht verbiegen“. Aber weiterbringen. 29 Frauen sitzen vor ihm. Sie warten auf sein Zeichen. Er hebt die Hand – und sie beginnen zu singen. Aus einer sehr dicken Mappe sei eine sehr dünne geworden. Fünf Lieder werden einstudiert, bis sie sitzen. Zwischendurch spielt er ein wenig Klavier, oft singt der Chor auch A-Cappella.

„Ihr seid schon warmgesungen?“, fragt er. Sie nicken und antworten: „Ja“. „Die Proben sind anders und gemütlicher“, sagt Rita Nolte, Sängerin des ÖFR. „Wir lernen viel Neues und haben Spaß dabei“, freut sie sich. Ebenso wie Uwe Halm selbst: Mit Chören hatte er bis dato keine Erfahrungen. „Es ist ein neuer Impuls für mich“, betont er. Und ein neuer Impuls für den Chor.

Von ehemals 60 Stimmen sind heute noch 29 Sängerinnen dabei. Sie kommen jede Woche Mittwoch zur Probe, von 19 bis 20.30 Uhr, zur Gaststätte Nienhaus in Rhade. Seit Februar wird fleißig hinter den Kulissen geprobt. Bis zu ihrem großen ersten Auftritt dauert es nicht mehr lang: Beim Ökumenischen Gemeindefest Rhade am Sonntag, 9. September, treten sie erstmals in der neuen Konstellation auf. Und dann singen sie, was ihr Herz ihnen zuflüstert: „Musik erfüllt das Leben“.

Autor:

Marie-Therese Gewert aus Dorsten

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