„Centspende“ bringt fast 4.000 Euro
Mitarbeiter der Kreisverwaltung spenden an gemeinnützige Organisationen aus der Region

V.l.n.r.: Landrat Cay Süberkrüb, Raphael Lämmerzahl (Bauspielfarm), Jürgen Jordan (Rollisport), Nina Wilk (Bauspielfarm), Annette Keime (Kreismitarbeiterin), Dennis Jordan (Rollisport), Dorothee Babst (Personalrat), Silvia Reitmaier (Kreismitarbeiterin), Yvonne Steinbuß (Kinderhospitzdienst), Sabine Brandt, Anja Seine (beide Kreismitarbeiterinnen) und Martina Pestke (Personalratsvorsitzende). | Foto: Kreis Recklinghausen
  • V.l.n.r.: Landrat Cay Süberkrüb, Raphael Lämmerzahl (Bauspielfarm), Jürgen Jordan (Rollisport), Nina Wilk (Bauspielfarm), Annette Keime (Kreismitarbeiterin), Dennis Jordan (Rollisport), Dorothee Babst (Personalrat), Silvia Reitmaier (Kreismitarbeiterin), Yvonne Steinbuß (Kinderhospitzdienst), Sabine Brandt, Anja Seine (beide Kreismitarbeiterinnen) und Martina Pestke (Personalratsvorsitzende).
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Kreis Recklinghausen. Die Centbeträge am Ende der monatlichen Gehaltsüberweisung machen für den Einzelnen kaum etwas aus. Wenn man aber die Cents vieler Mitarbeiter addiert, steht am Ende des Jahres eine hohe Summe, die beim Kreis Recklinghausen an gemeinnützige Organisationen aus der Region gespendet wird.

Auf den Cent genau sind 2018 bei der Mitarbeiter-Aktion "Centspende" 3931,52 Euro zusammengekommen, die in Anteilen von jeweils 982,88 Euro an diese vier Vereine aus dem Kreisgebiet ausgezahlt werden: Das Hospiz "Heiliger Franziskus" in Recklinghausen, die Recklinghäuser Bauspielfarm, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Südliches Münsterland in Haltern am See und der Rollisportverein des SUS Bertlich in Herten. Stellvertretend für die Beschäftigten der Kreisverwaltung überreichten Martina Pestke und Dorothee Babst vom Personalrat gemeinsam mit Landrat Cay Süberkrüb die symbolischen Schecks.

Die Vorschläge, an wen die Spenden gehen sollen, kommen in jedem Jahr von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung. In der Personalversammlung wird dann über die Organisationen und Projekte abgestimmt. "Es ist nicht selbstverständlich, dass so viele hier bereit sind, die Cents ihres Gehalts zur Verfügung zu stellen. Umso schöner ist es für mich, zu sehen, wie groß die Wirkung ist bei relativ geringem Aufwand", sagte Landrat Cay Süberkrüb. Für die Organisation der Spendenaktion bedankte er sich bei den beiden Vertreterinnen des Personalrats. "Alle, die mit der Centspende bedacht werden, verdienen sie. Ihr bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement ist vorbildlich."

Die Bauspielfarm in Recklinghausen war und ist Anlaufpunkt für Generationen von Recklinghäusern. Eine von ihnen: Annette Peine. Sie war es auch, die die Bauspielfarm als Begünstigte der Centspende vorgeschlagen hat. Als pädagogisch betreuter Erlebnis- und Abenteuerhof für Kinder bietet die Bauspielfarm eine sichere Anlaufstelle mit Tieren, einem Hochseilgarten und vielen weiteren Angeboten.

Ebenfalls ein Viertel des Gesamtbetrags geht an den Rollisport des SUS Bertlich in Herten. Jürgen Jordan, selbst Vater eines Querschnittgelähmten Sohnes, hatte die Rollisport-Gruppe 1990 gegründet und seitdem stetig ausgebaut. Was noch fehlt: Sport-Rollstühle, damit die Spieler beim Rollstuhl-Basketball auch mal zusammenstoßen können, ohne dass sich jemand verletzt oder der Alltags-Rollstuhl etwas abbekommt. Auch Freunde dürfen beim Rollisport jederzeit mitgebracht werden, für die ausrangierte Rollstühle zur Verfügung stehen. "Wir leben Integration und Inklusion, nur andersherum. Denn bei uns dürfen Fußgänger am Rollstuhlsport teilnehmen", so Jürgen Jordan. Die Familie Jordan und ihr Engagement kennt Kreismitarbeiterin Silvia Reitmaier übrigens schon lange und schlug die Rollisportgruppe deshalb ihren Kollegen als Empfänger der Centspende vor.

An das Hospiz "Heiliger Franziskus" in Recklinghausen und den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Südliches Münsterland mit Sitz in Haltern am See gehen die letzten beiden Schecks. Sabine Brandt hat eine persönliche Verbindung zu dem Hospiz in Recklinghausen. Darum war es ihr eine Herzensangelegenheit, die Einrichtung vorzuschlagen, die sich um Schwerstkranke und ihre Angehörigen kümmert.

Weil sie zwei Personen in ihrem Bekanntenkreis hat, die sich bei Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst engagieren, weiß Anja Seine von der Kreisverwaltung von der guten Arbeit der Mitarbeiter und Ehrenamtler. Der Dienst finanziert sich hauptsächlich aus Spenden und betreut derzeit neun Familien in Haltern am See, Datteln, Marl und dem südlichen Münsterland. Yvonne Steinbuß erklärt: "Es ist eine Sterbe- und auch eine Lebensbegleitung. Wir betreuen die Familien über den Tod des Kindes hinaus, machen Aktionen für die Geschwister der Schwerstkranken."

Die Centspende für Vereine und Projekte in der Region gibt es in der Kreisverwaltung Recklinghausen seit 2006. "Und in jedem Jahr wird die Summe etwas höher", freut sich Personalratsvorsitzende Martina Pestke. Mit maximal 99 Cent pro Mitarbeiter ein kleiner Einsatz, der sich lohnt.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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