Kilian lebt: Beide Gilden haben neue Majestäten

An der Vogelstange kochte die Stimmung.
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Kilian lebt:

Beide Gilden haben neue Majestäten

Schermbeck. Mag Pamplona mit seiner Stierhatz in den Schlagzeilen stehen: Wenn in Schermbeck zum Schützenfest der Kilian- Gilden gerufen wird, ist der Auflauf der Menschen nicht minder groß. So auch am Montag, als an beiden Vogelruten ein großer Bahnhof mit Spannung den Königsschuss der Anwärter verfolgte.
Den ersten König ermittelten die Schermbecker Kilianer: Mit dem 143. Schuss machte Andreas Hoppe dem hölzernen Vogel den Garaus. An seiner Seite regiert Melanie Preuss. Stilvoll mit Marschmusik und den Gratulationen warteten die neuen Majestäten auf den scheidenden König Christopher Seibel, der per Kutsche von seinem Ausflug zur Vogelrute der Altschermbecker praktisch auf dem Weg von der frohen Kunde der neuen Majestäten ereilt wurde. „Ein Super-Schützenfest. Ich bin glücklich und zufrieden“, sagte der Schermbecker Präsident, Günter Beck. Vor dem alles entscheidenden Schuss hatte sich Jens Hindriksen die Krone, Pascal Lubmann das Zepter, Max Upperich den Kopf, Michael Bellmann den Reichsapfel und Mel Heuser beide Flügel unter tosendem Beifall des Schützenvolkes gesichert.
Eine Stimmung wie beim Oktoberfest herrschte an der Vogelrute der Altschermbecker. Mehrere tausend Menschen verteilten sich unter den schattenspendenden Eichen und verfolgten ein denkwürdiges Vogelschießen, das nach zähem Ringen und nach 615 Schüssen Thomas Bienbeck für sich entschied. Die Königin an seiner Seite ist Petra Triptrap. In dem zähen Ringen um die Königswürde sorgten auch an der Erler Straße die Treffer auf die Insignien des Vogels für großen Beifall. Philipp Köllmann traf die Krone, Dirk Weber holte sich den Apfel. Das Zepter sezierte Marcel Abelt vom Vogel und den linken Flügel entfernte Manfred Grömping fachgerecht. Thorsten Berger befreite den Vogel vom linken Flügel. Rauschende Krönungsbälle folgten und man kann dem Schermbecker wie dem Altschermbecker Schützenvolk eine enorme Standfestigkeit und eine Feierlaune bescheinigen, die dem Kölner Karneval in nichts nachsteht. Kilian ist halt der beste Beweis, dass westfälische Bodenständigkeit und rheinische Frohnatur eine Fetenkultur bewirken, die seit Jahrhunderten einmalig in der Region ist.

Autor:

Jo Gernoth aus Dorsten

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