Bauarbeiten beendet: Feldmärker Schützen retten die "Hohe Brücke"

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Anfang April dieses Jahres wurde die „Hohe Brücke“ oder auch „Johannesbrücke“ (benannt nach dem alten Feldmärker Schlossermeister Johann Breuer) gesperrt - zum Ärgernis vieler Fußgänger und Radfahrer, die tagtäglich die Bahngleise gefahrlos überqueren konnten.

Diese Verbindung zwischen der Gelsenkirchener Straße in der Feldmark I und der Feldhausener Straße in der Feldmark II war bis dahin die kürzeste und auch sicherste Möglichkeit, um die andere Seite der Feldmark zu erreichen. Die „Hohe Brücke“ ist für uns Feldmärker und auch für die Dorstener Bevölkerung das Wahrzeichen der Feldmark und muss unbedingt erhalten werden. Im Wappen unseres Schützenvereins ist sie Hauptbestandteil mit hoher symbolischer Aussagekraft, weil sie die beiden Gemarkungen Feldmark I und II verbindet“, so Dieter Dreckmann, Vorsitzender der Feldmärker Schützen. Doch dem maroden Bauwerk drohte der Abriss. „In vielen Gesprächen wurde uns sehr deutlich signalisiert, wie wichtig es der einheimischen Bevölkerung ist, dieses Feldmärker Wahrzeichen zu retten und die für alle Bürger so wichtige Querung zu erhalten“, so Dreckmann weiter. Ein starkes Argument mehr für den Schützenverein Dorsten Feldmark I und II, mit Nachdruck alle Möglichkeiten und Verbindungen auszuschöpfen, um so den Erhalt der Brücke zu sichern.

Und das hat der Verein auch getan. Gespräche mit der Stadt Dorsten, mit den im Rat vertretenden Parteien und natürlich mit Sponsoren machten das Unmögliche möglich: Schon heute (24. Oktober, 2013) konnten die letzten Arbeiten an der Brücke vorgenommen werden, so dass das Bauwerk für die nächsten Jahrzehnte wieder allen Feldmärkern und Dorstener zur Verfügung steht. Eine stolze und nicht selbstverständliche Leistung, die der Schützenverein zum Wohle der Bevölkerung erbracht hat. Offiziell wird die umfangreiche Sanierung mit einer Eröffnung am 10. November gefeiert.

Schützen drohten, die Bahngleise zu blockieren

Informationen aus dem Stadtarchiv Dorsten dokumentieren, dass die jetzige „Hohe Brücke“ am 18. Februar 1956 für die Benutzung freigegeben wurde. Bereits vor dem Krieg gab es hier eine Brücke, die eine Fahrbahnbreite von 9 m und zwei Bürgersteige von je 1,70 m hatte. Sie wurde in den letzten Kriegstagen am 27. März 1945 durch ein Sprengkommando zerstört.

Nach dem Krieg hatten sich im näheren Umfeld der ehemaligen Brücke am Bahngelände vier wilde Übergänge für Fußgänger gebildet, was natürlich sehr gefährlich war. Bei den Feldmärkern wuchs damals der Wunsch nach einer neuen Brücke. Durch konsequente Initiative und handfestem Einsatz ist es dem Gründungsmitglied und damaligen Vorsitzenden des Feldmärker Schützenvereins Johann Breuer zu verdanken, dass eine neue „Hohe Brücke“ gebaut wurde.

Nach Auskunft von Zeitzeuge und Sohn Theo Breuer wurde Anfang der 50- iger Jahre eine außerordentliche Versammlung des Schützenvereins im überfüllten Saal der Gaststätte Maas-Timpert abgehalten, die der Vorsitzende Johann Breuer einberufen hatte, um die Vertreter der Bahn und Stadtverwaltung zu bewegen, die Verbindung zwischen den beiden Feldmarken wieder herzustellen. Unterstützung bei der Realisierung erhielt er vom damaligen verantwortlichen Bahnmeister Wegener. Der unerschrockene und entschiedene Einsatz von Johann Breuer und des Schützenvereins hatte es schließlich bewirkt, dass - auch nachdem die Schützen damit gedroht hatten, die Bahngleise zu blockieren und sich dem Zugverkehr entgegenzustellen – die neue „Hohe Brücke“ gebaut und ab Februar 1956 zur Nutzung für alle Feldmärker und Dorstener Bürger freigegeben wurde. Seitdem heißt sie bei den Feldmärker Bürgern auch „Johannesbrücke“. Bis April 1994 war die Brücke im Besitz der Deutschen Bahn, die sie dann der Stadt zum Geschenk machte. Es war ein teures Vermächtnis, denn nun war die Stadt Dorsten für den Unterhalt und die Sanierung zuständig. Nicht alle Erbschaften steigern das Vermögen, manche können auch zur kostspieligen Belastung werden. (Quelle: Der Feldmärker)

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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