Dorstener Katzenschutz-Projekt startet Infoaktion zum Thema "Microchip"
CHIP CHIP HURRA!

Dorsten Mit Tesafilm, Infoflyern und einem großen Plakat bewaffnet, betritt Conny Sander vom Streunerkatzen-Projekt Dorsten die Tierarztpraxis von Dr. Jeanette Opora im Dorstener Stadtteil Feldmark. Denn die ehrenamtliche Tierschützerin, die sich in ihrer Hauptaufgabe dem Schutz herrenloser Katzen verschrieben hat, hat heute eine ganz besondere Info im Gepäck.

„Seit ich vor 2 Jahren mit meinem Projekt gestartet bin, habe ich viele Tierbesitzer kennengelernt. Vor allem im Wartezimmer beim Tierarzt kommt man oft ins Gespräch. Was ich immer wieder feststelle ist, dass ganz viele Menschen zwar wissen, dass man sein Tier beim Tierarzt mittels Microchip kennzeichnen lassen kann, sich aber nur die wenigsten darüber bewusst sind, dass sie ihre Tiere danach auch selbst bei den Haustierregistern anmelden müssen, damit sie ihnen im Verlustfall auch zweifelsfrei zugeordnet werden können. Oft wird vorausgesetzt, dass die Praxis das macht. Dem ist aber nicht so!“

Deswegen hat Conny heute ein großes, selbst gestaltetes Plakat dabei, das sie gut sichtbar in der Praxis aufhängen möchte. Unter dem Motto „CHIP CHIP HURRA“ enthält es Infos darüber, dass der Arzt das Tier zwar kennzeichnet, die Besitzer dann aber selbst tätig werden müssen, damit Hund oder Katze im Ernstfall zu ihnen zurückfinden können.

Tiere sind oft nicht registriert

Mittlerweile hat der Chip die früher gängige Ohrtätowierung abgelöst. Mit einer weltweit einmaligen Nummer ausgestattet, wird der nur 5 mm kleine Transponder dem Tier mit einer Kanüle in Sekundenschnelle direkt unter die Haut injiziert und verbleibt dort ein Leben lang. Ist der Chip gesetzt, kann mit einem sogenannten „Reader“ die Nummer, die in den Transponder programmiert ist, durch die Haut ausgelesen werden. Quasi ein "Personalausweis unter der Haut".
"Das Kennzeichnen der Tiere ist nicht nur in Teilen Deutschlands per Verordnung verpflichtend, beispielsweise, wenn es eine örtliche Kastrations- und Kennzeichnungspflicht gibt, sondern für Auslandsreisen mit dem Tier sogar per Gesetz vorgeschrieben. Aber auch für normale Freigängerkatzen ist der Chip von Vorteil; zum Beispiel dann, wenn sie entlaufen und irgendwo aufgegriffen werden“, so Sander.

„Jeder Tierarzt, jedes Tierheim und viele meiner ehrenamtlichen Kollegen haben mittlerweile ein Chiplesegerät. Wird ein Tier aufgegriffen, gibt man einfach die über den Chipreader angezeigte Nummer telefonisch oder per App an die Tierregister weiter und dort sind, im besten Fall, die Kontaktdaten des Besitzers hinterlegt. Er kann also innerhalb von Minuten benachrichtigt werden, dass sein Tier gefunden wurde. Aber eben nur, wenn der Chip auch angemeldet ist“, seufzt die Tierfreundin.

Und das ist ganz einfach: Über ein Onlineformular gibt man in ein paar Schritten neben der Transpondernummer einfach seine Daten und die des Tieres ein und schon sind Hund oder Katze auf ihren Halter angemeldet! Nach der Registrierung erhält man per Post sogar einen Ausweis, in dem alle Daten eingetragen sind, sowie eine Plakette, die am Halsband des Tieres befestigt werden kann. So ist schon auf den ersten Blick erkennbar, dass Hund oder Katze beim Register angemeldet sind. "Das Registrieren des eigenen Tieres bei den großen Datenbanken von TASSO e.V. und FINDEFIX ist übrigens kostenlos. Auch das wissen viele Tierbesitzer nicht", so Sander.

Die Aktivistin schätzt, dass die Hälfte der mit einem Microchip gekennzeichneten Tiere nicht bei einer der Datenbanken eingetragen ist, weil die meisten Tierbesitzer davon ausgehen, dass die Anmeldung direkt durch den Tierarzt erfolgt.

Rückführung zum Besitzer ohne Kennzeichnung schwierig

„Die Tierheime und Tierschutzvereine bekommen sehr häufig Tiere, die herrenlos aufgegriffen oder verletzt gefunden wurden. Vor allem Hunde, aber auch Katzen. Eine direkte Zuordnung zu einem Besitzer ist ohne eindeutige Kennzeichnung dann oft unmöglich“, erzählt die engagierte Frau, die im Hauptberuf als pädagogische Hilfskraft arbeitet. „Aber auch reine Wohnungskatzen sollten dringend gekennzeichnet werden. Denn es muss nur einmal ein Fenster offenstehen und schon sind die kleinen Gauner draußen“, lacht die Tierschützerin. „Deswegen rate ich auch bei Stubentigern immer zu einem Chip, der registriert werden muss, um Ausreißer schnell wieder nach Hause zu bringen“.

Was sich seit einiger Zeit häufe, so Sander, seien die Katzen, die nur noch tot geborgen werden können. Sogenannte „Engelsfunde“, die, womöglich durch Verkehrsunfälle, zu Tode gekommen sind. Das Sichern dieser Tiere gehört seit 2020 auch zum ehrenamtlichen Aufgabengebiet des Dorstener Streunerkatzen-Projektes. Auch hierbei wird immer ein ggf. vorhandener Chip ausgelesen.
„Für die Besitzer von Unfallkatzen ist es besonders tröstlich, wenn sie von mir benachrichtigt werden und ihr Tier abholen können. Die Ungewissheit, was dem pelzigen Familienmitglied zugestoßen sein könnte, ist sonst kaum auszuhalten. Aber auch das funktioniert eben nur reibungslos und vor allem schnell, wenn der Microchip auch auf den Besitzer registriert ist.“

Die Anmeldung dauert nur ein paar Minuten und gibt Tierbesitzern die Sicherheit, dass ein abhanden gekommenes Tier ganz schnell wieder zurück nach Hause kommt. „Und uns Tierschützern bietet sie zudem die Gewissheit, dass man gefundene Tiere auch dem tatsächlichen Eigentümer aushändigt. Denn oft ist der Eigentumsnachweis gar nicht so einfach zu erbringen", gibt die Katzenschützerin zu bedenken. "Zum Beispiel dann, wenn es sich um eine Katze handelt, die keine besonderen optischen Merkmale aufweist. Die eindeutige Transpondernummer fungiert dann ähnlich wie ein Autokennzeichen: Eindeutig, einmalig und auf eine ganze bestimmte Person angemeldet.“

Streunerkatzen-Projekt bietet Hilfe bei der Anmeldung

Um die Zahl der registrieren Tiere zu erhöhen, hat die Aktivistin nun Plakate drucken lassen, die sie in den umliegenden Tierarztpraxen, Tierfuttergeschäften und bei befreundeten Tierschutzvereinen aushängen wird. Darauf auch ganz eindeutig das Angebot an Interessierte, sich an das Streunerkatzen-Projekt Dorsten zu wenden, wenn sie schnell und unbürokratisch Rat oder auch Hilfe beim Anmelden der eigenen Haustiere benötigen. Infoflyer der Tierregister liegen ebenfalls bereit.

„Ich melde selbst fast jede Woche unsere neuen Projekt-Streuner bei den Registern an. Denn auch sie sollen im Notfall zu uns zurückfinden können. Da macht es überhaupt keinen Aufwand, auch noch weitere Tiere anzumelden. Bei mir geht das mittlerweile ganz fix! Ich möchte diesen Service den Leuten gern anbieten. Denn jedes registrierte Tier zählt!“

Wer Fragen zum Thema Microchips, Kennzeichnungspflicht, Reisen mit Tier, Transponderabfrage, Verlust des Tieres oder Registrierung hat, der meldet sich bei Conny und ihrem Projekt oder schaut bei den Zentralregistern vorbei:

www.streuner-dorsten.de
www.Facebook.com/Streunerkatzen-Projekt-Dorsten
www.tasso.net
www.findefix.com

Autor:

Streunerkatzen-Projekt Dorsten aus Dorsten

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