Ein letztes Glückauf
Bergbauverein trauert um Rainer Schöneweiß
Mit einem letzten Glückauf verabschiedet sich der Bergbauverein Dorsten von seinem verstor-benen Vorstandsmitglied Rainer Schöneweiß (75). „Es ist ein Glückauf mit viel Traurigkeit, viel Anteilnahme für seine Familie, besonders aber ein Glückauf mit ganz viel Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit“, so der Vereinsvorsitzende Gerhard Schute.
Im Jahr 2010, Dorsten war Stadtteil der Kulturhauptstadt, hatte der Verein das Glück, über die Aktion „Schachtzeichen“ mit Rainer Schöneweiß zusammenarbeiten zu dürfen. Der gelernte Ruhr Guide half auf Fürst Leopold bei der „Aktion Schachtzeichen“. Der gelbe Ballon, der da-mals über der Zeche stand, sollte, so hatte es der Verein mit Rainer Schöneweiß besprochen, zehn Jahre danach zu Pfingsten in der Maschinenhalle aufgehängt werden. Eine Idee möglich nur, weil Rainer Schöneweiß den Ballon „archiviert“ hat. Noch Anfang Mai wurde im Verein im kleinen Kreis mit Rainer Schöneweiß gegrübelt, ob und wie die Idee trotz Corona verwirklicht werden kann.
Für den Bergbauverein war und bleibt Rainer Schöneweiß vor allen Dingen der „Vater der Füh-rungen“. Zusammen mit den Ruhr Guides Petra Eissing und Brigitte Stüwe hat er dem Verein maßgeblich geholfen, Führungen durch die Kolonie Fürst Leopold und später auch über die ehemalige Zeche erst zu lernen und dann anzubieten. Unvergessen die „Probeführung“ mit Rainer Schöneweiß Anfang Dezember 2010. Zwei Stunden Spaziergang durch die verschneite Siedlung – die Geschichte der Siedlung und ihre Bedeutung für die Zeche und den Stadtteil Hervest hatte Rainer Schöneweiß auf fast 50 Seiten zusammengestellt.
Beim abschließenden Glühwein in der damals noch nicht umgebauten Maschinenhalle wurde Rainer Schöneweiß Mitglied im Verein, in dem er inzwischen viele Jahre im Vorstand mitarbei-tet. Die beiden Radtouren „Rund um die Bergbaustadt Dorsten“ oder die Siedlungsführung „Spiele von damals – alles ohne Stecker“, Ideen von Rainer Schöneweiß, die aus den Angebo-ten des Bergbauvereins nicht mehr wegzudenken sind.
Viele Arbeitsstunden beim Umbau der Halle, Führungen, Radtouren, die Organisation von Veranstaltungen aller Art, die Mitarbeit am Projekt Außerschulischer Lernort Fürst Leopold und zuletzt auch noch das Stühlerücken für Trauungen in der Maschinenhalle – wo Hilfe, ehren-amtliche Hilfe, gebraucht wurde, Rainer Schöneweiß war immer vor Ort.
„Rainer, Du wirst uns fehlen. Glückauf!“
Quelle: Verein für Bergbau- Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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