"Altherrenzirkel Libanon"
Dorstener CV feiert sein 120-jähriges Bestehen

Wolfgang Schröder, Martin Sailer, Peter Schlüter, Rupert Sachsenhauser, Ernst-Rudolf Schramek, Eberhard Riedel, Karl Bergmann, Gertrud Schröder, Marie-Luise Cremer, Elisabeth Schlüter, Ingrid Sachsenhauser, Barbara Schramek, Annette Bergmann, Maria Dieckmann, Margaretha Sailer, Anke Hülsken, Marita Schulze Öchtering, Margit Sehlhorst, Walburga Riedel, Alfons Diekmann, Dieter Hülsken, Alfons Schulze-Öchtering, Dieter Sehlhorst (†). | Foto: Privat
  • Wolfgang Schröder, Martin Sailer, Peter Schlüter, Rupert Sachsenhauser, Ernst-Rudolf Schramek, Eberhard Riedel, Karl Bergmann, Gertrud Schröder, Marie-Luise Cremer, Elisabeth Schlüter, Ingrid Sachsenhauser, Barbara Schramek, Annette Bergmann, Maria Dieckmann, Margaretha Sailer, Anke Hülsken, Marita Schulze Öchtering, Margit Sehlhorst, Walburga Riedel, Alfons Diekmann, Dieter Hülsken, Alfons Schulze-Öchtering, Dieter Sehlhorst (†).
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Am Sonntag, 2. Februar, feiert der Dorstener „CV-Altherrenzirkel Libanon“ sein 120-jähriges Bestehen. Vorgesehen sind der Besuch des Gottesdienstes in der St. Silvester Kirche in Erle, anschließend Empfang und Feier in Adelheids Spargelhaus. 

Der Ortszirkel „Libanon“ gehört als eine von ca. 250 Ortsvereinigungen ehemaliger Studierender zum Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) mit ca. 30000 Mitgliedern, davon ca. 4000 Studierenden in 126 Verbindungen an nahezu allen Hochschulen Deutschlands und einigen ausländischen Universitäten. Damit ist der CV der größte Akademikerverband Deutschlands und Europas.

Der Verband wurde schon 1856 gegründet und entstand keineswegs aus Sehnsucht nach alter Studentenherrlichkeit. Die katholischen Verbindungen hoben sich von Anfang an von den so genannten "schlagenden Verbindungen" dadurch ab, dass sie keine Mensuren fechten. Im sog. Kulturkampf verteidigten sie die katholischen Positionen gegen die Diskriminierung durch die Bismarck´sche Kirchenpolitik.

Als Studenten in eine Verbindung aufgenommen, bleiben die CVer ihr Leben lang freundschaftlich miteinander verbunden und pflegen die Geselligkeit. Sie fördern als sogenannte „Alte Herren“ die studentische Ausbildung und das studentische Leben und engagieren sich in vielfältiger Weise in Kirche, Staat und Gesellschaft im Sinne christlicher Werte und auf der Grundlage ihrer Gründungsprinzipien: religio, scientia, amicitia und patria - Religion, Wissenschaft, Freundschaft und Vaterland. Dieses gesellschaftliche Engagement äußert sich ganz konkret z.B. in der Unterstützung der Studierenden bei der Beschaffung einer „Bude“, bei der Vermittlung von Praktika, beim Berufseinstieg und der Förderung von Kontakten, auch auf internationaler Ebene. So hat sich auch der Begriff „patria“ weiterentwickelt: ein Vaterland, verwurzelt in der Geschichte, in einem gemeinsamen Europa.

Erster CVer in Dorsten war 1885 der Leiter des damaligen Progymnasiums Dr. Gerhard Beste. Als der Oberlehrer Paul Müssen, genannt „Ohm Paul“, und der Arzt Dr. Schwegmann hinzukamen, wurde im Wintersemester 1899/1900 der CV-Altherrenzirkel Dorsten gegründet. Den sehr ungewöhnlichen Zusatz „Libanon“ im Namen erhielt der Zirkel erst im Jahre 1907: Ein Mitglied, ein Prälat, hatte einen Freund beim Orden der „Weißen Väter“ im Libanon. Nach einem Besuch dort berichtete der Prälat wundersame Dinge aus dem fernen Land und brachte zudem einen köstlichen Wein aus dem Bekaa-Tal mit, der beim Herbstfest ausgiebig verkostet wurde. Dabei wurde beschlossen, der bisher noch ungetaufte Zirkel solle in Zukunft „CV-Altherrenzirkel Libanon“, sein Vorsitzender „Scheich“ heißen. Aus den bislang schlichten Mitgliedern wurden „Zedern“.

Im Laufe seiner bewegten Geschichte wurde der „Libanon“ dreimal zwangsweise aufgelöst, zuletzt 1935 in der NS-Zeit, und wurde danach jedes Mal wieder neu gegründet. Die Zahl der Mitglieder ist in den letzten Jahren rückläufig. Dies entspricht der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung, dass immer weniger Bürger bereit sind, sich in Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden zu engagieren. Dennoch blicken die Dorstener CVer optimistisch in die Zukunft. Hoffnung machen der Blick auf die Geschichte und vor allem die Tatsache, dass auch heute noch zahlreiche junge Studenten den Weg in eine CV- Verbindung finden.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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